Unser Wasser ist sicher
Wassernotstand in Südeuropa wirft Fragen auf - wir hakten nach
Aus Südeuropa erreichen uns Nachrichten über große Trockenheit. Die Bilder sind beunruhigend und sie werfen auch hier Fragen auf: Ist bei uns ein Wassermangel zu befürchten? Müssen wir demnächst auch mit Wasser sparsam umgehen? Gibt es dazu Empfehlungen?
von Beatrix Gerling
Die nächste Hitzewelle ist schon da, im Rheinland werden kommende Woche voraussichtlich Temperaturen über 30 Grad erreicht. Es hat lange nicht geregnet, die Wasserstände der Flüsse und Talsperren sinken. Reicht unsere Trinkwasserversorgung? Können wir weiterhin Planschbecken, Wasserspielplatz und Freibad zur Abkühlung nutzen? Darf man weiterhin den Garten inklusive Rasen wässern? Der Wochen-Anzeiger hat bei den zuständigen Stadtwerken nachgefragt.
„Unser Wasser kommt aus dem Grundwasserreservoir in Karnap und aus Rheinuferfiltraten in Baumberg“, klärt Sabine Müller, Pressesprecherin bei den Stadtwerken Hilden, auf. Laut ihrer Aussage ist für die Stadt Hilden genug Trinkwasser vorhanden. „Auch die große Hitzewelle im Jahr 2018 hat die Versorgung nicht beeinträchtigt. Die Brunnen sind gut gefüllt.“ Dennoch rät sie zum bewussten Umgang mit Wasser: „Beispielsweise sollte man den Hahn beim Zähneputzen nicht offen lassen, gleiches gilt für Arbeiten in der Küche.“
Der Baumberger Brunnen gibt der Hildener Anlage ihren Namen: Wasserwerk Baumberg. Ralf Ermertz ist dort als Vorarbeiter für den einwandfreien Zustand verantwortlich. „Die Abläufe hier sind vollautomatisiert und werden laufend überwacht“, berichtet er. „Wir haben tatsächlich keinen Wassermangel, aber Wassersparen hilft auch Stromsparen hier im Werk.“ Und das sei mit Blick auf die Energiekrise dann doch sinnvoll. „Wir haben ein Schiffsdieselnotaggregat, das anspringt, wenn der Strom ausfällt. In der Tat arbeiten wir aber schon an anderen Lösungen, um von diesem Kraftstoff unabhängig zu werden.“
Das Wasserwerk Langenfeld/Monheim bezieht sein Wasser aus sechs Brunnen im Knipprather Wald. Auch hier ist die Lage bisher entspannt und es ist kein Aufruf zum Wassersparen geplant. Pressesprecherin Diana Singer bezeichnet den Klimawandel bei der Wasserversorgung aber als „spürbar, sodass die Wassermenge neben der Qualität eine wichtige Größe geworden ist“. Der Wasserverbrauch steige entgegen früherer Prognosen grundsätzlich an, so ihre Worte. „Gleichzeitig regnet es immer weniger, damit ist die Grundwasserneubildung rückläufig. Von daher ist es grundsätzlich sinnvoll, Wasser zu sparen.“ Auch sie weist auf den Zusammenhang zwischen Trinkwasser und Stromversorgung hin: „Wer Wasser spart, spart Pumpstrom im Wasserwerk. Wer Warmwasser spart, entlastet seine eigene Energieverbrauchsrechnung. Energiesparen entlastet die Strom- und Gasnetze und schont die Umwelt.“
Ihre Tipps zum bewussten Umgang mit dem Lebensmittel Wasser: „Duschen statt baden, die Sparspültaste bei der Toilettenspülung zu nutzen, Regenwasser sammeln, um den Rasen zu wässern, tropfende Wasserhähne oder Toilettenspülkästen reparieren. Wer kann, reduziert den Druck am häuslichen Druckminderer auf ein notwendiges Minimum – dadurch spritzt es bei der Wasserentnahme nicht so viel. Gleiches gilt beim Duschen – hier reicht es aus, den Einhebelmischer nicht vollständig zu öffnen.“
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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