Weihnachtskonzert des Chor ’84 in Hilden wird abgesagt
"Auf ein Wunder gehofft"
Vermutlich haben die Sängerinnen immer noch auf ein Wunder gehofft, aber die aktuelle Coronasituation lässt keine andere Möglichkeit zu: Das traditionelle Weihnachtskonzert des Chor ’84 am vierten Adventssonntag in der Stadthalle muss ausfallen.
Gemeinsame Überlegungen von Vorstand und Sängerinnen erbrachten auch keine alternativen Ideen, um die Liebhaber von Chormusik in Weihnachtsstimmung zu bringen. Priorität hatte der Gedanke, dass durch eine Gesangsdarbietung viele Aerosole frei werden, die möglicherweise eine Gefahr für die Konzertbesucher darstellen könnten. Außerdem erschweren die besonderen Probebedingungen jegliche Konzertvorbereitung.
Nach den vom Chorverband NRW herausgegebenen Richtlinien und dem Hygienekonzept, das mit dem Hildener Kulturamt abgesprochen worden ist, sahen die Proben zuletzt so aus: Die Größe des Proberaum lässt nur zu, dass 1. und 2. Sopran zusammen proben, gemäß den vorgegebenen Coronaregeln. Nach der Hälfte der Zeit ist die Probe für den Sopran vorbei. Es gibt eine Pause zum Stoßlüften. Danach singen 3. und 4. Stimme mit viel Abstand zueinander sowie vier Meter Abstand zum Dirigenten. Treffen zwischen den Sängerinnen soll es nicht geben. Chorleben im eigentlichen Sinne findet nicht statt. Die aktuellen Nachrichten über die jeweilige Probe erreichen die Chordamen über Handy. Der Dirigent kann jede Stimme einzeln wahrnehmen und mit den Sängerinnen an Dynamik und Ausdruck feilen. Nur den Sängerinnen fehlt nach der intensiven Probearbeit das beglückende Erlebnis eines vierstimmigen Chorgesangs.
Nach den neuesten Entwicklungen bleibt abzuwarten, ob den Kulturtreibenden wenigstens dieses kleine seelische Ausgleichsventil bleibt, wenn auch als Singen in eingeschränktem Maße.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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