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Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Dieses Sprichwort ist durchaus auf das Schreiben von Glossen übertragbar. - So habe ich es mir zum Prinzip gemacht, das gerade mit Verwunderung Erlebte möglichst zeitnah niederzuschreiben. Und wenn erst einmal das Grundgerüst einer Glosse steht, beginne ich damit, hier und da einige satirisch überhöhte Passagen einzuflechten. Mit der glossierten Schilderung des “alltäglichen Wahnsinns” gelingt es mir, gesellschaftliche Entwicklungen, die auf mich verstörend wirken, in einem milderen Licht zu sehen - und letztendlich darüber zu schmunzeln.
Wie aus einigen Beiträgen ersichtlich, bin ich auch beim Bürgerfunk Herten aktiv. Sendungen schneiden und moderieren, Beiträge zu lokalen Themen erstellen und vor allen Dingen "fungiere" ich als Webmaster für unsere Homepage www.genialvital-Herten.de
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Das morgendliche Gequake der Wetterfrösche versetzt mich jeweils in ein absolutes Stimmungstief. Während sich die Mehrheit der Hörer noch den Schlaf aus den Augen reibt, laufen diese Dampfplauderer bereits zur Höchstform auf und liefern mit ihrer aufgesetzten Fröhlichkeit den Beweis, dass „Morgenstund nicht unbedingt Gold im Mund“ haben muss. Ihrer eigentlichen Aufgabe, uns kurz und präzise über das zu erwartende Wetter zu informieren, kommen sie lediglich ansatzweise nach. Stattdessen üben...
Als ich ihn bat, doch endlich mit der ständigen Spuckerei aufzuhören, beließ er es erfreulicherweise bei der szenetypischen Frage „Hast Du ein Problem damit, Alter?“ Ebenso gut hätte mir die Einforderung dieser Selbstverständlichkeit einen Satz heißer Ohren einbringen können. Die fünf Minuten Wartezeit an einer überdachten Bushaltestelle ließen mich berechtigt zweifeln, ob sich menschliche Evolution wirklich im kollektiven Gleichschritt vollziehe. Eine Gruppe Jugendlicher hatte diesen...
Vor Jahren hieß es, dass es zum guten sozialen Benehmen gehöre, wenn man mit 65 stürbe. Mittlerweile wurde das Renteneintrittsalter erhöht, so dass wir zwei Jahre Daseinsberechtigung hinzugewonnen haben. Doch danach wird es richtig zugig um uns herum, mutieren wir doch plötzlich zu einem reinen Kostenfaktor, den sich unsere Gesellschaft auf Dauer nicht leisten kann. Und immer wieder ist von Jüngeren zu hören, dass Oma und Opa die Rentenkassen plünderten und man dann im Alter selbst der...
Thema verfehlt und dennoch schön und gelungen, so lautet mein Resümee vom erstmals veranstalteten Westerholter Bauernmarkt. Statt Kappes, Kürbis und Kartoffeln bestimmten hier Klamotten und der dazugehörige modische Krimskrams das Bild. Dass es zur Freude aller Putzteufel auch einen größeren Verkaufsstand mit Reinigungsmitteln aller Art gab, war angesichts der Themenvorgabe mehr als verwunderlich. Fairerweise muss ich auch noch die beiden Spargel- und Erdbeerstände erwähnen, die jedoch in...
Ein vorschnelles, ungeprüftes „Ja“ brachte mich in eine Lage, die an Peinlichkeit wohl kaum zu überbieten ist. „Wollen Sie die Nachricht jetzt versenden?“ fragte absichernd mein Mail-Programm und der darauf folgende irreversible Doppel-Klick leitete das Ende einer bis dahin sehr guten Beziehung ein. Ich hatte mich – da die Gedanken ja frei sind – innerlich über einen Bekannten lustig gemacht, als ich plötzlich der Versuchung erlag, auch in schriftlicher Form via E-Mail „abzulästern“, wobei als...
Einmal mehr heißt es bei der Deutschen Bahn „kleine Ursache – große Wirkung“ Jetzt hat es ein Vogel in die Schlagzeilen geschafft, dem es gelang, einen hochtechnisierten ICE im wahrsten Sinne des Wortes zur Strecke zu bringen. Eine Sekunde der Unaufmerksamkeit und das Federtier verfing sich im Stromabnehmer des Schienenfahrzeugs, was einen Kurzschluss mit letalem Stromschlag zur Folge hatte. Nun gut - für den Vogel war die Angelegenheit sozusagen blitzschnell erledigt – ganz anders hingegen...
