Stopp Bayer-CO-Pipeline-Initiative mit neuen Erkenntnissen

Hilden. Genau ein Jahr nach dem Beschluss der Bezirksregierung Düsseldorf, die Bauarbeiten an der CO-Pipeline vorerst einzustellen, ging Dieter Donner, Sprecher der „Stopp Bayer-CO-Pipeline-Initiativen“ nun mit neuen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit.
220 Aktenseiten zum Bau der Pipeline wurden von Donner eingesehen und ausgewertet. Für ihn beinhalteten sie viele und zum Teil erschreckende Versäumnisse und Missstände. Bei den fünf Baustellen im Bereich Monheim, Langenfeld, Hilden, Solingen und Leverkusen gab es Untersuchungen der Rohriso-lation. Nach Durchsicht der Email-Korrespondenz wurde zum Beispiel die Überprüfung nach Kampfmitteln im Boden viel zu spät beantragt und zwar schon lange nach dem Beginn der Bauarbeiten.
Kritik üben die Pipeline-Gegner Dieter Donner und Rainer Kalbe vor allem an der Bezirksregierung, die bei der Bauüberwachung mehr als nachlässig gearbeitet habe. „Hier hat niemand seine Hausaufgaben gemacht“, kritisiert Kalbe. Weitere Korrespondenzen und Fotos beweisen für Donner und Kalbe zudem, dass an der Baustelle im Bereich Beckersheide in Hilden nicht nach Plan gearbeitet wurde. Hier habe es eine Trassenabweichung gegeben, die nicht genehmigt worden ist. „Soll vor Fertigstellung des Vorhabens der festgestellte Plan geändert werden, bedarf es eines neuen Planfeststellungsverfahrens“, heißt es im Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfg). „Das ist jedoch nie geschehen, obwohl das neue Teilstück der Pipeline lediglich zwei Garantienähte haben sollte, wir aber belegen können und werden, das nach der Trassenabweichung mindestens vier solcher Nähte von Nöten gewesen sind. Und für vier solcher Nähte habe es nie eine Stressprüfung gegeben, nur für zwei“, weiß Donner.
Auch die Schnelligkeit, mit der plötzlich die Baugruben wieder verfüllt worden sind, findet Donner bedenklich. Der Verdacht, dass hier Beweise begraben werden sollten, ist für ihn naheliegend.
Auch der Plan an der Berghausener Straße in Monheim, das alte Rohr mit dem neuen herauszupressen, ist laut Donner fehlgeschlagen. Als Beweis hat er Fotos in denen das neue Rohr mit Erde befüllt ist. Selbst die Bauüberwachung meldete in einer Aktennotiz in diesem Fall Bedenken an: „Ich möchte deshalb nicht ausschließen, dass das neue Mantelrohr eventuell doch neben dem alten Rohr durchgepresst wurde.“
Die Frage was die Bezirksregierung nun tun könne, beantwortet Donner eindeutig: Die Baustelle muss stillgelegt werden, eine neue Stressprüfung sollte unbedingt durchgeführt werden, da die ursprünglichen Voraussetzungen, Stichwort ‚Garantienähte‘ nicht mehr gegeben sind.“

Autor:

Werner Kimmel aus Hilden

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