NRW-Umweltministerium legt Bilanz der Luftqualität 2016 vor
NRW-Umweltminister Remmel: Stickstoffdioxide bleiben das Problem Nummer eins bei der Luftbelastung.
Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) informierte sich am Dienstag, 11. April 2017, über eine Messstation mit neuer Messtechnik des Landesumweltamtes NRW (LANUV) in der Solinger City. Darüberhinaus gab der Minister ein Statement über die Luftqualität in Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2016 und sagte: ,,Die Stickstoffdioxid-Kozentration ist im Vergleich zum Vorjahr nicht gesunken und weiterhin in den Ballungsräumen viel zu hoch. Die Grenzwerte bei Feinstaub dagegen sind im dritten Jahr eingehalten worden, damit bleibt Stickstoffdioxid weiterhin der kritischste Luftschadstoff."
Stickstoffdioxid gefährdet unsere Gesundheit
An 60 von 127 Messstellen in NRW wird der EU-Grenzwert (40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) für die mittlere Jahresbelastung nicht eingehalten. Besonders hoch belastet ist die Luft an stark befahrenen Straßen in den Ballungsräumen. Hauptverursacher dieser hohen NO2-Belastung sind nach wie vor der Straßenverkehr und besonders die Diesel-Fahrzeuge.
Um die Luft in NRW weiter zu verbessern, fordert Minister Remmel nicht nur weitere Anstrengungen und Maßnahmen der Städte und Gemeinden. ,,Die Automobilhersteller und die Behörden auf Bundes- und EU Ebene sind jetzt in der Pflicht", sagt er, auch mit Verweis auf das Vertragsverletzungsverfahren, das die Europäische Kommission gegen Deutschland wegen der seit 2010 anhaltenden Stickstoff-Grenzwertüberschreitungen eingeleitet hat.
Am 15. Februar 2017 hat die Europäische Kommission ein zweites und letztes Mahnschreiben mit der Aufforderung an Deutschland gesandt, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um den NO2-Grenzwert einzuhalten. Deutschland wurde eine Frist von zwei Monaten zur Stellungsnahme eingeräumt.
,,Dieses zweite Mahnschreiben der EU-Kommision zur Einhaltung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte ist eine Klatsche für die Bundesregierung und ist vor allem ein Versäumnis der Automobilindustrie, die seit Jahren die Entwicklung sauberer Antriebstechnologien verschläft", kritisierte Minister Remmel.
Der Umweltminister sagte weiter: ,,Ich will Fahrverbote vermeiden. Denn es kann nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger das ausbaden sollen, was die Autokonzerne zu verantworten haben. Nachhaltige Verbesserung der Luftqualität in Städten sind nur mit emissionsarmen bzw. -freien Antrieben, einem verbesserten öffentlichen Personennahverkehr und mehr Rad- und Fußwege zu erreichen."
Die höchsten Belastungen traten in Jahr 2016 in Köln am Clevischen Ring, in Düren an der Euskirchener Straße, an der Corneliusstraße in Düsseldorf und in Düsseldorf-Bilk auf
Die Werte der Messstationen werden stündlich aktualisiert und können eingesehen werden unter: www.lanuv.nrw.de
Autor:Horst-Peter Nauen aus Hilden |
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