Vier Welpen in Quarantäne: Hunde stammen aus dem Ausland

Die Hundebabys sind den Umständen entsprechend gesund. | Foto: Privat

Das Tierheim Hilden hat Zuwachs bekommen: Vier junge Welpen sind am Sonntag abgegeben worden. Zunächst hieß es, die Hundebabys seien bei Eiseskälte ausgesetzt worden. Seit heute ist klar: Die vier Hundejungen wurden illegal aus dem Ausland mitgebracht. Nun müssen sie vorsichtshalber erst einmal in Quarantäne verbleiben.

"Die Welpen sind in Quarantäne, weil sie noch keinen Tollwutschutz haben. Sobald wir wissen, dass sie zu 100 Prozent tollwutfrei sind, dürfen sie die Welt außerhalb der Quarantänestation erkunden", sagt Tierheimleiter Thomas Mielke. In der Zwischenzeit kümmerten sich die Pfleger bestmöglich um die vier kleinen Hunde, die circa fünf Wochen alt sind.

Üblicherweise bleiben Welpen bis zur circa zehnten Woche bei ihrer Mutter. "Ein Entwöhnen ist ab der achten Woche möglich. Davor wird es schwierig, weil die Mutter den Kleinen viel mitgibt - zum Beispiel zum Thema Sozialisierung", so Mielke.

Die vier Welpen im Tierheim haben einen direkt doppelt schwierigeren Start: Die Mutter fehlt, und auch die Umweltreize wie Sonne, Regen, Wiese oder verschiedene Bodenarten fehlen ihnen auf der Quarantänestation. Trotzdem hofft Mielke, dass sie ab der zwölften Woche vermittelt werden können - "wenn nichts dazwischen kommt".

Stark unterkühlt bei der Aufnahme

Am Sonntag hatte Kleintierpflegerin Svenja Switala die Welpen stark unterkühlt entgegengenommen. Der Tierarzt hatte geschwollene Lymphknoten und leichte Erkältungen sowie Flohbefall festgestellt. "Aber ansonsten scheinen sie glücklicherweise gesund zu sein", teilte das Tierheim via Facebook mit.

Zunächst war das Tierheim davon ausgegangen, dass die Welpen in einem Korb an der Straße Kalstert an einem Altkleidercontainer ausgesetzt worden waren. Seit heute ist klar: Das Team wurde von der Finderperson belogen. "Es handelte sich um Welpen, die aus falsch verstandener Tierliebe aus dem Ausland geholt wurden um diese zu 'retten'. Die Aussetzung wurde inszeniert, um die Tiere und die damit verbundene Arbeit und die Kosten ans Tierheim abzuschieben", sagt Alexandra Hinke, 2. Schriftführerin des Tier- und Naturschutzvereins Hilden. Der Fall sei nun vom Veterinärsamt übernommen und die Welpen gelten jetzt offziell als von der Behörde sichergestellt. Das Veterinärsamt werde ein Ordnungsverfahren wegen illegaler Einfuhr von Hundewelpen einleiten.

Daneben würden alle anfallenden Kosten der Finderperson in Rechnung gestellt, so Hinke weiter. Sie erklärt: "Für die Einfuhr von Hundewelpen nach Deutschland gelten strenge gesetzliche Regelungen. So dürfen Welpen aus EU-Mitgliedstaaten oder Drittländern frühestens mit 15 Wochen und nur mit gültigem Impfschutz importiert werden.

Hunde aus nicht gelisteten Drittländern dürfen frühestens mit sieben Monaten nach Deutschland verbracht werden. Immer wieder bringen Menschen unüberlegt Hundewelpen aus dem Ausland mit, um diese dort von der Straße zu retten mit der Konsequenz, dass die Tiere spätestens beim hiesigen Tierarztbesuch gemeldet und beschlagnahmt werden. Die Tiere landen dann für mehrere Wochen, unter Umständen sogar mehrere Monate, auf Quarantänestation."

Viele Vermittlungsanfragen

Die Rasse der Hunde ist noch schwer zu bestimmen. Es könnten sich eventuell um Jack Russel-Dackel-Mischlinge handeln, da die Welpen doch sehr klein sind und kurze Beine haben. Sie wiegen momentan gerade mal zwischen 412 und 450 Gramm. Die Hundebabys bleiben vorerst in der warmen Quarantänestation und sind daher für die Öffentlichkeit noch nicht zu besichtigen.
Übrigens: Das Tierheim erhält sehr viele Vermittlungsanfragen. "Bitte nicht böse sein, wenn ihr keine persönliche Antwort von uns bekommt", teilt das Team auf Facebook mit.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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