Digitales Leben in Hilden g e m e i n s a m gestalten.
Hildener Vereine und Interessenvertretungen sind offen für die digitale Zukunft – fordern aber Rücksichtnahme!
Dass ins Hildener Freibad in diesem heißen Sommer nur diejenigen durften, die ihr Ticket online buchten und dann auch noch mit Kreditkarte oder paypal zahlen mussten, war für die „Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann e. V.“ (A G V) Anlass, sich grundsätzlich mit dem Thema Digitalisierung – und die Auswirkungen auf unser aller Leben- konkret auseinanderzusetzen.
Als Ergebnis liegt nun ein Positionspapier vor, mit konkreten Vorschlägen zur Gestaltung unseres künftigen digitalen Zusammenlebens.
Es richtet sich an alle gesellschaftlichen Gruppen und kommunalpolitisch verantwortlichen in Hilden und im gesamten Kreis Mettmann.
Zu einem ersten Informationsaustausch hatten die Verbraucherschützer einige Hildener Vereine und Organisationen eingeladen.
Vertreterinnen und Vertreter des Sozialverbandes VdK, der Nachbarschaftshilfe NAH, des Bürgervereins Meide aber auch des Senioren- und des Behindertenbeirats schlossen sich den vorliegenden Einschätzungen und Vorschlägen an und wollen künftig gemeinsam dafür Sorge tragen, dass in den Prozess der Digitalisierung in Hilden alle Beteiligten kontinuierlich einbezogen werden.
Besonders wichtig ist es für alle, dass Rücksicht genommen wird auf diejenigen, die Mühe haben, diese digitale Entwicklung mitzumachen - oder gar (noch) ablehnen.
So soll stets gewährleistet sein, dass es übergangsweise auch künftig Möglichkeiten geben muss, Dienstleistungen und Produkte auch auf die klassische und gewohnte Weise „analog“ zu erhalten.
„Viele Anbieter kennen offensichtlich nicht die realen Lebensverhältnisse unserer Mitbürger“ meint Erwin Knebel, Vorsitzender der A G V „ . . . denn sehr viele haben keine Familie mehr, in der es jemanden gibt, der sie in problematischen oder ungewohnten Situationen unterstützt“.
Er sieht die große Gefahr, dass diese Mitmenschen abgehängt und somit zu digitalen „Analphabeten“ werden. „Die damit verbundene Spaltung unserer Gesellschaft dürfen wir nicht hinnehmen!“, so Knebel.
Zentrale Forderung der beteiligten Organisationen ist die Einrichtung eines
Runden Tisches „DIGITALES LEBEN in Hilden“.
Hieran sollen alle relevanten bürgerschaftlichen Gruppen, Anbieter von Dienstleistungen und die Vertreter der kommunalen Politik und Verwaltung beteiligt werden und den Prozess der Digitalisierung begleiten und steuern.
Zu den Themen, die dort erörtert werden müssen, gehört u. a. die Forderung, dass die Anbieter von Dienstleistungen ihren Kunden ausreichende, verständliche Informationen und praktische Unterstützung gewähren müssen.
Von der Kommunalpolitik wird konkret erwartet sicherzustellen, dass jeder Bürger und jede Bürgerin Zugang zu den neuen Technologien z. B. in der Stadtbücherei oder im Bürgerbüro erhält und bei deren Anwendung unterstützt wird.
Dafür könnten auch ehrenamtliche Online-Scouts eingesetzt werden.
Die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Hildener Organisationen erwarten vom neu gewählten Rat, dass er dem Digitalisierungsprozess in der künftigen Legislaturperiode eine hohe Priorität einräumt.
Zum nächsten Treffen im November sind weitere interessierte Verbände zur Mitwirkung eingeladen.
Das Positionspapier „Gemeinsam DIGITAL“ steht bereit zum Download unter
www.wir-verbraucher.me
Hilden, 27. August 2020
Autor:Erwin Knebel aus Hilden |
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