Hildener Prinzenpaar: „Wir ergänzen uns gut“

Einmal die Füße hochlegen – und auch noch den Sekt vom Prinzen gereicht bekommen: Ihre Lieblichkeit, Prinzessin Hildania Viola I. (Viola Beste) genoss die kleine Auszeit bei unserem Fotoshooting. Gemeinsam mit Prinz Hildanus Joel Benedikt I. (Joel Benedikt Puschinski) erzählte sie dem Wochen-Anzeiger vom gelungenen Start in die Session. | Foto: Michael de Clerque
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  • Einmal die Füße hochlegen – und auch noch den Sekt vom Prinzen gereicht bekommen: Ihre Lieblichkeit, Prinzessin Hildania Viola I. (Viola Beste) genoss die kleine Auszeit bei unserem Fotoshooting. Gemeinsam mit Prinz Hildanus Joel Benedikt I. (Joel Benedikt Puschinski) erzählte sie dem Wochen-Anzeiger vom gelungenen Start in die Session.
  • Foto: Michael de Clerque
  • hochgeladen von Janina Krause (Rauers)

Einmal Prinz beziehungsweise Prinzessin zu sein: Das war der langgehegte Traum von Viola Beste und Joel Benedikt Puschinski. In dieser Session ist er in Erfüllung gegangen: Sie stehen gemeinsam als Prinzenpaar auf der Bühne.

Gefragt hat er sie beim Angerfest: „Violas Mann ist wie ich bei der Prinzengarde. Ich wusste, dass Viola gerne einmal Prinzessin werden möchte“, erzählt Prinz Hildanus Joel Benedikt I. Weil der Mann von Viola Beste das närrische Amt nicht bekleiden wollte, standen seine Chancen gut. Und tatsächlich, es gab die Zusage.

Monate später wurden die beiden in der Stadthalle offiziell in Amt und Würden eingeführt. „Ich hatte Herzrasen. Vor der Tür ganz doll, nach der Hälfte des Einzugs wurde es besser. Und ab dem ersten Helau war alles gut“, erzählt der Prinz. „Aber aufgeregt bin ich vor jedem Auftritt.“ – „Du musst ja auch etwas sagen. Ich habe es da einfacher: Die Prinzessin muss nur schön sein“, ergänzt die Prinzessin und lacht.

Beide können bei ihren hoheitlichen Aufgaben von ihrer Karnevalserfahrung profitieren: Der Prinz war vor seinem Engagement bei der Prinzengarde unter anderem bei den Blauen Funken in Köln aktiv. Die Prinzessin ist Mitglied der Hildener Läppchen, früher tanzte sie beispielsweise in den Reihen der Großen Hildener Karnevalsgesellschaft. Die meisten Karnevalisten kennen sie. Und so erleben die beiden ihre Amtszeit vor allem als „Feiern mit vielen Freunden und Bekannten“, sagt Joel Benedikt I. Schon kommen die beiden ins Schwärmen und loben ihre jecken Untertanen: „Die Hildener sind tolle Menschen, mit rheinischem Blut und offenherzig“, sagt die Prinzessin. „Sie feiern, weil sie Spaß haben möchten. In Köln können die meisten ohne Alkohol gar nicht mehr feiern. Das ist hier anders“, lobt der Prinz.

Die Session ist kurz, die Abende lang. „Letztens waren wir mal um 21 Uhr zu Hause. Aber das ist die Ausnahme“, so Viola I., „Gestern war es halb zwei Uhr morgens.“ Wenige Stunden später klingelt bei ihr unerbittlich der Wecker. Während der Prinz schon Urlaub hat, muss sie ins Büro nach Haan, wo sie als Steuerfachgehilfin arbeitet.

Der Prinz hat es da leichter, Kraft zu schöpfen für den nächsten jecken Termin. Füße mittags hochlegen, bei der Trick-Serie „Pinguine aus Madagascar“ dösen und zur Not zu Gel-Pads für die Augen greifen... „Und was ich nicht schaffe, das schafft mein Stylist, Master Bo“, verrät Joel Benedikt I. Wenn gar nichts mehr geht, helfe die Notfallstrategie: „Einfach weiterfeiern, quasi bis zum Unfallen.“

Für die Prinzessin geht es nach der Arbeit oft direkt in die Maske. Wie sie den straffen Terminplan durchhält? „Mein Mann und meine Kinder unterstützen mich.“ Mona ist 17, Florian 19 Jahre alt. Wenn er Zeit hat, geht er bei der Prinzengarde mit. „Mein Kostüm ist in dieser Session ja frei“, ergänzt Joel Benedikt I.

Und auch der Prinz unterstützt die Prinzessin: Er bringt sie mit dem Auto zur Maske, macht die vielen Geschenke fertig und kümmert sich um Besorgungen, wie Süßigkeiten und Getränke für die Belegschaft im Prinzenauto. „Wir ergänzen uns einfach gut“, sind sich beide einig.

Als er überraschend einspringen musste, um die Messdiener auf ihrer Wallfahrt nach Assisi zu begleiten, verfasste die Prinzessin die letzten Briefe für die Sponsoren. „Überhaupt hat jeder im Team seine Aufgabe: Adjutant Patrick Weber übernimmt den Fahrdienst, Christoph Weber hilft mir mit den Orden und Federn. Und Hofdame Ruth Klein führt fleißig das schwarze Buch mit den Versprechern, das ist wichtig für die Redoute.“

„Und wir? Wir geben unser bestes, um uns zu versprechen“, sagt Viola I. und lacht.
„Genießt es!“, hatte das Prinzenpaar von den Ex-Prinzen und Ex-Prinzessinnen mit auf den Weg bekommen. Ein Rat, den sie befolgen – „und den wir unseren Nachfolgern ganz bestimmt auch mit auf den Weg geben.“

„Es ist einfach total schön. Zum Beispiel gestern, als wir den Stammtisch von Menschen mit MS besucht haben. Nach dem offiziellen Teil haben wir noch mit vielen gesprochen – man bekommt so viel zurück!“, sagt sie.

Nur noch wenige Tage, dann hat auch die Prinzessin Urlaub. Die Termine werden dichter, je näher der jecke Höhepunkt rückt. Dem Rosenmontagszug fiebern die beiden schon lange entgegen. Und drücken die Daumen, dass das Wetter dem jecken Treiben keinen Strich durch die Rechnung macht: „Hauptsache, es bleibt bis abends trocken.“

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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