Kreispolizeibehörde Mettmann
Zwei "Spürnasen" in den Ruhestand verabschiedet
Sie hatten immer den richtigen Riecher und waren immer da, wenn sie gebraucht wurden - doch jetzt ist Schluss. Die Kreispolizeibehörde Mettmann hat zwei ihrer verdiensteten Mitarbeiterinnen in Pension geschickt.
Mit Kira und Lu verlassen zwei ganz besondere Spürnasen die Behörde. Die beiden Hündinnen waren zehn beziehungsweise sieben Jahre lang im Polizeidienst und damit die dienstältesten Vierbeiner der Kreispolizeibehörde Mettmann.
Das bewegte Arbeitsleben bei der Polizei
Lu - mit vollem Namen "Lu von der Steinteichmühle" blickt auf ein bewegtes Leben im Dienst der Polizei zurück. Bereits im Jahr 2011 kam die belgische Schäferhund-Dame zur Kreispolizeibehörde nach Mettmann, wo sie als einer der ersten Polizeihunde überhaupt die Prüfung für die damals neu initiierte Spezialisierung zum "Personenspürhund" bestand. Dank ihrer guten Auffassungsgabe und der besonders engen Bindung zu ihrer Diensthundführerin führte sie fortan ein aufregendes und von vielen Erfolgen geprägtes Arbeitsleben bei der Polizei.
Immer den richtigen "Riecher" gehabt
Schon bei ihrem ersten Einsatz bewies sie ihre Fähigkeiten: Trotz ihrer Höhenangst stellte sie einen Tatverdächtigen, welcher sich auf dem Dach eines Supermarktes in Ratingen vor der Polizei versteckt hatte. Lu und ihre Hundeführerin waren mit der Drehleiter der Feuerwehr auf dem Dach abgesetzt worden, um den flüchtigen Einbrecher zu fangen. Mit Erfolg!
Auch bei der Verfolgung eines flüchtigen Fahrzeuges in Wülfrath hatte Lu den richtigen Riecher. Nachdem die Täter das Fahrzeug abgestellt und zu Fuß geflüchtet waren, fand die Schäferhunddame zunächst nur auf der Flucht zurückgelassene Kleidungsstücke. Lu aber gab nicht nach und stellte erst den einen Täter und dann, ganz beiläufig, auf dem Rückweg zum Einsatzfahrzeug den zweiten Täter, welcher sich so gut in einem Gebüsch versteckt hatte, dass die Einsatzkräfte zunächst an ihm vorbeigelaufen waren.
Lu fand jedoch nicht nur Personen, sondern auch für Strafverfahren beweiserhebliche Gegenstände, zum Beispiel ein von einem Brandstifter weggeworfenes Feuerzeug.
Die vierbeinige Kollegin - Diensthund Kira - blickt ebenfalls auf eine spannende Polizeikarriere zurück.
Die Malinois-Hündin kam 2013 zur Polizei in Mettmann und galt bei ihrem Diensthundeführer anfangs noch als "verschmustes Schoßhündchen" - allerdings, und das sollte sich als Glücksgriff erweisen, ausgestattet mit einem großen Futterdrang. Diesen Drang konnte ihr Hundeführer dazu nutzen, gezielt zu trainieren, und das mit Erfolg. Im Jahr 2014 wurde Kira ebenfalls zum Personenspürhund ausgebildet. In den Folgejahren entwickelte sie sich zu einem erfolgreich und hoch professionell agierenden Spürhund.
Spektakuläre Festnahmen
So fand Kira im Rhein-Kreis Neuss zwei Täter, die nach einer Verfolgungsfahrt zu Fuß vor der Polizei geflüchtet waren. Mit einer am Fahrzeug zurückgelassenen Jacke nahm sie Witterung auf und führte ihren Hundeführer zunächst auf ein Privatgrundstück. vor einem zwei Meter hohen Zaun endete die Verfolgung jedoch. Nachdem man mit vereinter Kraft kira über den Zaun gehoben hatte, nahm die Hündin erneut Witterung auf. Ihre Nasenarbeit konnte sie jedoch nicht vor einem morschen Steg bewahren, so dass sie einbrach und in dem See landete. Ihr Führer brach bei dem Versuch, ihr zu helfen, ebenfalls ein, sodass die Verfolgung zunächst abgebrochen wurde. Doch Kira konnte das nächtliche Bad nicht stoppen und nur kurze Zeit später stellte sie beide Täter, die sich an unterschiedlichen Stellen versteckt hatten.
Erst im Oktober 2020 fand in Langenfeld eine weitere spektakuläre Festnahme statt. Dort war nach einem Einbruch in einen Supermarkt ein Täter bei seiner Flucht mit dem Auto vor der Polizei verunfallt und anschließend zu Fuß in ein Waldgebiet geflüchtet. Doch der Mann hatte die Rechnung ohne Kira gemacht und war eines ihrer leichtesten Übungen innerhalb der Dienstzeit, kurz darauf den Täter zu erschnuppern und zu stellen.
Die beiden Pensionärinnen werden nun ein ruhiges und entspanntes Privatleben im Kreise ihrer Familien verbringen. Die Kreispolizeibehörde Mettmann wünscht den beiden - Alles Gute!
Autor:Horst-Peter Nauen aus Hilden |
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