Auslastung am S-Bahnhof liegt bei 34 Prozent
Hildener Fahrradboxen sind zu teuer

Die abschließbaren Fahrradboxen an den Hildener Bahnstationen sind vielen Radfahrern zu teuer.  | Foto:  Michael de Clerque

Die Hildener Sozialdemokraten im Stadtrat wollte es wissen: Wie groß ist die Auslastung der Fahrradboxen an den S-Bahn-Haltestellen? In den vergangenen Jahren seien zahlreiche Boxen aufgestellt worden, teilte die Verwaltung mit.

Die Boxen waren zunächst kostenfrei und die Radfahrer nutzten sie gern. Seit Juli 2017 wurde mit Ratsbeschluss eine Gebühr für die Nutzung der Fahrradabstellboxen in Höhe von acht Euro im Monat oder 80 Euro im Jahr erhoben. Die Gebühr sollte dazu beitragen, dass die Boxen auch tatsächlich genutzt werden.

34 Prozent

Von den geförderten 44 Fahrradboxen seien derzeit 15 Boxen belegt. Dies entspreche einer Auslastung von rund 34 Prozent. Aufgrund der geringen Auslastung sei nunmehr eine erneute Werbeoffensive angedacht, teilt die Verwaltung mit.

Mehr Sicherheit

Zwar böten Fahrradboxen eine höhere Sicherheit gegen Diebstahl und Vandalismus als einfache Bike- and-Ride-Anlagen. Tatsächlich seien aber offensichtlich viele Bike- and-Ride-Nutzer nicht bereit, für das sichere Fahrradparken ein Entgelt zu bezahlen, so die Verwaltung.
Nach Ablauf von zwei Jahren legte sie belastbare Zahlen über die tatsächlich entstanden Betriebskosten vor. "Im Zeitraum vom Juli 2017 bis Juni 2019 sind Betriebskosten in Höhe von 7.569,26 Euro entstanden." Bei 44 Fahrradboxen fallen pro Box demnach Betriebskosten in Höhe von 172,02 Euro an, jährlich also rund 86 Euro. Aufgrund der geringen Auslastung wurden aber lediglich Gebühren in Höhe von 1.225,91 Euro eingenommen. Seit Erhebung der Gebühr seien die Nutzerzahlen der Fahrradboxen drastisch gesunken.
Um die Auslastung der Fahrradboxen zu erhöhen, sollte aus Sicht der Verwaltung darüber nachgedacht werden, die Gebühren ab Januar 2020 vor dem Hintergrund des Einsparens von Treibhausgasen zu senken. Ein höherer Radverkehrsanteil in der Kommune würde die Umwelt entlasten und die Lebensqualität in der Stadt verbessern.

Erfahrung mit VRR-Förderprojekt

Außerdem wollte die SPD-Fraktion wissen, ob die Verwaltung Kenntnisse über die Annahme des Förderprojekts Fahrradabstellanlage mit elektronischem Schließsystem des VRR habe.
"Mit o. g. Förderprojekt, – DeinRadschloss – genannt, wurde vom VRR gemeinsam mit 14 Kommunen ein regionales System von modernen und sicheren Fahrradabstellanlagen mit digitalem Hintergrundsystem geschaffen", teilte die Verwaltung mit. Mit Bundesmitteln seien bis Ende 2018 mehr als 900 Stellplätze in Form von Fahrradboxen und Sammelabstellanlagen an Bahnhöfen und Haltestellen errichtet worden. Die Anlagen seien mit einem elektronischen Schließsystem ausgestattet. Alle Stellplätze werden auf der Buchungsplattform unter www.dein-radschloss.de gebündelt und können gebucht und bezahlt werden. Die Mietdauer reiche von einem Tag bis zu einem Jahr.

Aussage unzureichend

Eine Aussage dazu, wie die digitalen Boxen in anderen Städten angenommen werden, könne aber nur unzureichend gemacht werden, si die Verwaltung. Eine durchgeführte telefonische Umfrage in den Städten Monheim und Ratingen habe ergeben, dass dort die Auslastung bei 50 bis 60 Prozent liege. Die Stadt Langenfeld habe angegeben, zu 100 Prozent ausgelastet zu sein. Bei der Stadt Ennepetal liege die Auslastung bei rund 14 Prozent, in Oberhausen bei etwa 25 Prozent. Andere befragten Städte gaben keine Auskünfte, weil die Laufzeit zu kurz war oder die Verantwortlichen nicht erreichbar waren.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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