"My Favorite Things" – Die 22. Hildener Jazztage
Vom 13. bis 18. Juni locken ein vielseitiges Programm und Künstler auf Top-Niveau
In dem berühmten Song "My Favorite Things” geht es um Erinnerungen, die einen wieder mit dem Leben versöhnen, wenn man traurig ist. Zu den Lieblingsdingen zahlreicher Musikfans zählen zweifellos die Hildener Jazztage, dieses Jahr mit dem gleichen Titel, die seit mehr als zwei Jahrzehnten mit Künstlern auf Top-Niveau begeistern.
"Wir haben diesen Titel aus dem Great American Songbook als Thema gewählt, weil sein Dreivierteltakt für Leichtigkeit und Lebensfreude steht“, erklärt Peter Baumgärtner, leidenschaftlicher Schlagzeuger und künstlerischer Leiter des Festivals, das in diesem Jahr von Dienstag bis Sonntag, 13. bis 18. Juni, stattfindet.
Er fährt fort: „Der Text lässt uns von einer Welt träumen, die friedlich und voller Verständnis für andere Kulturen ist, in der sich Menschen begegnen, sich gegenseitig inspirieren und gemeinsam feiern – wie jedes Jahr im Frühling bei den Hildener Jazztagen.“
Das Erfolgsrezept der Veranstalter, hochtalentierte Newcomer, routinierte Meister ihres Fachs und internationale Stars auf die Bühne zu bitten, verspricht erneut Musikgenuss pur. Ein Highlight in diesem Jahr: Der Auftritt des berühmten Ausnahmemusikers Manu Katché im Rahmen der „International Jazznight“. Auf welche Konzerte die Besucher sich noch freuen dürfen, zeigt der folgende Programmüberblick:
Dienstag, 13. Juni
Eröffnet werden die 22. Hildener Jazztage um 20 Uhr im Kunstraum Gewerbepark-Süd, Hofstraße 64, mit einem Sonderkonzert von The New Richie Beirach Trio.
Zu Richie Beirachs musikalischen Weggefährten gehörten Jazz-Giganten wie Stan Getz, Chet Baker, Mike Brecker, Jack de Johnette, John Abercrombie oder Dave Liebman – um nur einige zu nennen.
Mittwoch, 14. Juni
Von 19.15 Uhr bis 19.55 Uhr präsentieren die Teilnehmer des Jazzworkshops der Musikschule ihr musikalisches Können gemeinsam mit ihren Dozenten im Heinrich Strangmeier Saal an der Gerresheimer Straße 20.
Ab 20 Uhr spielt The Art of the Duo. Matthias Nadolny am Tenorsaxofon und der Pianist Bob Degen improvisieren gemeinsam und stellen damit die Musik ihrer Duo-CD „You're My Everything“ vor.
Die CD stieß nach Erscheinen auf große Resonanz und erhielt 2016 den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“.
Ein außergewöhnlicher musikalischer Dialog zwischen dem Marimba- und Vibraphonisten Stefan Bauer und dem Flötisten Michael Heupel erwartet die Zuhörer gegen 21.30 Uhr.
Donnerstag, 15.Juni
Bei Jazz im Park, an der Horster Allee 12 im „Wohnstift Haus Horst“ erwartet die Besucher mitreißende Musik unter freiem Himmel. Los geht es um 15 Uhr mit der Formation re:call – drei versierte Jazz-Sängerinnen und ein Gitarrist, die sich auf eine Expedition ins Reich ihrer Lieblingssongs begeben.
Gegen 16.30 Uhr betreten dann Billmen mit Klaus Osterloh die Open-Air-Bühne. Die Musiker um den Pianisten, Sänger und Bandleader Manfred Billmann – allesamt „Jazz-Haudegen“ mit reichem Erfahrungsschatz – haben sich 2010 zusammengefunden, um coolen West Coast Jazz zu zelebrieren. Komplettiert wird das Quartett von Stefan Werni am Bass, sowie dem Festivalleiter Peter Baumgärtner, der am Schlagwerk für das nötige Fundament sorgt.
"The show must blow on" ist der Titel des Programms um 18.45 Uhr in der Reformationskirche am Alten Markt. Dort erzählen die Talking Horns mit ihren Blasinstrumenten höchst unterhaltsam Geschichten aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.
In der Gottschalksmühle, Mühle 64, fasziniert der Sänger Max Peters das Publikum um 20.30 Uhr mit einer vielfältig nuancierten Baritonstimme und seinem Gefühl für den Groove, mit dem seine Band ihn mal breitbeinig durch klackernde, stolprige Hip-Hop-Beats führt oder ihm auch mal leise und zurückhaltend zu subtilen Tönen folgt.
Freitag, 16. Juni
"Ich bin unfassbar glücklich mit dieser Band eine Besetzung gefunden zu haben, die sowohl menschlich als auch musikalisch perfekt zueinander passt. Wir haben dieselben Vorstellungen von guter Musik", sagt Pascal Bartoszak, Saxofonist, Komponist und Bandleader des Pascal Bartoszak Quartetts. Die vier Musiker widmen sich ab 19.30 Uhr im QQTec, Forststraße 73, der swingenden Jazztradition und bringen diese mit den Einflüssen heutiger Jazzströmungen auf die Bühne.