Wo Rauch ist - ist auch Feuer! Davon konnten sich die zahlreichen Zuschauer beim traditionellen Osterfeuer in Westerholt überzeugen, Pastor Norbert Urbic, Carl Otto (Carlo) Graf von und zu Westerholt und Gysenberg sowie der stellvertretende Bürgermeister Winfried Kunert erwiesen sich einmal mehr als versierte "Brandstifter". Möglich gemacht hatte diese Veranstaltung die ehrenamtliche Arbeit der Bürgerschützengilde Westerholt 1583.
Meine Frau hieß mich, auf einer der metallenen Sitzgelegenheiten Platz zu nehmen, die man wohl explizit für wartende Männer in der Dorstener Innenstadt fest im Boden verankert hat. War ich bis soeben noch das umhätschelte Geburtstagskind, hatte sie urplötzlich Witterung zu einem nahegelegenen Schuhgeschäft aufgenommen. Da saß ich dann an meinem Ehrentag mutterseelenallein in einer fremden Stadt und wollte gerade die zahlreichen „happy-birthday-mails“ auf meinem Smart-Phone entsorgen, als sich...
Angsteinflössende Besessenheit hat sich meiner bemächtigt und längst bin ich zum Spielball nicht steuerbarer Zwangshandlungen geworden. Noch vor Monaten witzelte ich mit unverhohlener Arroganz über die allgegenwärtigen Handy-Junkies, die quasi Nonstop an ihren Geräten nestelten und deren lautstark geführte Marathon-Gespräche an Inhaltslosigkeit nur schwerlich zu unterbieten waren. Mein brikettgroßes Handy lag meist unbeachtet in irgendeiner Schublade und wenn ich es dann wirklich mal gebraucht...
Statt des von uns bestellten Großraumtaxis rauschte zu unserer Überraschung eine luxuriöse Stretchlimousine heran und schon ging’s ab in Richtung Essen und wohl jeder von uns wünschte sich zumindest einen klitzekleinen Verkehrsstau, um den Neid der Normalmotorisierten voll auskosten zu können. Nach der vermutlich kürzesten halben Stunde unseres Lebens hielt unserer auffälliges Gefährt vor dem festlich erleuchteten Colosseum-Theater und ich tat mich schwer, das mental eingeübte lässige...
Da wurden Kindheitserinnerungen wach, als am vergangenen Samstag zwei erwachsene Männer vor Millionenpublikum um die Wette sackhüpften. Welch große Wertschätzung das ZDF dem Althergebrachten beimisst, beweist die Tatsache, dass dieser eigentlich ferienlagertypische Zweikampf zur besten Sendezeit zu sehen war. Vielleicht erfährt das kinderbelustigende Sackhüpfen jetzt eine Art Renaissance oder wird gar zu einer neuen Trendsportart. In diesem Fall hätte der gute alte Jutesack ausgedient, weil es...
Sollte man jemals wegen eines Deliktes nach mir fahnden, würde es in der Personenbeschreibung wohl wie folgt lauten: „Besonders auffällig ist, dass der Gesuchte keinerlei Tätowierungen aufweist“ Es heißt, dass 80 Prozent der Gefängnisinsassen sich irgendwelche Tattoos haben sticheln lassen, wobei die direkt unter dem Auge applizierte sogenannte Knastträne wohl am bekanntesten ist. Die Berechtigung für das Anbringen dieses Kennzeichens muss im wahrsten Sinne des Wortes mittels zehnjähriger...
Was hätte aus mir alles werden können, wenn meine Wachstumshormone sich in Bescheidenheit geübt hätten und mir somit die wenig alltagstaugliche Körpergröße von 186 Zentimetern erspart geblieben wäre. Fortwährend stoße ich mir an irgendwelchen Dingen den Schädel ein, was der darin lagernden Hirnmasse mit Sicherheit nicht förderlich sein kann und mir vermutlich Denk- und Intelligenz-Defizite eingebracht hat. In grauer Vorzeit mag größerer Wuchs grundsätzlich von Vorteil gewesen sein, weil man im...
Während sich die himmlischen Mächte mit insgesamt zehn biblischen Plagen begnügten, fügen wir Menschen den ohnehin zahlreich vorhandenen Ärgernissen ständig weitere hinzu. So gestaltet sich der samstägliche Einkaufsbummel mehr und mehr zu einem Leidensweg, bei dem es in erster Linie gilt, sich an den strategisch gut postierten Zettelverteilern und Abo-Andrehern vorbeizumogeln . Ein Ausweichen ist jedoch nur schwerlich möglich, weil links und rechts die Bosse der osteuropäischen Bettel-Mafia...
