Wie Babys sicher schlafen

Christa Cholewinski mit Schlafsäcken, die für die Schlafsack-Stunde bestimmt sind. | Foto: Michael de Clerque
  • Christa Cholewinski mit Schlafsäcken, die für die Schlafsack-Stunde bestimmt sind.
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Das Risiko, dass das Baby unerwartet im Schlaf stirbt („Plötzlicher Kindstod“) kann um ein Vielfaches reduziert werden, wenn die Eltern einfache Regeln beachten. Der Hildener Kinderschutzbund lädt deshalb junge Familien regelmäßig zur „Schlafsack-Stunde“ ein. Wir sprachen mit Geschäftsführerin Christa Cholewinski.

Was passiert bei der Schlafsackstunde?
Christa Cholewinski: Es gibt Informationen rund um den sicheren Babyschlaf. Zum Beispiel zur Bettchen-Ausstattung und zur Raumtemperatur. Im Schlafraum sollte nicht geraucht werden. Schlafsack statt Decke, damit nichts über das Gesicht des Babys rutschen kann - das ist ein weiterer wichtiger Faktor. All diese Infos haben die Eltern zwar im Krankenhaus schon erhalten. Aber auf junge Mütter und Väter kommt so viel Neues zu, dass es erfahrungsgemäß gut ist, das Wissen noch einmal aufzufrischen. Meist sind es Mütter mit ihren Babys, die an der Schlafsackstunde teilnehmen. Pro Baby gibt es anschließend einen Schlafsack - ein Geschenk des Kinderschutzbundes.

Im zweiten Teil geht es um das Thema „Schütteln“ ...
Wenn Eltern übermüdet sind, Babys viel schreien, besteht die Gefahr, dass man vielleicht die Nerven verliert. Und das Baby unter Umständen zu Tode geschüttelt wird. Wichtig: Wir wollen niemanden anklagen, sondern für das Thema sensibilisieren. Wir zeigen Möglichkeiten auf, sich Hilfe zu holen, bevor etwas passiert.

Inwieweit helfen die Präventionsmaßnahmen?
Bundesweit starben 1990 1.285 Babys am „Plötzlichen Kindstod“. Nicht zuletzt, weil diese Zahl im internationalen Vergleich sehr hoch war, begannen Forschungen und Präventionsarbeit. 1998 gab es in Deutschland 602 Todesfälle, 2013 152. Beim Schütteltrauma sind es Schätzungen zufolge jährlich bis zu 200 Todesfälle bundesweit. Die Dunkelziffer ist hoch. Und hinzu kommen Kinder, die Behinderungen oder Verletzungen davontragen.

Wer darf an der Schlafsackstunde teilnehmen?
Alle Hildener Familien mit Babys werden über das „Begrüßungspaket“ der Stadt Hilden eingeladen. Die Babys sind zwischen zwei und vier Monate alt, wenn sie zur Schlafsackstunde kommen.

Wie viel kostet die Teilnahme?
Für die Familien ist die Teilnahme kostenlos. Das Projekt wird ausschließlich über Spenden finanziert. Alle fünf bis sechs Wochen bieten wir Schlafsackstunden an. Seit dem Beginn Anfang 2012 haben wir so insgesamt rund 500 Familien erreicht. Wer das Projekt finanziell unterstützen will, ist natürlich herzlich willkommen.

Infos:
Referentin der Schlafsackstunde ist Familienkinderkrankenschwester Petra Quellhorst, mit dabei ist auch Christa Cholewinski, die kürzlich die Fortbildung "Frühe Hilfen und frühe Intervention im Kinderschutz" der Universität Ulm absolviert hat.

Die nächste Schlafsackstunde am 17. November ist bereits ausgebucht. Anmeldungen für die Termine am 1. und 15. Dezember telefonisch unter 02103 - 54853 sowie per E-Mail: dksb.hilden@web.de . Auf diesem Weg erhalten auch Sponsoren weitere Infos.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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