Hilden
Bis zu100 Flüchtlinge beziehen die Sporthalle am Weidenweg

Informationsveranstaltung - "Notunterkunft Sporthalle am Weidenweg" | Foto: Horst Nauen
4Bilder
  • Informationsveranstaltung - "Notunterkunft Sporthalle am Weidenweg"
  • Foto: Horst Nauen
  • hochgeladen von Horst-Peter Nauen

Die Bundesregierung bombardiert die Kommunen weiterhin mit Aufnahmen geflüchteter Menschen - Tendenz stark steigend. Für Hilden bedeutet dies, dass die Sporthalle am Weidenweg erneut als Notunterkunft für rund 100 Flüchtlinge hergerichtet werden muss. Welche Menschen einziehen werden ist noch unbekannt.

Die Stadt Hilden hatte am Mittwoch, 25. Oktober 2023, in die Räumlichkeiten der Erlöserkirche - St. Konrad-Allee eingeladen zu einer Bürgerinformations-Veranstaltung. Thema: Die Zuweisungen von geflüchteten Menschen durch das Land Nordrhein-Westfalen.

Bürgermeister Dr. Claus Pommer beantwortete gemeinsam mit den Beigeordneten Mona Wolke-Ertel, Sönke Eichner, Peter Stuhlträger sowie Sven Krämer (Leiter der Polizeiwache Hilden) - Fragen der rund 70 interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Claus Pommer erklärte zunächst die aktuelle Ausgangslage - die Neuaufnahmen von durchschnittlich mehr als 500 Geflüchteten pro Tag in der Landeserstaufnahme ergeben, dass Aufnahmekapazitäten auf Landesebene erschöpft sind. Deshalb wurden massive Zuweisungen in die Kommunen angekündigt.

Entwicklung der Zuweisungen in Hilden
Anhand eines Piktogramms ist ersichtlich, dass von März bis Juli 2023 nur wenige Flüchtlinge aufgenommen werden mussten. Ab August gehen die Zuweisungen dann aber rapide nach oben.
Derzeit sind in Hilden 832 Geflüchtete an elf verschiedenen Standorten im Stadtgebiet untergebracht.
,,Die Kapazitäten der städtischen Unterbringungen werden Mitte November ausgeschöpft sein, so dass die Stadt andere Unterbringungsmöglichkeiten bereitstellen muss. ,,Alle Anstrengungen die wir unternommen haben, kurzfristig eine nutzbare Immobilie zu belegen waren negativ", erklärte Peter Stuhlträger. ,,Dagegen kann die Turnhalle am Weidenweg kurzfristig hergerichtet werden, da diese schon zu Beginn des Ukrainekrieges als Unterbringung diente und auch die Ausstattung hierfür noch zur Verfügung steht."

Anwohner haben Angst
Viele Anwohnerinnen und Anwohner der Sporthalle am Weidenweg machen sich verständlicher Weise große Sorgen um Ihre Kinder, denn Schulen und Kitas befinden sich in unmittelbarer Nähe. Ein Vater war sehr emotional und sagte, dass der Schulweg seiner Kinder über den Weidenweg führt und er große Angst habe gerade in der kommenden dunklen Jahreszeit. Sven Kramer erklärte, dass dieses Gebiet durch die Polizei verstärkt bestreift werde und das rund um die Uhr.

Auf die Frage eines Bürgers: ,,Warum ist der Kreis Mettmann nicht in der Lage zu sagen, stopp, wir haben keine Kapazitäten mehr um Flüchtlinge aufzunehmen.
,,Es gibt 200 Brandbriefe von Kommunen in NRW an den Bund, auch die Stadt Hilden hat das unterzeichnet, aber ohne Wirkung und ohne Erfolg", sagte Claus Pommer. ,,Das Problem wird uns vor die Füße gelegt und wir haben nicht die geringste Möglichkeit uns zu wehren."
Darauf trat eine Stille ein bei den Zuhörern und der ein oder andere dachte bestimmt über die Arbeit der jetzigen Bundesregierung nach.

Autor:

Horst-Peter Nauen aus Hilden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.