„Ein Mensch für jedes Jahr“
Zur Eröffnung der Ausstellung des leidenschaftlichen Photosammlers Hans-Peter Feldmann lädt das Kulturamt am Sonntag, 21. Februar, in den Kunstraum an die Hofstraße 64. Zu sehen ist die Bilderreihe bis zum 20. März.
Hans-Peter Feldmann stellt im Kunstraum Gewerbepark-Süd aus
Wo stehe ich im Leben? Das war die Frage, die den in Hilden aufgewachsenen Künstler Hans-Peter Feldmann als erstes auf die Idee brachte vor 15 Jahren sein Lebensalter-Projekt in Angriff zu nehmen. Und? „Es hat mich ermutig, alt werden zu wollen“, erklärte der 1941 geborene Spezialist für Gebrauchsphotographie, der für sein jüngstes Projekt selbst zur Kamera gegriffen hatte, um 100 Lebensalter zu sammeln.
Parcours durchs Leben
Die entstandene Serie „100 Jahre“ besteht aus Portraits von 101 verschiedenen Menschen unterschiedlichen Alters aus Feldmanns eigenen Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis. Die „100 Jahre veranschlagten Lebens“, wie es in dem Flyer der Stadt Hilden beschrieben steht, beginnen mit der acht Wochen alten Felina aus Hilden und enden mit der damals 100 Jahre alten Maria Victoria aus Benrath.
Der eigenen Altersposition bewusst werden
Ob man sich als Betrachter als erstes eher für die eigene Altersgruppe interessiert, um zu vergleichen und zu sehen, wie jemand anderes aussieht ist nicht wirklich bewiesen – aber durchaus interessant. So kann man sich, wie der Künstler selbst, beim Betrachten der dunkel gerahmten schwarz-weiß Fotografien nicht nur der eigenen fortgeschrittenen Altersposition bewußt werden, sondern sich letztlich auch in der endlichen Reihe der möglichen Lebensalter wiederfinden.
Der lokale Bezug? Zum Beispiel Nora Spiller. Die Hildenerin hat sich auf dem Plakat der Stadt Hilden, auf dem die Ausstellung angekündigt wurde, wiedererkannt. Im Alter von 19 Jahren wurde sie von Hans-Peter Feldmann fotografiert. So wie er alle Personen auf seinen Fotos eingefangen hat: An einem Ort, den jeder selbst bestimmen konnte. So sind auf dem Parcours durch das Leben 101 Menschen in völlig unterschiedlichen Situationen zu betrachten.
Besondere Verbindung
Das ein international renommierter und gefragter Weltkünstler seinen weitgereisten 100 Jahre-Zyklus auch in Hilden zeigt? „Warum denn nicht“, fragt Hans-Peter Feldmann zurück, dessen Fotos gerade in Montreal abgehängt wurden, um im Anschluss an die Ausstellung in der Itterstadt in Berlin präsentiert zu werden.
Sicherlich hat der Zwischenstopp etwas damit zu tun, das Feldmann in Hilden aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Und vielleicht auch mit seiner Freundschaft zum Gewerbepark-Geschäftsführer Hans-Jürgen Braun. Der ist mit dem Bruder des Künstlers in eine Klasse gegangen und hatte den berühmten Hans-Peter Feldmann auf einem Zeitungsfoto als den ehemaligen Helmholz-Mitschüler erkannt.
Weltweit bekanntester Hildener
„Eine wunderbare Konstellation“, so Kulturamtsleiterin Monika Doerr für die Feldmanns Ausstellung im Kunstraum ein echtes Highlight darstellt. Neben Wilhelm Fabry zählt Hans-Peter Feldmann mit zahlreichen Einzelausstellung in internationalen Häusern zu den weltweit bekanntesten Hildenern und ist am Sonntag, 21. Februar, bei der Eröffnung seiner Ausstellung ebenfalls anwesend.
Übrigens: Die Ausstellung kann bis zum 20. März in folgenden Zeiten besichtigt werden: Dienstag bis Freitag zwischen 14 und 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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