MIT blickt zuversichtlich ins neue Jahr

Hilden. Vor rund 200 in der Stadthalle versammelten Mitgliedern von Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigungen aus Hilden, Langenfeld und Monheim am Rhein wagte Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, einen Ausblick auf das neue Jahr. Er ist sich in der Beurteilung mit dem MIT-Vorsitzenden, Hans-Dieter Clauser MdL einig, dass das Jahr trotz aller Sorgen, besonders um die Stabilität des Euro, für die deutsche Wirtschaft positiv verlaufen werde. „Die Daten sind nicht schlecht“, resümierte Hüther.

Von Elfie Steckel

Hüthers Vortrag beim traditionell gemeinsamen Neujahrsempfang war trotz aller fachlichen Komplexität nicht trocken, eher gut verständlich und stellenweise sogar heiter. Und er blickte dabei optimistisch voraus, wie er schon einleitend feststellte: „Wenn Sie ein düsteres Bild hätten hören wollen, hätten Sie meinen Kollegen Sinn (Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts in München, Anm. d. Red.) einladen sollen“. Deutschland habe starke Jahre hinter sich mit Zuwachsraten von 3 und mehr Prozent; „aber es geht uns ja auch noch gut mit 0,7 Prozent“, womit Deutschland im europäischen Chor noch immer eine besondere Rolle einnehme.
„Gefährdungspunkte“ machte Hüther aus in der Berliner Politik, zum Beispiel durch die Energiewende, die enorme Staatsschuldenkrise und die damit verbundene permanente Geldaufnahme der öffentlichen Haushalte. Der Ausweg könne eine Konsolidierung und die Nutzung der Ressourcen von Humankapital, Rohstoffen und Energie sein.
Zuvor hatte Clauser die vielen Gäste, darunter Michaela Noll MdB, seinen Landtagskollegen Harald Giebels und Landrat Thomas Hendele, begrüßt und gleich abgerechnet mit der NRW-Regierung, deren Rekordverschuldung er geißelte. Den Kommunen blieben keine Spielräume mehr – umso mehr müsse er dem „Steuerparadies Monheim am Rhein“ seinen Glückwunsch aussprechen. Man könne gespannt sein, wie sich die Steuersenkung auswirken werde.
Neben einer verfehlten Wirtschaftpolitik kritisierte er auch das angepeilte Rauchverbot in NRW. Damit würden mündige Bürger bevormundet und den Eckkneipen das Wasser abgedreht. Unnötig sei auch die Diskussion um das Ladenschlussgesetz. Hier habe man seit fünf Jahren einen exzellenten Interessenausgleich, der sogar zu einer Zusammenarbeit mit den Kirchen führen könne, wie das Beispiel vom 2. Adventssonntag in Langenfeld gezeigt habe.
Ein Problem des Mittelstandes, nämlich gut ausgebildeten Nachwuchs zu rekrutieren, könne man beseitigen mit frühzeitiger Information, womit Clauser auf die am 9. Mai für Langenfeld und Monheim gemeinsam veranstaltete Berufsorientierungsbörse (BOB) hinwies, die schon sehr gut nachgefragt sei, trotz einer erstmaligen Ausbildungsmesse in Hilden.
Grüße aus dem Steuerparadies Monheim überbrachte die MIT-Vorsitzende Gabriele Hackel. Der neue und durch Steuernachzahlungen erfolgte finanzielle Freiraum werde zu einer Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes führen. Dieser Spitzenwert im Land werde weitere Industrieansiedlung in Monheim bringen. Dies wiederum werde weitere Wohnbebauung nach sich ziehen, und auch hier komme die geplante Senkung der Grundsteuer den Bürgern entgegen. „Monheim macht Mittelstandspolitik!“, war das Fazit der Monheimer Kommunalpolitikerin.
Ihr Hildener MIT-Kollege Fred-Harry Frenzel hatte die neu formierte CDU-Mannschaft aus der Itterstadt, die komplette CDU-Fraktion und die Spitzen der Unterorganisationen mit nach Langenfeld gebracht, „um den Schulterschluss aller Verbände zu dokumentieren“. Er ging auf die seit Jahren erstellte Konjunkturumfrage von MIT, Industrieverein und Stadtmarketing Hilden ein, nach der auch in diesem Jahr ein allgemein positiver Trend erwartet werde.

Autor:

Werner Kimmel aus Hilden

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