Neue Attraktion im Neanderland
2.250 Quadratmeter großer Steinzeit-Spielplatz eröffnet
"Wir haben es geschafft!" Mit diesen Worten begrüßte Landrat Thomas Hendele die coronabedingt kleine Gästeschar im Neandertal. "Trotz Krise können wir heute wie geplant die zentralen Bausteine des Masterplans Neandertal den großen und kleinen Besuchern übergeben."
Die urzeitliche Gestaltung des Spielplatzes regt die Phantasie an. Die überdimensionalen steinzeitlichen Stoßlanzen wurden Originalfunden aus der Zeit des Neandertalers nachgebildet. Die Spielgeräte wurden schlicht gehalten, natürliche Rohstoffe wie Robinienholz und Kalkstein dominieren. Zusätzlich deuten teilweise versteckte kleine Malereien auf die Kultur des Neandertalers hin.
Einer der größten Spielplätze der Region
Der Steinzeitspielplatz sucht mit 2.250 Quadratmetern Spielfläche in Deutschland seinesgleichen. Der Teil für die kleineren Kinder bis etwa sechs Jahren ist 850 Quadratmeter groß. Das Areal für die größeren Kinder umfasst 1.400 Quadratmeter.
Insgesamt sei es gelungen, alle Elemente mit hohem Spielwert zu versehen und zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. So ragt zum Beispiel in der Mitte des Spielplatzes der neuneinhalb Meter hohe Stoßlanzenturm heraus, mit vielfältigen Klettermöglichkeiten und angeschlossener Rutsche.
Klettererlebnisse standen ganz oben auf der Wunschliste der in das Projekt einbezogenen Spielplatzpaten der Gemeinschaftsgrundschule aus Mettmann. Es kann an Netzen, Seilen, Steinen und auch auf einen fast drei Meter hohen Felsen geklettert werden. Die Kinder können sich aber auch in die Bärenhöhle zurückziehen, und die Kleineren sich im Treibholz verstecken oder auch kräftig mit Wasser matschen. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Rund 4 Millionen Euro investiert
Für das Gesamtprojekt sind rund vier Millionen Euro ausgegeben worden. Davon hat das Land etwa 930.000 Euro an Fördermitteln für die Renaturierung der Fließgewässer beigesteuert. Zum Ausgleich von Eingriffen in die Landschaft wurden 2.300 Pflanzen gesetzt und 16 Bäume gepflanzt.Gebaut wurde auf dem Gelände gegenüber dem Neanderthal-Museum. Die Corona-Pandemie hatte die Zeitreserven von vier bis sechs Wochen vollständig aufgebraucht, denn die Kolonnen der Baufirmen mussten getrennt voneinander, also versetzt arbeiten. Am Ende aber wurde doch rechtzeitig alles fertig.
"Das zentrale Ziel des Masterplans haben wir erreicht, wir haben die Stärken des Neandertals gestärkt, und das in zweierlei Hinsicht: Zum einem erhält das Talzentrum nun eine Aufenthaltsqualität, die seiner Bedeutung als historische, kulturelle und touristische Destination würdig ist und zum Ganztagesaufenthalt für die ganze Familie einlädt. Zum anderen sind zahlreiche Bausünden der Vergangenheit beseitigt worden. Der Zusammenfluss von Düssel und Mettmanner Bach hat eine erhebliche ökologische Aufwertung erfahren, die zugleich landschaftlich reizvoll ist", fasst Hendele den Projektabschluss zusammen.
Brücken gebaut
Ein wesentliches Element dabei seien die Brücken. Besonders die Museumsbrücke, eine reine Fußgängerbrücke, verbindet und schafft Aufenthaltsbereiche über die Wasserläufe hinweg. Dem Talbesucher eröffnen sich auf der Brücke immer wieder neue Blickachsen. Talraum und Museum werden interessant in Szene gesetzt, und gleichzeitig wird der Jahrzehnte verborgene Zusammenfluss von Düssel und Mettmanner Bach wieder erlebbar.
Der Bau der Brücken war technisch aufwändig. Anstehender Fels und die für die Gewässerrenaturierung gewollten großen Spannweiten machten Schwierigkeiten – bei gleichzeitig hohem gestalterischen Anspruch.
Masterplan geht weiter
Die Bauzeit betrug 22 Monate, vom November 2017 bis August 2019.Weitere geplante Bausteine des Masterplans Neandertal sind in den nächsten Jahren die ökologische Aufwertung der Düssel zwischen Museum und Fundstelle durch den Bergisch-Rheinischen Wasserverband sowie die Attraktivierung der Neandertaler-Fundstelle durch die Stiftung Neanderthal-Museum. Geplant ist außerdem der Lückenschluss des Radweges an der Talstraße.
Mit ÖPNV oder Rad anreisen
Hinsichtlich der Parkmöglichkeiten ist wegen des engen Talraumes nach wie vor der Mangel zu verwalten. "Deshalb freue ich mich über jeden, der mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad anreist oder am Wochenende den Ausweichparkplatz am Regiobahnhalt nutzt", so Landrat Thomas Hendele.
Und noch einen Appell richtet Hendele insbesondere an die vielen Familien, die in den vergangenen Monaten ungeduldig auf die Fertigstellung des Steinzeitspielplatzes gewartet haben: "Der Spielplatz ist großartig und wir freuen uns sehr, dass die Kinder ihn nun erobern können. Wünschen würden wir uns allerdings auch, dass nicht zuletzt wegen der immer noch geltenden Corona-Regeln die Familien nun nicht alle auf einmal. Wenn der Ansturm zu groß wird, haben wir ein Problem. Und mal ehrlich: Wenn es zu voll ist, macht doch auch das Spielen nicht mehr so viel Spaß."
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Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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