Nach dieser Zeitreise in die goldene Swing-Ära verbindet die Formation Metromara um die Sängerin Mara Minjoli um 21 Uhr gekonnt zeitgenössischen Jazz mit Soul.
Erfrischend neue Musik voller rhythmischer Kraft und melodischem Einfallsreichtum – um 22.30 Uhr gibt sich das neue Quartett um den Jazzgitarristen Axel Fischbacher im "Blue Note", Klotzstraße 22, die Ehre.
„Wir vier haben viel Spaß auf und abseits der Bühne und ich hoffe, dass das auch entsprechend rüberkommt“, betont der in Österreich lebende deutsche Saxofonist Heinrich von Kalnein, der sich mit Fischbacher, dem amerikanischen Bassisten Charles Sammons und dem Kölner Schlagzeugvirtuosen Ralf Gessler zur Kalnein – Fischbacher Group zusammengefunden hat. Alle Musiker verbindet ihre gemeinsame musikalische Sozialisation in den 70er und 80er Jahren.
Samstag, 17. Juni
Jung, hübsch, hochtalentiert – Kinga Glyk ist mit ihren 19 Jahren nicht nur die einzige Frontfrau und Bassistin einer Jazzband in ihrer Heimat Polen, sondern die derzeit größte Jazz-Sensation auf allen sozialen Netzwerken in Europa.
Jetzt ist es den Veranstaltern der Hildener Jazztage gelungen, diese Ausnahmemusikerin für das Eröffnungskonzert der International Jazznight um 19.30 Uhr in der Stadthalle Hilden, Fritz-Gressard-Platz 1, zu gewinnen. Mit zwei eigenen Produktionen und vielen Konzerten im Rücken, ist die junge Musikerin ein Star in ihrem Land.
Ein Weltstar und einer der gefragtesten Schlagzeuger gibt sich gegen 21.15 Uhr die Ehre: Manu Katché mit seinem brandneuen, elektrischen Power-Trio. Er benutzt sein Schlagzeug wie eine Malerpalette, auf der er immer wieder subtile, aber auch unwiderstehlich groovende Klangfarben zusammenmischt.
Er war ständiges Mitglied der Band um Peter Gabriel und hat mit der crème de la crème internationaler Superstars wie Sting, Dire Straits, Simple Minds, Tears for Fears, Tracy Chapman oder Gloria Estefan zusammengearbeitet. Neben der Leidenschaft für Pop und Worldmusic galt seine Liebe immer auch dem Jazz.
Zum Abschluss des Abends um etwa 23 Uhr setzt das Athener Trio Datfunk gemeinsam mit dem Düsseldorfer Saxofonisten und Flötisten Reiner Witzel ein groovendes Ausrufezeichen! Funkiger Souljazz erster Güte mit eingängigen Melodien, eleganten Solos und Moog-Vibratos, die Gänsehaut erzeugen kennzeichnen den Stil dieser griechisch-deutschen Band.
Sonntag, 18. Juni
Die Band Mr. Quilento ist um 14 Uhr im Park der Capio Klinik, Hagelkreuzstraße 37, zu sehen und zu hören.
Brasilianische und orientalische Klänge wechselten sich mit Jazz-Standards und Modern Jazz ab. Mal klingt die Mundharmonika wie eine gestopfte Trompete, mal wie ein Bandoneon oder eine Klarinette.
Heißer Latin-Jazz ist dann ab 15.30 Uhr angesagt: Das international besetzte Quintett Eh ´Neeky! verblüfft mit der souveränen Kombination aus energetischen Latin-Rhythmen und anspruchsvollen Jazz-Harmonien.
Neun Spitzen-Musiker aus Köln, Berlin und Lima präsentiert der Kontrabassist Joscha Oetz ab 17 Uhr mit seinem aktuellem Projekt Urbanic Cycles. Der kraftvolle, rhythmusbetonte Klang und die Besetzung seiner Band Perfektomat ist hierbei die Basis. Diese Klangsprache erweitert Joscha Oetz nun zum ersten Mal um die orchestralen Möglichkeiten eines mittelgroßen Large Ensemble.
Zum Ausklang der 22. Hildener Jazztage begegnen sich um 18.30 Uhr die Sängerin Inga Lühning und der Bassist und Komponist André Nendza im Wilhelm-Fabry-Museum, Benrather Straße 32a.
Die beiden Klangkünstler bringen ihre eigenen Songs mit, interpretieren aber auch bekannte andere Werke auf ihre ganz eigene Art. Talking Horns. Foto: Michael Wiegmann Kinga Glyk. Foto: Veranstalter Manu Katché.
==>Tickets gibt es online auf www.hildener-jazztage.de oder telefonisch unter der Tickethotline (0211) 27 40 00.
==> Der Festivalpass kostet 45 Euro, inklusive Vorverkaufsgebühr, und berechtigt zum Besuch jeder Veranstaltung, inklusive Button. Es besteht kein Anrecht auf einen Sitzplatz.
==> Den Button gibt es für 20 Euro, er ist nicht im Vorverkauf erhältlich. Er ist gültig für alle Konzerte außer dem Eröffnungskonzert am Dienstag, 13. Juni, und der International Jazznight am Samstag, 17. Juni. Eintritt
Autor:Claudia Brück aus Düsseldorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.