„Rostig und marode“: Sorgen um die Itter-Brücke
Regelmäßig fahren schwere Güterzüge über die Itterbrücke. Diese sei rostig und marode, kritisiert Ratsmitglied Klaus Menn (AfD). Radfahrer und Fußgänger, die den Weg unter der Brücke nutzten, gingen ein Verletzungsrisiko ein. Ein Ortsbesuch.
Die Lok hat die Brücke überquert, jetzt folgen ratternd die vielen Anhänger des Güterzuges. Klaus Menn bleibt stehen. „Ich geh da nicht drunter her, wenn ein Zug drüber fährt.“ Er erinnert an den Unfall vor rund fünf Jahren, als ein Wagon entgleist war, das Geländer mitriss und mindestens in Teilen von der Brücke gestürzt war. Die Ursache sei bis heute nicht geklärt.
Sorgen macht Menn vor allem der Zustand der Brücke selbst, die regelmäßig vom Güterverkehr und in Ausnahmefällen auch von ICs befahren wird. Über dem Rad- und Gehweg ist die Betonverschalung entfernt worden, die sich an anderen Stellen sichtbar löst.
"Es könnten große Teile abfallen"
Die Träger, die über dem Weg bloßliegen, sind rostig, etwas weiter haben sich an der Brückendecke tropfsteinähnliche Gebilde geformt. Das Regenwasser, das an diesem Tag von der Decke tropft, scheint seinen Weg zumindest teilweise mitten durch den Brückenkörper gefunden zu haben.
Menn sorgt sich deshalb um die Sicherheit der vielen Radfahrer und Fußgänger, die den idyllischen Weg entlang der Itter nutzen. „Es könnten große Teile abfallen, das ist ein Verletzungsrisiko“, sagt er und präsentiert rostige Teile der Brücke, die ihm beim Klopfen mit einem Ast an die Bausubstanz entgegen gekommen seien.
„Ich finde, dass man einen unabhängigen Statiker bestellen sollte“, ist Menn unzufrieden.
Die Brücke ist Eigentum der Deutschen Bahn. Auf Nachfrage teilt das Unternehmen dem Wochen-Anzeiger mit, die Brücke sei „betriebs- und verkehrssicher. Sie wurde 2011, 2014 und zusätzlich in diesem Jahr begutachtet beziehungsweise inspiziert. Es besteht keine Gefahr, die durch das Befahren der Brücke durch Güterzüge hervorgerufen werden könnte. Im kommenden Jahr sollen eventuell lockere Teile oder kleine Betonstückchen erneut begutachtet und bei Bedarf entfernt werden. Ein Neubau der Brücke ist für die Jahre 2024/2025 geplant.“
Die Stadt Hilden teilt Ähnliches mit: „Die Bahn – in deren Verantwortung die Itterbrücke fällt – überprüft ihre Brücken alle drei Jahre. Dass dies bei den Hildener Brücken tatsächlich so gemacht wird, davon konnte sich das Tiefbau- und Grünflächenamt bei einem Akteneinsichtstermin 2014 überzeugen. Obwohl die letzte Kontrolle erst ein Jahr zurückliegt, haben die Bahn und das Tiefbau- und Grünflächenamt der Stadt Hilden Anfang 2015 bei einem zusätzlichen Termin gemeinsam die Verkehrssicherheit der Itterbrücke im Bereich des Weges, der darunter herführt, untersucht. Diese ist gewährleistet.“
Autor:Janina Krause (Rauers) aus Hilden |
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