Solingen/Kreis Mettmann
Klinikum Solingen erhält neun Millionen Euro vom Land
Das Insolvenzverfahren der Kplus Gruppe und die damit zusammenhängenden Schließungen der St. Lukas Klinik in Solingen, des St. Josef Krankenhaus in Haan und des St. Josefs Krankenhaus in Hilden machen deutlich, wie wichtig die Reform der Krankenhausplanung in NRW ist.
Diese drei Fälle sind unter der alten Planungssystematik eingetreten und zeigen, was ohne den vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) angestoßenen Reformprozess sowie die Reform auf Bundesebene mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit passieren würde - eine immense Welle von Krankenhausinsolvenzen.
Die neue Versorgungsstruktur in der Region steht
Um die stationäre Versorgung für die Patientinnen und Patienten in Solingen und dem Kreis Mettmann auch in Zukunft bestmöglich zu sichern, hat das MAGS in den vergangenen Wochen eine Vielzahl an Gesprächen mit allen Beteiligten geführt.
Das Ergebnis dieser Gespräche ist: Die neue Versorgungstruktur steht. Die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) übernimmt das St. Josefs Krankenhaus in Hilden und das Städtische Klinikum Solingen sichert die Schlaganfallversorgung (Stroke Unit) in Solingen.
Zusätzlich wird am Evangelischen Krankenhaus in Mettmann in Kooperation mit dem Klinikum Solingen für den bevölkerungsreichen Kreis Mettmann eine neue Stroke-Versorgung aufgebaut.
Noch in dieser Woche werden die ersten dafür nötigen Feststellungsbescheide durch die Bezirksregierung Düsseldorf versandt. Dieses sind die ersten Feststellungsbescheide, die auf der neuen Krankenhausplanung basieren.
Solingen
Das Städtische Klinikum übernimmt die bisher von der St. Lukas Klinik sichergestellte Versorgung von Schlaganfallpatienten. Beide Seiten haben sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diesem Bereich vorzeitig in das Städtische Klinikum wechseln, um eine nahtlose Versorgung der Patienten im Bereich der stroke unit sicher zu stellen. Das Land NRW unterstützt dies mit einer Fördersumme in Höhe von mehr als neun Millionen Euro.
Hilden
Die GFO übernimmt das St. Josefs Krankenhaus. Die GFO hat bereits die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Josefs Krankenhauses und der GFO-Klinik Langenfeld über das entsprechende Verhandlungsergebnis mit den Sachwaltern der Kplus Gruppe informiert und zugestimmt.
Die Versorgung in Hilden und Langenfeld soll zukünftig aufeinander abgestimmt erfolgen und somit unwirtschaftliche Doppelstrukturen vermieden werden.
Haan
Das Krankenhaus in Haan hingegen wird geschlossen werden. Hier prüft der Sachwalter derzeit Nutzungsmöglichkeiten im Bereich des Gesundheitssektors, die die stationäre Versorgung im Kreis mit ambulanten Angeboten ergänzen könnten.
Darüber hinaus gibt es unter der Federführung der Bezirksregierung Düsseldorf bereits einen regelmäßigen Austausch der Krankenhäuser und Rettungsdienste in der Region über anderwärtige Möglichkeiten der stationären Versorgung der Haaner Patientinnen und Patienten.
Die St. Lukas Klinik in Solingen-Ohligs schließt bereits am 30. November 2023.
,,Ich bin sehr froh, dass wir für die Region eine tragfähige Lösung in der stationären Versorgung gefunden haben. Das Hildener Krankenhaus bleibt erhalten. Die Stroke-Versorgung in Solingen ist ebenfalls gesichert und wird im Kreis Mettmann neu aufgebaut. Das sind wirklich gute Neuigkeiten. Ich danke allen an diesem Prozess beteiligten für die sehr konstruktiven und ergebnisorientierten Gespräche", erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Autor:Horst-Peter Nauen aus Hilden |
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