Stadt- und Verkehrsplaner stellen bei FDP Ideen vor
Radkonzept für Hilden
"Radfahren in Hilden" kann weiter optimiert und sicherer werden. Unter optimalen Bedingungen könnte die Itterstadt in acht Jahren eine radfreundliche Stadt sein. Positiver Nebeneffekt: Es gäbe täglich 15.000 Autofahrten weniger.
Das ist zumindest die Meinung der Stadt- und Verkehrsplaner, Dipl. Ing. Jean-Marc Stuhm und Dipl. Ing Aleander Denzer. Die Geschäftsführer und Gesellschafter des Hildener Unternehmens "büro stadtVerkehr" optimieren bundesweit Verkehrsströme.
"Wo will man hin?
"Die Ausgangsfrage aller Planungen ist: Wo will man hin", sagt Stuhm am Donnerstagabend im weinbunt. Die Hildener FDP hat zum "Freidenker Club" die beiden Experten geladen, um ein mögliches Radfahrkonzept für Hilden zu skizzieren. "Wir wollen in Hilden Radfahren neu denken", erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Rudi Joseph. Deswegen stelle die FDP in der kommenden Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses den Antrag auf Entwicklung eines Radwegekonzeptes.
"Die Bedingungen in Hilden, den Radverkehr zu verbessern, sind gut, denn Hilden ist eine kompakte Stadt ohne wesentliche Höhenunterschiede", erläutert der Stuhm. Allerdings müsse man darauf achten, das keine Kannibalisierungseffekte zum ÖPNV entstünden. Zur Verbesserung des Radverkehrs sieht er zusätzliche Tempo 30 Zonen und Radschutzstreifen sowie sieben Fahrradstraßen vor.
Ein Radfahrstreifen von der Walder Straße über die Berliner/Düsseldorfer Straße bis zur Stadtgrenze Düsseldorf integriert er in die zu schaffende Umweltspur auf der Berliner Straße.
Zuschüsse von Bund und Land
Vor jeder Veränderung sollte jedoch ein Radweg- und Mobilitätskonzept stehen. Die darin vorgeschlagenen Maßnahmen seien mit Kosten verbunden. Sinnvoll sei, so der Experte, jedes Jahr zehn Euro pro Einwohner als Radverkehrsförderung in den Haushalt einzustellen. "Mit diesen 560.000 Euro pro Jahr kann über Bundes- und Landeszuschüsse eine Investitionssumme von bis zu drei Millionen Euro pro Jahr ausgegeben werden", sagt Stuhm. Viele Maßnahmen würden bis zu 90 Prozent gefördert. Eine Verbesserung für sichere Radwege bedeute aber immer, dem Autoverkehr Platz "abzuknapsen". Das bedeute die Aufgabe von Parkplätzen am Straßenrand sowie die Bewirtschaftung stadtnaher Plätze.
Baudezernent Peter Stuhlträger bestätigte, dass an "vielen Ecken in Hilden Änderungen möglich sind. Aber dafür müssten wir viel Geld in die Hand nehmen." Ob Einbahnstraßenregelungen möglich seien, um sichere Radwege einzurichten, kann er ad hoc nicht sagen. "Dafür müssten wir eine Straßensimulation durchführen", so der Dezernent.
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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