Gegen Ende der Urlaubssaison ist man als Tourist für jede klitzekleine Abwechslung dankbar. Die Sehenswürdigkeiten sind abgeklappert und auch die in der Nähe angesiedelten Outlet-Center haben nach mehreren Besuchen ihre magnetische Anziehungskraft verloren. Da kam wohl Vielen mein spektakulärer Sturz und mein hierdurch bedingtes dramatisch verändertes Aussehen gerade recht. Eine Sekunde der Unaufmerksamkeit genügte, um mich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Im Fallen entschied ich mich spontan...
Urlaube könnten erholsam sein, wenn wir nicht ständig irgendwelche Entscheidungen zu treffen hätten. Schon der optimale Standort der Liegen will hinreichend ausdiskutiert sein, denn wer möchte bereits nach wenigen Minuten bemerken, dass man sich in ein Refugium für licht-empfindliche Hauttypen verirrt hatte. Und kurz darauf drängt sich die nächste Frage auf: Bauch- oder Rückenlage ? Auch heute wähle ich ein weiteres Mal „bäuchlings“ ab und entscheide mich für ein himmelwärts gerichtetes...
Ja, es wird wohl auch in diesem Urlaub wieder so sein, dass ich mich nahezu täglich missmutig durch eine schwitzende Menschenmenge kämpfen muss. Es sind die zahlreichen Touristenmärkte, die mir hier den Aufenthalt vergällen, deren Besuch ich mich jedoch insofern nicht verweigern kann, weil jeglicher Ansatz von Aufmüpfigkeit die Mundwinkel meiner Frau ins Merkelhafte verkehren ließe. Somit ist der Touristenmarkt die weniger schlechte Alternative zu einer übellaunigen Urlaubsgefährtin. Über...
Bis vor einigen Jahren waren die Absender unerwünschter E-Mails vornehmlich auf Mauritius oder im nicht ganz so fernen Liechtenstein beheimatet. Mag sein, dass ich seinerzeit vorschnell diese exklusiv nur an mich gerichteten Angebote als unseriös eingestuft hatte, Ja, da war von 15 Prozent Jahresrendite die Rede und wenn ich Anteilseigner eines noch zu errichtenden Sägewerks in der Sahara geworden wäre, hätte meine Kapitaleinlage sage und schreibe mindestens 30 % p.a. abgeworfen, wobei mir auch...
"Chill-Out, Picknick und Tanz vor dem großartigen Panorama hoch über den Dächern der Metropole Ruhr,“ hieß es da vollmundig in den Ankündigungen und geradezu schwärmerisch wies man auf einen aus der Nachbarstadt Marl stammenden Discjockey hin, der mit erstklassigem elektronischen Sound für feinste musikalische Unterhaltung sorgen würde. All diesen Verlockungen konnten wir natürlich nicht widerstehen und die Vorfreude „auf die schönste Party des Jahres“ ließ uns die 550 Stufen zum Haldengipfel...
Zusammengestellt aus einer Liste der häufigsten Rechtschreibfehler. Kann jemand (ohne Hilfsmittel) die genaue Anzahl ermitteln? An manchen Tagen bringt mich die morgentliche Hecktick in die Nähe eines Herzinfakts. Eigendlich bin ich nicht zartbeseitet und rege mich auch nicht über Lapalien auf, doch die Nacht zuvor wird mir lange im Gedächnis bleiben. Zwei ansonsten symphatische Jugendliche gröhlten im Nachtbarhaus stendig das den meissten von uns aus Fadfinder-Zeiten bekannte Lied „Wer hat die...
Es hat schon etwas Erhabenes, wenn man sich beim Pommes-Essen gleichzeitig im Radio hören kann. So sind wir also am vergangenen Sonntag - kurz vor 20 Uhr – mit dem Rad zu unserer Lieblings-Imbissstube gefahren, weil ich wusste, dass dort ganztägig unser Lokalsender im Hintergrund dudelt. Während meine Frau an der Theke Pommes, Majonäse und Ketchup orderte – selbstverständlich hochkalorische Doppelportionen – sorgte ich für die passenden Getränke, die man dort einem riesigem Kühlschrank...
Dass man der aus dem Sprachgebrauch verschwindenden "Konkubiene" häufig ein zusätzliches „e“ einflicht, mag noch halbwegs entschuldbar sein. Anders hingegen verhält es sich mit Begriffen, die wir täglich vor Augen haben und die zumindest noch in Zeitschriften und Büchern korrekt wiedergegeben werden. Was empfindet jemand, der fortwährend - seiner Ansicht nach - mit falschen Schreibweisen konfrontiert wird? "Stöhrt es ihm nicht, das in den Print-Ausgarben stendig das Wörtchen Maschiene falsch...
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