Hilden - Bürger-Info-Veranstaltung

Neubau Flüchtlingsunterkunft Hofstraße

Die Stadt Hilden hatte am Dienstag, 27. Februar 2024, zu einer Bürger-Informationsveranstaltung in das Evangelische Gemeindezentrum Erlöserkirche geladen zum Thema - "Neubau der Flüchtlingsunterkunft Hofstraße". Bürgermeister Dr. Claus Pommer, Dezernat II-Leiterin Mona Wolke-Ertel, Baudezernent Peter Stuhlträger, Sozialdezernent Sönke Eichner und der Hildener Polizeichef Sven Krämer stellten das Projekt vor und beantworteten Fragen aus dem Publikum.

Um 19 Uhr begrüßte in der Erlöserkirche, die fast bis zum letzten Platz gefüllt war, Pfarrer Joachim  Rönsch interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Thema - Neubau Unterkunft Hofstraße 98.

Bürgermeister Claus Pommer erklärte die Ausgangslage: ,,Derzeit haben wir 832 Geflüchtete in städtischen Unterkünften, dezentral über das Stadtgebiet verteilt. Die vorhandenen Unterkünfte sind ausgelastet, deshalb ist seit Januar 2024 die Turnhalle Weidenweg als Notunterkunft in Nutzung. Bis zum Monatsende werden dort bis zu 20 Menschen leben. Es besteht derzeit eine Aufnahmeverpflichtung nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz für weitere 76 Menschen (Königsteiner Schlüssel), deren Zuweisung erfolgt aktuell gedämpft aber Ende April bis Mitte Juni rechnen wir mit einem extremen anstieg. Darüber hinaus ist absehbar, dass einige Containerlösungen ersetzt werden müssen."

Neubau Hofstraße
Peter Stuhlträger zur Projektentwicklung Neubau Unterkunft, Hofstraße 98: ,,Wir haben auf einem städtischen Grundstück an der Westseite der Hofstraße, südlich des Gewerbegebietes Hilden Süd-West geplant neue Gebäude zu errichten, die zunächst als Unterkunft für Geflüchtete dienen sollen mit einer Kapazität für rund 180 Personen. Bei der Planung und Bau sollen Nachfolgenutzungen berücksichtigt werden sowie eine nachhaltige Bauweise. Geplant sind zwei Baukörper für die Wohnnutzung, ein Baukörper für Büro und Gemeinschaftsnutzung, Stellplätze für Pkw und Fahrräder sowie diverse Außenflächen. Die bisher prognostizierten Gesamtkosten belaufen sich auf 7,9 Millionen Euro. Fertigstellung soll Ende 2025 sein."

Die Beratung im Stadtrat ergab am 12.12.2023 - das durch die positive erweiterte Standortuntersuchung sich auf lange Sicht eine befriedigende Standortqualität abzeichne mit folgenden Kriterien: Städtebauliche Integration, ausreichende Grundstücksgröße, vorhandene öffentliche Erschließung durch Straße und Kanalisation, Anbindung an das ÖPNV-Netz in Hilden und eine vorhandene soziale Infrastruktur.

Einige der anwesenden Bürgerinnen und Bürgern lehnten die Baumaßnahme in der Hofstraße 98 ab aus den unterschiedlichsten Gründen wie: "Hilden wird zugetackert - warum werden keine Bestandsgebäude umgebaut", "der Luftaustausch (Klima) wirkt sich negativ auf die Anlieger aus", "Überflutung bei Starkregen", "wir können uns keine Versiegelung in Hilden mehr leisten".

Peter Stuhlträger konnte die Sorgen der Anlieger durch entsprechende Piktogramme schnell ausräumen und auch, dass dieses Gebäude nicht das Klima verändern würde.

Bei einigen anwesenden Bürgern hört man in ihren Redebeiträgen heraus, dass sie der Stadt vorwarfen nicht genügend nach Alternativen gesucht zu haben.
Claus Pommer widerlegte das sehr deutlich und sprach "von vielen Anstrengungen" die seitens der Stadt betrieben worden sind um in verschiedenen Gewerbebetrieben nach Optionen zu suchen.

Zur Frage der Sicherheit antwortete Leiter der Hildener Polizei, Sven Krämer: ,,Nach lokalen Erfahrungen und auch laut der NRW-Kriminalstatistik kommt es in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften nicht zu vermehrten Einsätzen. Wir werden natürlich die Hofstraße entsprechend mehr bestreifen und Präsenz zeigen."