Für mehr Authentizität in der Fotografie
Nackt und echt auf´m Hocker
Egal ob in den sozialen Medien oder in Zeitschriften, als Fotograf hat man ab und an den Eindruck, ständig den gleichen „Einheitsbrei“ zu sehen. Echte Menschen mit Falten, Augenringen oder etwas Hüftgold findet man nur noch selten.
Die Fotografin Sabrina Pesch aus Hilden hat im Zuge dessen das Projekt „Nackt und echt auf´m Hocker“ ins Leben gerufen.
Hier geht es darum, Menschen zu zeigen, wie sie sind. Mit all ihren Ecken und Kanten. Egal mit welchen Körperformen. Weiterhin wird im Großen und Ganzen auf Make-up verzichtet. Wimperntusche und nachgezogene Augenbrauen werden mit einem zugedrückten Auge noch durchgewunken, denn der Wohlfühlfaktor der Teilnehmer steht für die Künstlerin klar im Vordergrund. Bis auf temporäre Erscheinungen wie Pickelchen wird hier nichts retuschiert, denn das Projekt soll seinem Namen schließlich gerecht werden. Für mehr Authentizität in der Fotografie.
Als kleines Extra haben die meisten Teilnehmer einen persönlichen Gegenstand mitgebracht. Der ein oder andere Gegenstand war dann am Ende doch so gewählt, dass man nicht mehr von hundertprozentiger Nacktheit sprechen kann. Aber genau diese Kleinigkeiten machen jeden Teilnehmer auf seine Weise individuell und einzigartig.
Jeder dieser Leute hat eine Geschichte zu erzählen. Gesellschaft und jeder Einzelne hat das Recht darauf gehört und gesehen zu werden, ganz gleich, ob die diese Person für zu dick, zu dünn und einfach als nicht sehenswert betrachtet.
Die Shootings laufen noch bis Ende Juni. Bis dahin werden rund 30 Menschen zwischen 23 und 67 Jahren (inkl. Der Künstlerin selbst) an diesem Projekt teilgenommen haben. Sogar 3 Pärchen sind hier vertreten, die ihre kleine Geschichte zu erzählen haben. Ob es hier romantisch wird? Nun, das weiß man nicht.
Auch das Thema Bodyshaming findet bei dem ein oder anderen Teilnehmer Beachtung.
„Wer so aussieht, sollte sich so nicht fotografieren lassen!“ Ein sehr häufiges Zitat, welches sehr häufig in den sozialen Medien zu finden ist. Dabei geht es meistens um Menschen, die in den Augen von anderen zu dick oder zu dünn sind, um sich in einer vermeintlich „ungünstigen“ Pose fotografieren lassen. Aber auch Menschen mit Narben, egal ob selbst zugefügt oder durch einen Unfall, sind derartigen Anfeindungen oft ausgeliefert. Bodyshaming ist ein Problem, welches uns alle etwas angeht.
Weitere Informationen zu diesem Projekt finden sich auf https://www.sabrina-pesch.de.
Unter der Rubrik „Portfolio“ findet sich ein kleiner Auszug der bisherigen Teilnehmer.
Weiterhin ist die Künstlerin als Sabrina Pesch Artwork sowohl auf Facebook als auch auf Instagram vertreten.
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