Energiekonzept für Friedenskirche

Hilden Im Jahr 2009 begannen Gespräche der evangelischen Friedenskirche, des Bauträgers ibs und der Stadtwerke Hilden zur energetischen Bewertung von Gebäuden. Die Umgestaltung
der Friedenskirche mit dem Einzug des Kindergartens sowie der Bau von 15 Neubauten sollten aus Gesichtspunkten der Energieeffizienz betrachtet werden.
In Gesprächen mit dem Bauarbeitskreis der Friedenskirche und dem Bauträger ibs überzeugten die Stadtwerke Hilden. In Zusammenarbeit erarbeiteten die Partner das Energie- und Wärmekonzept für die Friedenskirche und die 15 Neubauvorhaben.
Unter den gesetzlichen Vorgaben wie der Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem Erneuerbaren-Energie- Wärmegesetz (EEWärmeG) wurde aus wirtschaftlicher Sicht ein Nahwärmekonzept mit einer gemeinsamen Heizzentrale und einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK-Anlage) als die wirtschaftlichste Lösung ausgewählt, planungstechnisch erarbeitet und umgesetzt. Die Wärmeerzeugungsanlage ging nach einer Probephase am 1. Januar 2011 in Betrieb.
Seitdem versorgen ein Erdgas-Brennwertkessel mit einer Leistung von 240 kW und eine BHKW-Kaskadenanlage mit einer thermischen Leistung von 37,5 kW und einer elektrischen Leistung von 14,1 kW die neu errichteten Einfamilienhäuser und die Friedenskirche.
Das Herzstück der Wärmeerzeugungsanlage stellt die KWK-Anlage bzw. die BHKW-Anlage dar. Dabei handelt es sich um eine stromerzeugende Heizungsanlage, die den Brennstoff Erdgas besonders effizient nutzt. Sie leistet einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt.
Das Funktionsprinzip ist einfach und effizient: Bei der Verbrennung von Erdgas entstehen gleichzeitig thermische Energie (Wärme) und mechanische Energie. Die Wärme kommt für die Heizung und die Warmwasserbereitung zum Einsatz. Mit der mechanischen Energie wird ein Generator zur Stromerzeugung angetrieben. Der Strom wird in der Friedenskirche genutzt oder in das Netz der Stadtwerke Hilden, das heißt das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Zur Wärmeversorgung bekam die Friedenskirche einen neuen Heizraum, der neben der Wärmeerzeugung auch die Wärmespeicherung und die -verteilung beinhaltet. Die
Stadtwerke Hilden betreiben mit ihrem Rundum-Wärme-Service für die nächsten zehn Jahre die Wärmeerzeugungsanlage und das Nahwärmenetz für bis zu den 15 Neubauten. Die Betriebsführung wird durch die eigenen Servicetechniker und eine Fernüberwachung durchgeführt. Selbstverständlich beinhaltet die Contractingvereinbarung mit den Stadtwerken Hilden die Weitergabe aller erhältlichen Förderungen wie zum Beispiel die gesetzliche KWKZulage oder die Einspeisevergütung an die Friedenskirche bzw. die Gebäudeeigentümer.
Letztlich bleibt festzuhalten, dass alle Beteiligten vorausschauend gehandelt haben. Die neue Wärmeerzeugungsanlage erzeugt umweltschonend Wärme und Strom, da gerade bei der Stromversorgung Kraftwerks-, Umwandlungs- und Transportverluste vermieden werden.
Der BHKW-Hersteller hat für die nächsten zehn Jahre eine CO2-Einsparung von 375,7 t. bzw. 35% errechnet. Die diesjährigen Betriebsdaten belegen die vorgegebene Betriebsweise und die angegebenen Einsparpotentiale. Als weiterer Synergieeffekt zeichnet sich eine Energieeinsparung von über 30% oder ca. 27 t. CO2-Einsparung/Jahr für die Friedenskirche ab. Auch hier haben sich die Umgestaltung der Friedenskirche und die Modernisierung der
Heizungsanlage bzw. Einbindung in die gemeinsame Wärmeerzeugungsanlage als sinnvoll erwiesen.

Autor:

Werner Kimmel aus Hilden

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