Hildener Eigenheim-Modell droht ein zweites Mal zu scheitern
BA kritisiert teure Eigenheime an Lindenstraße

Häuser (Schmuckbild) in Hilden und Umgebung sind teuer. Der politische Versuch, die Preise zu senken, ist gescheitert meint die BA.  | Foto: candelabra auf Pixabay
  • Häuser (Schmuckbild) in Hilden und Umgebung sind teuer. Der politische Versuch, die Preise zu senken, ist gescheitert meint die BA.
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Die jetzt bekannt gewordenen Konditionen, zwischen 505000 bis 580000 Euro, mit denen die sieben Reihenhäuser auf städtischem Grund und Boden an der Lindenstraße jetzt nach Sozialkriterien Familien angeboten werden, kritisiert die Bürgeraktion (BA) Hilden.
"Das Reihenhaus-Projekt sollte Familien mit Kindern bei der Eigentumsbildung unter die Arme greifen", teilt die BA mit. Das Projekt am früheren Standort der Fabricius-Sporthalle hatte sozialen Ansprüchen genügen sollen. Familien mit Kindern, die ansonsten auf dem Immobilienmarkt das Nachsehen haben, hatte die Politik ursprünglich als Zielgruppe im Visier. Daraus dürfte nichts werden, nicht bei über einer halben Million Euro für ein "stinknormales" Reihenhaus, meint Ludger Reffgen, Fraktionsvorsitzender der BA.

Kritik an SPD und CDU

"Das Ergebnis haben SPD und CDU zu verantworten, die dieses Modell wollten, gegen den Rest des Rates. Die Bürgeraktion wusste schon, warum sie von vornherein gegen dieses Modell war", begründet Ludger Reffgen für seine Fraktion noch einmal die ablehnende Haltung. Denn im Gegensatz zu früheren Projekten habe es hier nicht den geringsten Versuch gegeben, bereits bei der Abwicklung der Planung den Low-Budget-Erfordernissen der potentiellen Erwerber zu entsprechen. Und das sei jetzt immerhin schon der zweite Anlauf, die Häuser zu vermarkten.

Interessenten allein gelassen

Im ersten Verfahren habe man die Interessenten alleine gelassen, anstatt ihnen bei der Realisierung des Bauvorhabens von vornherein einen erfahrenen Projektsteuerer zur Seite zu stellen. Nachdem sich die Interessenten überfordert sahen und von ihren Grundstücks-Kaufabsichten zurücktraten sei das Bauherrn-Modell 2016 für gescheitert erklärt worden.
Dann hätten SPD und CDU bei einer städtischen Tochtergesellschaft einen Ausweg gesucht, im Glauben, jetzt würde alles wie geschmiert laufen. "Aber wenn alle Leistungen aufwendig mit den entsprechenden Margen vergeben werden, kann das Ergebnis nicht günstig sein." So stehe man jetzt bei über einer halben Million Euro für ein nicht üppiges Reihenhaus und die Betroffenen wundern sich. Seit der Festlegung der Kriterien zur Vergabe seien vier Jahre vergangen. Damals hatte man im Rat noch angenommen, die Anzahl der Bewerber-Familien würde das Angebot bei weitem übersteigen, entsprechend müsse man bei der Auswahl sieben.

Bauprojekt für Reiche

Das heutige Ergebnis sei total ernüchternd und werde einer familienfreundlichen Eigentumsbildung nicht gerecht. Die Bürgeraktion befürchtet, dass sich die gleiche Entwicklung - trotz sehr dichter Bebauung - auch für die übrigen Teile des Areals abzeichnet: Ein Bauprojekt für Reiche.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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