Wenn Babys viel weinen: Kinderschutzbund bietet Treff für Schreibabys und ihre Eltern an

Nicht immer liegen Babys so friedlich im Bettchen wie die Puppe auf unserem Foto. Viele Eltern kennen auch die Situation, dass Babys scheinbar grundlos und anhaltend weinen. Familienkinderkrankenschwester Petra Quellhorst (l.) hält ein ein Foto eines weinenden Säuglings in der Hand. Zusammen mit Petra Cholewinski, Geschäftsführerin des Hildener Kinderschutzbunds, lädt sie zum Schreibaby-Treff und zur Schlafsackstunde ein. | Foto: Michael de Clerque
  • Nicht immer liegen Babys so friedlich im Bettchen wie die Puppe auf unserem Foto. Viele Eltern kennen auch die Situation, dass Babys scheinbar grundlos und anhaltend weinen. Familienkinderkrankenschwester Petra Quellhorst (l.) hält ein ein Foto eines weinenden Säuglings in der Hand. Zusammen mit Petra Cholewinski, Geschäftsführerin des Hildener Kinderschutzbunds, lädt sie zum Schreibaby-Treff und zur Schlafsackstunde ein.
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Schlafmangel, angespannte Nerven - und dazu ein Baby, das sich partout nicht beruhigen lassen will: Eine Situation, die viele Eltern kennen. Weint das Baby mehr als andere, trauen sich viele Eltern nicht mehr mit ihrem Kind in die Öffentlichkeit. Beim Kinderschutzbund an der Schulstraße dagegen sind auch Schreibabys ausdrücklich willkommen: Eltern können sich hier freitags zum lockeren Austausch treffen.

"'Ich bin mit den Nerven am Ende.'- Das darf man auch hier bei uns im Kinderschutzbund ruhig einmal aussprechen", sagt Christa Cholewinski, Geschäftsführerin des Hildener Kinderschutzbundes. Sie möchte Eltern sogenannter Schreibabys ermutigen, sich miteinander auszutauschen. "Zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist, hilft manchmal mehr als theoretische Ratschläge."

"Ein Kind, das viel zu erzählen hat"

Auch Petra Quellhorst, Familienkinderkrankenschwester und Mediatorin, teilt diese Ansicht. Sie leitet die Freitags-Treffen beim Kinderschutzbund, steht bei Fragen zur Verfügung und will die Eltern ermutigen, einen neuen Blick auf das Schreien ihrer kleinen Schützlinge zu bekommen. Denn manchmal ist die Windel frisch, kein Durst oder Hunger da, die Umgebung reizarm, die Kleidung ohne störende Falten - und der Nachwuchs brüllt trotzdem aus voller Kehle. "Eltern haben nicht versagt, weil ihr Baby trotzdem viel weint. Ein Schreibaby ist einfach ein Kind, das viel zu erzählen hat. Vielleicht von der Geburt, vielleicht von Erlebtem."

Mütter sollen auf ihre Bedürfnisse achten

Im besten Fall begleiteten die Eltern das Baby beim Schreien, so Petra Quellhorst. Liegen die Nerven dagegen blank, sei es durchaus legitim, das Baby an einem sicheren Ort hinzulegen und selbst erst einmal Abstand zu nehmen: Aus dem Zimmer gehen, sich eine Tasse Tee machen, tief ein- und ausatmen, die beste Freundin anrufen... "Babys spiegeln die Emotionen ihrer Bezugsperson wider. Einer Mutter, die selbst völlig aufgelöst ist, wird es kaum gelingen, ihr Kind zu beruhigen. Mütter sollten deshalb auch immer auf ihre eigenen Bedürfnisse achten."

Schütteln ist gefährlich

Weinende Babys und Schreibabys sind auch Thema bei der Schlafsackstunde, die der Kinderschutzbund regelmäßig anbietet. Hier wird unter anderem vor den schlimmen Folgen des Schüttelns von Babys gewarnt. Das Köpfchen ist sehr empfindlich, die Muskulatur noch nicht ausgebaut - beim Schütteln können irreparable Schäden entstehen. Petra Quellhorst, die zuletzt eine Weiterbildung zum Thema "Emotionale Erste Hilfe" absolviert hat, leitet die Schlafsackstunden.

Sicherer Babyschlaf

Hier geht es auch um Tipps für sicheren Baby-Schlaf, um den plötzlichen Kindstod zu vermeiden. Die Kleinen sollten im ungeheizten Schlafzimmer der Eltern schlafen, die Umgebung rauchfrei sein. Mütze, Nestchen, Kopfkissen und Decke sind tabu, stattdessen soll das Baby in Rückenlage im Schlafsack schlafen. Mit einer mobilen Schlafsack-Stunde besuchen Christa Cholewinski und Petra Quellhorst zudem geflüchtete Mütter und ihre Babys.

Übrigens: Die Schlafsack-Stunde ist so beliebt, dass die beiden Termine im März schon ausgebucht sind. Weitere Termine sind am 12. April, 17. Mai, 12. Juli, 23. August, 4. Oktober und am 15. November, jeweils um 10 Uhr. Die Eltern bekommen die Einladung und einen Gutschein für einen Folge-Schlafsack in Verbindung mit dem Begrüßungspaket der Stadt Hilden. Anmeldung zur Schlafsack-Stunde telefonisch unter (02103) 54853.

Schreibabys willkommen

Eltern von Schreibabys können sich zum Treffen beim Kinderschutzbund anmelden - gerne auch zu mehreren. Die Treffen finden freitags, nach Vereinbarung, im gemütlichen Snoezelenraum beim Kinderschutzbund, Schulstraße 44, statt. Mit der dezenten Beleuchtung, auf großer Kuschelfläche unter einem Sternenhimmel, mit oder ohne den farblich wechselnden Wassersäulen ist eine gute Voraussetzung für eine entspannte Runde gegeben. Das Angebot ist kostenfrei. Anmeldung und Infos: Tel. (02103) 54853 .

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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