Experten des Wochen Anzeigers stehen mit Rat zur Seite
Das grüne Telefon
Pünktlich zum Frühlingsbeginn stehen die Gärtner des grünen Telefons für die Aktion des Wochen Anzeigers mit ihrem fachlichen Können rund um Garten und Balkon zur Verfügung.
Hilden/Monheim/Langenfeld.Vor allem der Rasen steht bei den Anrufern des grünen Telefons ganz oben auf der Frageliste. An den Hörern geben unsere Experten, Jürgen Olbrich, Olbrich Garten- und Landschaftsbau aus Monheim, und Joachim Steen, Gartencenter Heidehof aus Langenfeld Wiescheid, Tipps für die grüne Oase.
"Moos im Rasen kann jetzt problemlos bekämpft werden", erläutert Olbrich seinem Anrufer. Es falle ausreichend Regen, so dass der Rasen nicht angegriffen wird. Auch das Vertikulieren sei jetzt schon möglich, besser sei es aber "bis Anfang April zu warten", meint Steen. "Nein, Rasen würde ich derzeit noch nicht nachsähen", fährt er fort. "Die jungen Rasentriebe vertragen keinen Frost. Und der kann in den kommenden Tagen immer noch einmal vorkommen."
Andere heimische Pflanzen könnten aber getrost gepflanzt werden, denn "die vertragen Nachtfröste." Anders sehe das bei Exoten aus. Da sollte man schon mal den Gärtner fragen oder die Packungsbeilage genau durchlesen.
Düngen
Beim Düngen raten beide Experten zu den sogenannten gebundenen Düngern. Sie seien zwar etwas teurer, würden aber von den Pflanzen besser aufgenommen und nicht beim nächsten Regen ins ungenutzt Grundwasser gespült. Wer kalken möchte, sollte zuerst einmal den pH-Wert des Bodens ermitteln, um die richtige Menge zu streuen. "Dafür gibt es Calciumitests", sagt Steen. Die Experten raten für den Rasen zu Dolomit Magnesiumkalk. "Ich dünge Nadelgehölze und -bäume erst, wenn der Boden warm genug ist und die nitrifizierenden Bakterien ihre Arbeit auch verrichten können", erläutert Steen einer Anruferin. Erst die Bakterien machten den Dünger pflanzenverfügbar. Angesagt sei jetzt Bittersalz, das man aber nur im Wurzelbereich verteilt. "Und man sollte vor allem nicht vergessen, gerade Koniferen (Nadelhölzer) im Wurzelbereich ausreichend zu wässern. Große Fichten brauchen täglich bis zu 100 Liter Wasser", erläutert Olbrich. Damit das Wasser nicht wegfließt, sollte ein Graben um die Wurzelbereiche gezogen werden.
Hecken schneiden
"Nein, Hecken dürfen jetzt nicht mehr auf Stock geschnitten werden. Die Schutzzeit hat am 1. März begonnen. Der Jahreszuwachs kann aber noch gekürzt werden", sagt Olbrich. Er rät allerdings nach Vogelnestern zu sehen und dort dann nicht schneiden, um die gefiederten Freunde nicht zu stören. Generell zieht er bei blättrigen Hecken wie beim Lorbeer das Schneiden mit einer Heckenschere vor - "allerdings sollte sie schon scharf sein. Mit ihr werden nicht soviele Blätter angeschnitten wie mit einer elektrischen Schere". Das sei schonender für die Pflanze.
"Ja, man kann Apfelbäume im Kübel auf dem Balkon pflanzen. Allerdings sollte zur Bestäubung in der Nähe ein Baum der gleichen Sorte oder ein entsprechender Befruchterbaum zur Verfügung stehen, "sonst wird es nichts mit Früchten." In entsprechenden Tabellen können man nachsehen, welche Sorten sich gegenseitig bestäuben können.
Wer die dazu nötigen Insekten anlocken möchte, den verweist er auf das Pflanzen von Primeln, um jetzt die Befruchtung zu übernehmen.
Jetzt pflanzen
Auch Sträucher könnten jetzt problemlos gepflanzt werden. "Bitte achten sie darauf, dass das Pflanzloch größer und tiefer als der Ballen ist", rät Olbrich. Und wer Wühlmäuse im Gartzen hat, sollte neue Ballen mit engmaschigen Kaninchendraht lückenlos bis fünf Zentimeter über dem Boden umwickeln.
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.