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Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Dieses Sprichwort ist durchaus auf das Schreiben von Glossen übertragbar. - So habe ich es mir zum Prinzip gemacht, das gerade mit Verwunderung Erlebte möglichst zeitnah niederzuschreiben. Und wenn erst einmal das Grundgerüst einer Glosse steht, beginne ich damit, hier und da einige satirisch überhöhte Passagen einzuflechten. Mit der glossierten Schilderung des “alltäglichen Wahnsinns” gelingt es mir, gesellschaftliche Entwicklungen, die auf mich verstörend wirken, in einem milderen Licht zu sehen - und letztendlich darüber zu schmunzeln.
Wie aus einigen Beiträgen ersichtlich, bin ich auch beim Bürgerfunk Herten aktiv. Sendungen schneiden und moderieren, Beiträge zu lokalen Themen erstellen und vor allen Dingen "fungiere" ich als Webmaster für unsere Homepage www.genialvital-Herten.de
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Ja, es gibt sie noch, die kultigen Futterautomaten, die derzeit einen zweiten Frühling erleben. Bei den Jugendlichen gilt es al "hip", aus "der Mauer zu essen", während die Älteren beim Türchenöffnen sich in längst vergangene Zeiten rückversetzt fühlen.
Genesis 11,7: Wohlan, lasset uns hinabsteigen, und dort verwirren ihre Sprache, dass sie nicht verstehen Einer die Sprache des Andern. Besonders erfolgreich waren die seinerzeit ausgesandten Himmelsboten bei den Werbe-Fuzzies, denn deren Sprachgemisch hinterlässt beim Leser Kopfschütteln und - im Extremfall - kaum zu kontrollierende Wutanfälle. Las ich doch heute :auf der Website eines Werbebranchen-Riesens: Mit unserem Verständnis für Brand Awareness, Customer Experience Management und...
Gegen Ende der gnadenlosen Glühweinzeit mag ich nicht mehr so recht an eine unbefleckte Bedrängnis glauben. So befindet sich mein dunkelblauer Wollmantel ein weiteres Mal in der Schnellreinigung, weil ich mich tags zuvor mit dem guten Stück auf einen proppenvollen Weihnachtsmarkt gewagt hatte. Die eher unbeabsichtigten Rempeleien mit Pommes-Schälchen und Bratwurst sind für mich noch halbwegs entschuldbar. Ärgerlich ist jedoch die Heimtücke meiner Freunde und Bekannten, die mit einer scheinbar...
Als ich ihn bat, doch endlich mit der ständigen Spuckerei aufzuhören, beließ er es erfreulicherweise bei der szenetypischen Frage „Hast Du ein Problem damit, Alter?“ Ebenso gut hätte mir die Einforderung dieser Selbstverständlichkeit einen Satz heißer Ohren einbringen können. Die fünf Minuten Wartezeit an einer überdachten Bushaltestelle ließen mich berechtigt zweifeln, ob sich menschliche Evolution wirklich im kollektiven Gleichschritt vollziehe. Eine Gruppe Jugendlicher hatte diesen...
Vermutlich hatte man uns jahrelang stets dieselben Urlaubsbilder gezeigt, ohne dass es uns sonderlich aufgefallen wäre. Damals konnten sich die Ferienorte noch der lebenslangen Treue ihrer Gäste sicher sein, was zur Folge hatte, dass es irgendwann an neuen Motiven mangelte und man eher lust- und sinnlos auf den Auslöser drückte. Dennoch häuften sich jeweils im November die Einladungen zu den Dia-Abenden, an denen wir insofern gerne teilnahmen, waren sie doch die weniger schrecklichere...
Er ist mit mir durch dick und dünn gegangen, hat mich fürsorglich durch sanftes Zwicken und Zwacken auf beginnende Veränderungen hingewiesen. Schnell war er als Sündenbock ausgemacht, wenn ich mich unwohl fühlte, seine Nähe gar als bedrückend empfand. Ich mochte mich jedoch nicht von ihm trennen und arbeitete ständig daran, seine Einstellung den umfangreicher gewordenen Erfordernissen anzupassen. Doch brauchte man ihn nur genauer zu betrachten, um zu erkennen, dass ich mich der Grenze für...
Weltweit erstes Baby mit drei Eltern geboren, so konnte man es dieser Tage in einem großen Nachrichtenmagazin lesen. Somit waren die Befürchtungen eines "allseits bekannten Sehers aus dem westfälischen Herten" nicht unbegründet. In einem leider wenig beachteten Artikel hatte Klaus-Alfred A. vor zwei Jahren auf die Gefahren der Gen-Panscherei hingewiesen und dennoch haben die Tüftler in den Labors fleißig weiter an einem verwegenen Erbgut-Cocktail gebastelt....
Wohl jeder von uns macht sich Gedanken über die Art und Weise, in der wir eines hoffentlich noch fernen Tages hinscheiden werden. Zu all den Schreckensszenarien, die sich in meinem Inneren abspielen, gesellt sich neuerdings die Befürchtung, dass ich im würdelosen Ambiente einer SB-Waschanlage ableben könnte. Es ist zweifelsfrei meiner Hektik und Schusseligkeit geschuldet, wenn sich die beiden Schläuche wie eine mittelamerikanische Würgeschlange um meinen Oberkörper winden und – wie heute...
