Maßnahmenpaket für den Winter
Hilden spart weiter

Die Stadt Hilden hat für den Winter ein Maßnahmepaket erstellt. Foto: VV1ntermute auf pixabay
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Gas und Strom werden immer teurer. Privathaushalte müssen ebenso sparen wie die Wirtschaft und auch die Kommunen sind in der Pflicht, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Teilweise sind diese durch die so genannte „Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung“ des Bundes geregelt, andere sind optional. Die Stadt Hilden hat jetzt ein Maßnahmenpaket für den kommenden Winter geschnürt.

„Mit unserer sehr frühen Entscheidung, bereits in den Sommermonaten die Warmwasserbereitungsanlagen nicht nur in den Verwaltungsgebäuden, sondern auch in den Schulen und Turnhallen auszustellen, haben wir ein klares Signal gesetzt: Damit wir in Deutschland durch den Winter kommen, müssen wir alle gemeinsam unseren Energiebedarf reduzieren“, erklärt Bürgermeister Claus Pommer. „Dieses Credo galt und gilt auch weiterhin für die kommenden Monate. Dabei war es der gesamten Verwaltungsführung wichtig, dass wir bei der Wahl der Instrumente nicht nur Effizienz und Umsetzbarkeit im Blick haben, sondern immer auch die betroffenen Zielgruppen.“

Ämterübergreifende Arbeitsgruppe

Zu diesem Zweck hat die Verwaltung eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe gebildet. „Wir haben im Team gemeinsam Ideen entwickelt, sie unter verschiedenen Aspekten bewertet, einige verworfen und andere ausgearbeitet“, berichtet Peter Palitza, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft. „Die Maßnahmen, für die sich der Verwaltungsvorstand entschieden hat und die wir nun umsetzen, werden wir im Laufe des Winters immer wieder evaluieren und bei Bedarf auch nachsteuern.“

Die Maßnahmen im Einzelnen

Wie gesetzlich vorgeschrieben stellt die Verwaltung die Heizung in den Fluren fast aller städtischen Gebäude vollständig aus und senkt die Raumtemperatur in den Büros auf durchschnittlich 19 Grad Celsius ab. Bisher war es möglich, Büros auf bis zu 25 Grad Celsius aufzuheizen. Schulen und Kindertagestätten bleiben von dieser Regelung ausgenommen. „Kinder haben ein anderes Kälteempfinden als Erwachsene“, erklärt Schul- und Jugenddezernent Sönke Eichner. „So lange es irgendwie möglich ist, werden wir darauf Rücksicht nehmen.“
In diesem Sinne hat der Verwaltungsvorstand außerdem entschieden, dass die Abschaltung der Warmwasserbereiter ausschließlich für die Verwaltungsgebäude wie dem Rathaus verlängert wird. In den Grundschulen, Turnhallen und Sporthallen stellt die Stadt zum 1. Oktober das warme Wasser wieder an. Zu diesem Zweck beginnt das Amt für Gebäudewirtschaft in den kommenden Tagen damit, das Wasser auf 70 Grad zu erhitzen, um etwaige Legionellen abzutöten und die Leitungen thermisch zu desinfizieren.

Zeitschaltung

Für alle städtische Gebäude hingegen passt das Amt für Gebäudewirtschaft die Zeitschaltungen der Heizungsregelungen an, sodass diese nur noch zu den Kernzeiten Nutzer im Einsatz sind. Im Vorfeld hat das Amt dafür die Bedarfe der verschiedenen Zielgruppen abgefragt und je Gebäude individuelle Zeiten festgelegt. Im Rathaus senkt sich die Temperatur beispielsweise bereits mit Schluss der allgemeinen Öffnungszeiten ab. „Kolleginnen und Kollegen, die länger arbeiten, sitzen aber nicht direkt im Kalten“, erklärt Peter Palitza. „Die Temperatur in den Räumen kühlt schließlich sehr langsam ab.“
Der Verwaltungsvorstand hat sich darüber hinaus an alle städtischen Mitarbeiter gewandt und um Mithilfe beim Energiesparen gebeten. „Jeder und jede einzelne von uns kann einen wichtigen Beitrag leisten. Beispielswiese indem wir keine Geräte im Standby-Modus lassen oder nicht mehr die Fenster auf Kipp stellen, sondern Stoßlüften“, erklärt Bürgermeister Claus Pommer. „Ich weiß, dass es in der Verwaltung ein starkes Bewusstsein dafür gibt, dass wir jetzt alle aktiv handeln müssen!“

Turnhallen

Eine weitere Änderung gilt für die städtischen Turnhallen: In der Vergangenheit hat die Verwaltung in Absprache mit den Vereinen die Heiztemperatur flexibel an die verschiedenen Sportarten - ob bewegungsintensiv oder eben nicht - angepasst. Um Energie zu sparen werden diese Einzelfall-Lösungen vorübergehend eingeschränkt. Stattdessen ist die Maximaltemperatur entsprechend der DIN 18032-1 einheitlich für alle Einrichtungen 17 Grad. Bereits zum 1. September hat die Stadt Hilden die neugestaltete Beleuchtung der Reformationskirche am Alten Markt ausgeschaltet, sodass keine Gebäude und Baudenkmäler durch die Stadt beleuchtet werden.

LED-Leuchtmittel

Unabhängig von der neuen Verordnung hat die Stadt Hilden seit 2015 begonnen, die Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Leuchtmittel umzurüsten. 62 Prozent sind bereits umgestellt. Außerdem wird bereits seit Jahren die Beleuchtungsstärke vieler Straßen während der Nachtstunden um 50 bis 70 Prozent reduziert. Ausgenommen sind sehr stark befahrene Straßenzüge sowie die Fußgängerzone und Überwege. Die Ein- und Ausschaltung abends und morgens erfolgt über Helligkeitssensoren.

Autor:

Lokalkompass Hilden aus Hilden

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