Hildener BA: Schwimmbad könnte im Sommer eine wichtige Rolle spielen / Öffnung in drei Wochen möglich
Wann macht das Waldbad auf?
Nach Einschätzung der Bürgeraktion (BA) Hilden könnte das Freibad in diesem Sommer eine wichtige Rolle spielen. Noch ist es geschlossen, die öffnungsvorbereitungen sind wieder angelaufen und werden rund drei Wochen dauern.
Nach den jüngsten Entwicklungen in der Pandemie-Krise hat die Landesregierung eine Reihe Beschränkungen für öffentliche Einrichtungen zurückgenommen. Dazu gehören auch Freibäder, die ab kommende Woche wieder öffnen dürfen - wenn sie wollen.
Das Waldbad bleibe auf unabsehbare Zeit geschlossen, hatten die Stadtwerke Anfang April verlautbart. Zu einer Zeit, in der normalerweise mit den sogenannten Auswinterungsarbeiten die Saison-Vorbereitungen beginnen, war den Mitarbeitern Kurzarbeit verordnet und die für den 18. Mai geplante Freibad-Eröffnung auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
BA kritisiert Zwangspause
Die Bürgeraktion (BA) hatte das Ruhen der Arbeiten unter Hinweis auf viele andere Städte kritisiert, wo man sich ungeachtet der Corona-Krise auf die Freibad-Saison weiter vorbereite. Um sofort öffnen zu können, wenn es wieder zulässig sei, wie dort betont werde. Erfahrungsgemäß nähmen die Auswinterungsarbeiten, die nach dem Winterschlaf erforderlich seien, um alles wieder auf Vordermann zu bringen, etwa sechs Wochen in Anspruch.
„Unter Umständen wertvolle Zeit, die fehlt, wenn das Bad wieder genutzt werden darf“, hatte die BA ins Feld geführt. Für die Stadtwerke als Betreiber wirke sich die Zwangspause wirtschaftlich positiv aus, hatte die BA unter Hinweis auf die unterschiedlichen Interessenlagen angemerkt. Jeder Tag, an dem das Bad nicht öffne, spare große Teile der Betriebskosten, vornehmlich für Energie und saisonales Personal. So gesehen sei jeder Badegast - ähnlich wie die Besucher von Theatern, Opernhäusern und Museen - aus kaufmännischer Sicht ein Kostenfaktor, da jede Eintrittskarte in hohem Maße bezuschusst werden müsse.
Daseinsvorsorge
Andererseits - und das sei der BA wichtig - gehörten Bäder, wie andere Sport- und Kultureinrichtungen auch, zur kommunalen Daseinsvorsorge einer Gemeinde. An ihnen bemesse sich unter anderem die Attraktivität einer Stadt. Vor Jahren habe der Rat in Hilden unter legalen Steuerspar-Gesichtspunkten ganz bewusst den defizitären Bäderbetrieb den Stadtwerken übertragen, zur Verrechnung der Verluste - etwa 1 Mio. Euro pro Jahr - mit den Gewinnen aus dem Strom-, Gas- und Wasser-Geschäft.
Doch seither sei so einiges Wasser die Itter runtergeflossen und manche naturgemäß defizitäre Einrichtung habe sich zum Dorn im Auge wirtschaftlicher Betrachtungen entwickelt, resümiert man bei der BA zur Lage. Das gelte nicht nur in Zeiten knapper Kassen. Die Tendenz, restriktiv mit dem Bäder-Angebot in Hilden umzugehen, werde von der BA schon seit längerem beobachtet. Bis vor einigen Jahren - regelmäßige Badegäste würden das bestätigen - habe das Waldbad beispielsweise immer am ersten Mai-Wochenende geöffnet. Heute mache der reguläre Betriebsplan die erste Wochenend-Nutzung in der Saison erst drei Wochen später, das heißt nach Himmelfahrt, möglich. „Und das, obgleich klimatische Veränderungen den Sommer bei uns in den letzten Jahren mit heißen Tagen im Mai spürbar früher beginnen lassen.“
Waldbad schnell wieder öffnen
Nach Auffassung der BA wäre es sehr zu wünschen, wenn das Waldbad nach Aufhebung der Pandemie-Beschränkungen möglichst schnell wieder seine Pforten öffnen könnte und nicht erst sechs Wochen zur Erledigung verschleppter Auswinterungsarbeiten ins Land gehen müssten.
Für BA-Fraktionschef Ludger Reffgen ist noch ein anderer Gesichtspunkt von besonderer Bedeutung. Nach seiner Einschätzung könnte das Schwimmbad in diesem Jahr eine besonders wichtige Rolle spielen. Wenn für viele Familien der übliche Urlaub Corona-bedingt diesen Sommer ins Wasser falle, könnte das im Grünen gelegene Waldbad für viele zum Urlaubs-Ersatz werden. Das gleiche gelte für Kinder, für die Stadtranderholung hochaktuell werden könnte.
Betriebsregelungen fehlen
"Wir haben die Mitarbeiter in der vergangenen Woche aus der Kurzarbeit zurückgeholt", sagt Stadtwerkesprecherin Sabine Müller. Anfang dieser Woche hätten die Mitarbeiter die Arbeiten zur Öffnung wieder aufgenommen. Müller rechnet damit, dass in etwa drei Wochen das Waldbad geöffnet werden könnte. "Aber dazu benötigen wir erst einmal einen Rechtsrahmen. Es gibt derzeit weder Richtlinien vom Land oder vom Bund unter welchen Sicherheitsaspekten die Bäder geöffnet werden dürfen." Die Öffnungstermine, 20. Mai, für Freibäder und der 30. Mai für Spaßbäder stünden zwar fest, die Bedingungen allerdings noch nicht. "Natürlich machen wir uns Gedanken, wie die Menschen ins Waldbad gelangen. Aber wir wissen noch nicht, wie viele Menschen sich in welchem Abstand auf der Wiese oder im Wasser sein dürfen. Für uns zählt aber in erster Linie die Sicherheit der Gäste. Erst wenn die Anforderungen bekannt sind, können wir die Bäder öffnen."
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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