Stadtwerke Hilden: Stabile Preise, neues Trinkwassertarifmodell
Die Preise ändern sich nicht - diese Botschaft haben die Stadtwerke Hilden für Strom- und Erdgaskunden. Und auch die Wasserpreise bleiben trotz des neuen Tarifs weitestgehend gleich.
Die Höhe des Strompreises ist von vielen Komponenten abhängig. Rund drei Viertel der Kosten können die Hildener Stadtwerke gar nicht beeinflussen. Darunter fallen etwa die Stromsteuer sowie die EEG-Umlage. Letztere beispielsweise wird für 2017 erhöht. Insgesamt steigen für das kommende Jahr Abgaben und Umlagen netto um rund 0,75 Cent pro Kilowattstunde.
Weil aber gleichzeitig ein Posten der vorgelagerten Netzbetreiber entfällt, den die Stadtwerke ebenfalls nicht beeinflussen können, und weil die Stadtwerke Hilden Strom zu leicht sinkenden Preisen einkaufen konnten, bleibt der Strompreis für die Hildener Kunden unter dem Strich stabil. Das gilt für die Grundversorgung „hildenStrom klassik“ genauso wie für „hildenStrom nacht“, „-wärmepumpe“ und für die Sonderprodukte „hildenStrom fix“ und „-online“. Übrigens: Die Hildener Stadtwerke beziehen für ihre Kunden ausschließlich Ökostrom.
"Immer unter dem NRW-Durchschnitt"
Bei den Erdgaspreisen ist das Bild ähnlich: Vorgegebene Netzentgelte steigen, gleichzeitig gibt es Entlastung bei den Fixkosten. Unter dem Strich bleiben die Preise für die Grundversorgung „hildenGas klassik“ sowie für Sonderprodukte wie „hildenGas fix“ stabil.
„Auch Zahlen der Verbraucherzentrale zeigen, dass unsere Strom- und Erdgaspreise günstig sind. Wir liegen im mittleren unteren Bereich - immer unter dem NRW-Durchschnitt“, sagt Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke Hilden.
Trinkwasser: Neues Tarifmodell
Der Jahreswechsel bringt für die Wasserkunden der Stadtwerke gleichzeitig ein neues Tarifmodell mit sich. „Die Umstellung ist notwendig, damit das Tarifmodell die tatsächliche Kostenstruktur der Trinkwasserwirtschaft besser abbildet“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider.
Bislang wird alleine nach der Menge des gelieferten Wassers abgerechnet. Dieses Modell ist jahrzehntealt, in den 1970er und -80er Jahren war man von steigenden Bevölkerungszahlen und steigendem Wasserverbrauch ausgegangen.
Heute dagegen verzeichnen die Stadtwerke einen leicht rückläufigen Wasserverbrauch. Gleichzeitig machen Fixkosten, etwa für Wartung und Investitionen, rund 80 Prozent der Wasserkosten aus.
Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Stadtwerke haben deshalb die Umstellung des Tarifsystems Trinkwasser beschlossen, in Abstimmung mit der zuständigen NRW-Kartellbehörde. „Die Umstellung erfolgt aus Sicht der Stadtwerke Hilden erlösneutral“, sagt Vertriebsleiter Oliver Schläbitz. Die Stadtwerke nehmen also unter dem Strich nicht mehr ein. „Be- und Entlastungen lassen sich bei einer strukturellen Änderung des Tarifmodells aber nicht verhindern. Tendenziell werden Familien in Mehrfamilienhäusern entlastet“, so Schläbitz weiter.
Interaktiver Rechner
Und so sieht das neue Modell in Grundzügen aus: Ab Januar gibt es einen Systempreis für den Betrieb und die Vorhaltung des Wasserversorgungssystems. Dieser Preis macht 50 Prozent der Gesamtkosten aus und richtet sich nach der Anzahl der sogenannten Nutzungseinheiten eines Gebäudes, eine Nutzungseinheit kann zum Beispiel eine Arztpraxis, ein Büro oder eine Wohnung sein.
Die andere Hälfte des Wasserpreises kommt durch den Mengenpreis zustande. Der neue Mengenpreis wird im Vergleich zu 2016 um rund 50 Prozent gesenkt. Und: Auch mit dem neuen Modell zählen die Stadtwerke regional zu den günstigsten Wasserversorgern.
Detaillierte Infos zum neuen Tarifmodell sowie einen interaktiven Rechner veröffentlichen die Stadtwerke zum Jahreswechsel auf ihrer Homepage.
Autor:Janina Krause (Rauers) aus Hilden |
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