Wie sich Senioren schützen können
Sicherheit ist Lebensqualität. Deswegen setzt die Polizei im Kreis Mettmann auf Prävention – insbesondere bei der älteren Generation. Unterstützung erhält sie dabei von Sicherheitsberatern des Aktionsbündnisses Seniorensicherheit, kurz „ASS!“. Im Kreis sind zurzeit 100 Seniorenberater aktiv.
Klaus Franck (78), Herger Eggerts (71) und Christa Hiller (81) stehen zusammen mit Polizeihauptkommissar Jörg Marsall und weiteren Seniorenberatern am Infostand auf dem Hildener Nordmarkt. Zu erkennen sind die „ASS!e“ an ihren blauen Warnwesten. In der Itterstadt gibt es mit 19 Mitgliedern die größte Gruppe im Kreis. Dort wurde auch vor neun Jahren das innovative Kooperationsprojekt ins Leben gerufen. 2007 wurde es mit dem Landespreis Innere Sicherheit ausgezeichnet.
Die ausgebildeten Sicherheitsberater informieren und sensibilisieren innerhalb ihres Bekannten- und Verwandtenkreises sowie in der Nachbarschaft Senioren zu den Themen Einbruchsicherheit, Verkehrssicherheit und Trickbetrug. „Das ist ein riesengroßes Netzwerk dessen wir uns bedienen, um die Themen immer wieder ins Gespräch zu bringen“, sagt Polizeihauptkommissar Jörg Marsall, der für Hilden zuständige Verkehrssicherheitsberater.
Klaus Franck und Christa Hiller sind seit der ersten Stunde dabei. Beide engagieren sich ehrenamtlich in der Seniorenarbeit. „Wir haben den direkten Kontakt und können so andere Senioren immer wieder neu informieren und auf bestimmte Dinge aufmerksam machen, um so ihr Sicherheitsgefühl zu steigern“, sagt Christa Hiller.
Die Infostände nutzen die Seniorenberater, um sich und ihre Aktivitäten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Dort verteilen sie Broschüren und beantworten Fragen. „Die Bevölkerung kommt leichter auf uns zu, als auf die Polizei. Da ist die Hemmschwelle größer“, weiß Herger Eggerts, der seit diesem Jahr mit dabei ist und ebenfalls in verschiedenen Ehrenämtern tätig ist.
Hauptthema ist immer wieder der Trickdiebstahl, wozu auch der sogenannte Enkeltrick gehört. „Wir sagen den Leuten, dass sie alle Hemmungen ablegen und auch mal nein sagen und einfach auflegen sollen“, sagt Jörg Marsall. Auch sollen die Betroffenen in jedem Fall die Polizei informieren und bereits den Versuch melden.
Für die Haustüre gibt es zum Beispiel Flyer, die als Gedächtnisstütze an die Klinke gehängt werden, damit die älteren Herrschaften im Ernstfall richtig reagieren können. Die Sicherheit in den eigenen vier Wänden spielt natürlich auch eine große Rolle. „In der Polizeistation Hilden gibt es Modelle wie man Fenster und Türen richtig schützen kann“, erzählt Klaus Franck.
Ein schwieriges Thema ist die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. „Es werden immer mehr, die mit einem Fahrradhelm fahren“, freut sich Marsall, das die Beratung Früchte trägt. Schwieriger sei jedoch die Frage ob es Sinn mache, dass man im hohen Alter noch Auto fahre. „Da können wir nur an die eigene Einsicht appellieren“, so der Polizeihauptkommissar.
Damit die „ASS!e“ immer auf dem Laufenden sind, findet ein regelmäßiger Austausch mit der Polizei statt.
Infos:
Die Hildener „ASS!e“ informieren in Kooperation mit der Nachbarschaftshilfe am Samstag, 25. Juli, von 10 bis 12 Uhr am Alter Markt an der Mittelstraße in Hilden zum Thema Seniorensicherheit
Am Mittwoch, 29. Juli gibt es von 10 bis 12.30 Uhr einen Informationsstand der Monheimer „ASS!e“ im Rathauscenter (Höhe Rossmann) in Monheim am Rhein.
Weitere Informationen: www.seniorensicherheit-kreis-mettmann.de.
Autor:Sabine Polster aus Monheim am Rhein |
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