15 Jahre Langenfelder Selbsthilfegruppe für Brustkrebs-Erkrankte
Ängste nehmen, Mut geben
Vor 15 Jahren, im Oktober 2005, fand das erste Treffen der „Selbsthilfegruppe für Brustkrebs-Erkrankte“ statt. Die Gründerin, Anne Graw-Lipfert, war im Februar 2005 selbst an Brustkrebs erkrankt. Nach der Operation im St. Martinus-Krankenhaus in Richrath hatte sie sich noch in der Klinik nach einer Selbsthilfegruppe erkundigt. Der damalige Chefarzt, Dr. Hördemann, sagte ihr: „Schön, wenn es so etwas in Langenfeld geben würde, wir haben nämlich leider keine.“ Da stand ihr Entschluss fest: „Wenn du heil aus dieser Sache raus kommst, dann gründest du eine solche Gruppe.“
Und diese Gruppe gibt es noch heute. Vor Corona trafen sich im Schnitt etwa acht Teilnehmerinnen jeden ersten Donnerstag im Monat. In den vergangenen 15 Jahren wurden mehrere 100 Frauen innerhalb der Gruppe durch die Krankheit begleitet. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann eine große Hilfe sein, denn nach der Diagnose „Krebs“ fallen die meisten Patientinnen in ein tiefes Loch. Der Schock und die folgenden Behandlungen fordern alle körperlichen und seelischen Kräfte.
Die Teilnehmerinnen werden von den anderen da abgeholt, wo sie gerade stehen. Manche kommen bereits kurz nach der Diagnose, andere während der Therapie, um sich Rat zu holen und sich auch vieles von der Seele zu reden. Oft möchte man die Familie nicht belasten und den Ärzten fehlt die Zeit.
Austausch mit Betroffenen
Die Gruppe kann viele Ängste nehmen und neuen Lebensmut geben. „Es ist für uns immer wieder eine große Freude, wenn wir erleben, wie Patientinnen - nach oft vielen Strapazen - wieder voller Elan ihr Leben meistern“ berichtet Anne Graw-Lipfert, die die Gruppe bis heute leitet.
Außerdem sind Mitglieder von Selbsthilfegruppen nachweislich viel besser über diagnostische und therapeutische Möglichkeiten informiert, was ein wichtiger Schritt zum mündigen Patienten ist.
Seit einem Jahr hat die Langenfelder Gruppe auch eine eigene Internetseite. Unter brustkrebsgruppelangenfeld.jimdofree.com kann man sich informieren. Auch spezielle Entspannungskurse für Krebspatienten werden seit zwei Jahren angeboten.
Leider sind durch Corona seit März keine Treffen im geschlossenen Raum möglich. Im September hat sich die Gruppe zu einem gemeinsamen Spaziergang getroffen. Wenn es die Vorschriften erlauben, sollen Treffen in frischer Luft wiederholt werden. Auf der Internetseite werden solche Treffen aktuell angekündigt.
Telefonische Hilfe und Beratung gibt es weiterhin bei Anne Graw-Lipfert unter der Telefonnummer (02173) 395781 oder per E-Mail an aw.graw@arcor.de.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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