Die Polizeit warnt vor dem "Enkeltrick" - Trickbetrüger sind unterwegs!

Foto: Presseportal Polizei Mettmann

Wiederholt warnte die Polizei im Kreis Mettmann in den vergangenen Tagen und Wochen vor den scheinbar verstärkten Aktivitäten von Trickbetrügern, die insbesondere mit dem so genannten "Enkeltrick" versuchen ältere Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen.

Drei aktuelle Tatversuche aus Mettmann und Haan vom 10.01.2013, die der Polizei angezeigt wurden, belegen, dass Straftäter mit dieser Masche ganz aktuell und verstärkt auch in diesen Städten agieren, wobei die erfahrungsgemäß hohe Dunkelziffer nicht angezeigter Taten und Tatversuche diese Feststellung verschärft.

Betroffen in diesen drei aktuell angezeigten Fällen waren zwei 85- und 83-jährige Rentnerinnen von der Danziger Straße und dem Düsselring in Mettmann sowie eine 76-jährige Seniorin aus dem Norden von Haan-Mitte, die alle unabhängig voneinander in der Zeit zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr telefonisch kontaktiert wurden, sich aber von ihren vermeintlichen Verwandten nicht aufs Glatteis führen ließen und stattdessen die Polizei informierten. Diese veranlasste weitere Ermittlungen in den eingeleiteten Strafverfahren wegen versuchtem Betrug.

Erfolgreich verlief aber am gleichen Tage leider eine weitere Betrugstat in Haan-Mitte, die nach einem dem Enkeltrick sehr ähnlichen Muster ablief. Gegen 11.00 erhielt eine 76-jährige Geschädigte an der Graf-Engelbert-Straße den Anruf eines unbekannten Mannes, der vorgab, Angestellter eines örtlichen Geldinstituts zu sein. Der Anrufer schilderte, dass in der Nacht sämtliche Automaten der Bank aufgebrochen worden seien und dass aus diesem Grund die EC-Karte der Kundin dringend benötigt und von einer Angestellten sofort abgeholt werden würde. Ein persönliches Erscheinen wollte man der langjährigen Kundin angeblich ersparen und erfragte deshalb auch noch die PIN der Geldkarte. Noch während des Telefonats erschien eine unbekannte ca. 30- bis 40-jährige Frau mit ausländischem Aussehen an der Wohnungstüre der 76-Jährigen, welche die EC-Karte mit PIN ausgehändigt bekam. Nach diesem Vorgang wurde das Telefonat jedoch fortgesetzt und der Anrufer erklärte, dass seine Bank über eine neue Methode verfüge, wertvollen Schmuck, beispielsweise für zukünftige Versicherungsfälle, fachgerecht zu dokumentieren und zu fotografieren. Die Abholerin der EC-Karte würde daher noch einmal zurückkommen und den Schmuck in einem Fahrzeug mit speziellem Gerät nur kurz ablichten und dann zurückbringen. Die Geschädigte übergab daraufhin nur wenige Minuten später auch noch zahlreiche Schmuckstücke und Uhren im Wert von mindestens 15.000,- Euro an die angebliche Bankangestellte, die wie verabredet zurückkehrt war. Als der Schmuck dann nach einer halben Stunde nicht zurückgebracht wurde, verständigte die Geschädigte die Polizei. Zu diesem Zeitpunkt waren die nicht genauer beschriebene Abholerin und der Telefonbetrüger längst über alle Berge. Eine sofortige Sperrung der EC-Karte wurde veranlasst. Von ihr und dem Schmuck fehlt bisher jede Spur.

Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei zum wiederholten Mal nicht nur in Ratingen, sondern kreisweit, vor dem so genannten "Enkeltrick". Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen diese Betrüger vorzugsweise bei älteren Mitbürgern an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, Auto- oder Haus- bzw. Wohnungskauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Angerufenen durch wiederholte Telefonate gezielt unter Druck gesetzt. Sobald sich der Angerufene zur Hilfe bereit erklärt, wird ein Bote angekündigt, der sich dann oft mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld oder andere Werte abholt. Auf diese Weise sind in der Vergangenheit leider auch schon Beträge von über 20.000 Euro erbeutet worden.

Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:

-Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als
Verwandte, Bekannte oder Vertrauenspersonen ausgeben, die Sie als
solche nicht zweifelsfrei erkennen.

-Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen
Verhältnissen preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur
der "richtige Anrufer" beantworten kann.

-Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache
mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n) oder
Bekannte(n) unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei anderen
Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit
noch einmal.

-Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne
Zeugen an unbekannte Personen.

-Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es
ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110.

-Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer
geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat
Vorbeugung helfen Ihnen gerne. Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird empfohlen:

Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen
und weisen auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog.
"Enkeltricks" der Betrüger hin.

Autor:

Jürgen Spathmann aus Hilden

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