Auch nach all den Jahren wird mir bei der Erwähnung von Camillo Felgen warm ums Herz.. Wenn er "Ich hab Ehrfurcht vor schneeweißen Haaren" schnulzte, kullerten bei mir die Tränen und Minuten später stand ich mit einem zusätzlichen Blumenstrauß vor Mutters Tür, die dann wohl lieber weiter ungestört "Die Hesselbachs" geguckt hätte. Lustig und nervig zugleich war es, wenn Charmebolzen Camillo die Spiel-ohne-Grenzen--Kandidaten nach ihren Berufen fragte. Egal, ob jemand Schiffschaukelbremser,...
Wenn überhaupt - möchte man Elend höchstens auf dem Bildschirm sehen und falls es einem dort zu nahegehen sollte, kann man es blitzschnell "wegzappen" und Vergessen und Obdach im „Lustigen Musikantenstadl“ finden. Der bitteren Realität auf den Straßen und Hauseingängen kann man nicht so leicht entfliehen. Wegsehen oder beschleunigtes Vorbeihuschen haben bei mir lediglich aufschiebende Wirkung, so dass ich mich häufig mit einer Geldspende gegen aufkommende Gewissensbisse wappne. Falls wirklich...
An manchen Tagen ist die Anzahl der Probierstände geradezu beängstigend. Würde man all den Aufforderungen des Standpersonals nachkommen, wären Völlegefühl und durch Alkohol bedingte Fahruntüchtigkeit die Folgen. Doch wer kann schon den aufgespießten Käsepröbchen widerstehen, die unbewacht auf den Verkaufstheken platziert sind. Da dreht man doch glatt eine tarnende Zusatzrunde durch den Supermarkt, um sozusagen „ en passant“ ein weiteres Mal zulangen zu können. Einmal auf Probier-Modus...
Ich rüste zur Zeit in vieler Hinsicht ab, fühle mich immer mehr zum Wesentlichen hingezogen - so bestelle ich auch wieder Eisbecher ohne jeglichen Schnickschnack und merke, wie herrlich kugeliges Gefrorenes schmecken kann, ohne dass man vorher die Freiheitsstatue oder ein Rumpsteak daraus geformt hatte. Spaghettieis lenkt wirklich vom puren Eisgenuss ab und man ist fast verleitet, sich ob des vorgegaukelten Nudelgerichts ein Glas Rotwein dazu zu bestellen. Das Auge isst mit - heißt es - so auch...
Eine gedanken- und herzlose Frage im Zusammenhang mit der bevorstehenden Karstadt-Schließung. Da verlieren allein in Recklinghausen ca. hundert Beschäftigte ihren Arbeitsplatz und meine Gesprächspartnerin schreckt lediglich die Tatsache, dass sie sich klomäßig umorientieren muss.
Immer seltener hatten wir ihre Geschäfte betreten, geschweige etwas bei ihnen gekauft. Dennoch lamentieren wir lauthals, wenn ein allteingessener Ladenbesitzer entmutigt aufgibt und einem weiteren Billig-Bäcker Platz macht. Die uns vertrauten Firmenschilder verschwinden zusehends und werden bestenfalls durch Logos überregionaler Filialisten ersetzt. Mitleid kommt auf, wenn ein Traditionsunternehmen trotzig versucht, sich über Wasser zu halten, obwohl es bereits von einem Tinten-Shop und einem...
Also ist heute ein schlechter Tag für alle "Aufschieber". Etwas auf morgen zu verschieben, ist leider nicht mehr möglich. Somit: Frisch ans Werk!! Nur schade, dass Kurt-Adolf Thelen seinen für den 30. Mai prophezeiten Weltuntergang nicht miterleben kann - er verstarb bereits am 17, Januar 1990 und hinterließ uns zahlreiche Lieder, in denen er Wein, Bier und Schnaps als probate Lebenshilfen pries. Hier die offizielle (gesungene) Schreckensbotschaft https://www.youtube.com/watch?v=6HuDqNDMvsE
In meiner Reiselektüre darf auf keinen Fall das Büchlein "Das Flüstern der Steine" fehlen. Mir ist es stets als Anregung und Brücke zu eigenen Gedanken dienlich, wofür ich mich bei dem Gocher Gottfried Lambert herzlich bedanke. Bravo Mac und "brava" Femke für die wunderbare Buchvorstellung. Hier der Link: http://www.lokalkompass.de/duesseldorf/kultur/denke-ich-an-steine-denke-ich-an-d178092.html
Einst empfand ich diese Frage als freundlich gemeinte Frotzelei, die ich jeweils mit einem höflichen Grinsen quittierte. Man hatte sich lange nicht gesehen und aus der Verlegenheit heraus war jede Phrase recht, um ein Gespräch überhaupt in Gang zu bringen. Seit damals wurde mir eine Unzahl von Lebensjahren aufgepackt und der „Was-du-lebst-auch noch-Ausruf“ hat hierdurch bedrückend an Relevanz gewonnen. Man ist wirklich ernsthaft überrascht, dass es mich noch gibt – und ich könnte mir folgenden...
Immer häufiger ergibt es sich, dass ich in der Ampel-Warteschlange die Pole-Position einnehme, weil die vor mir Herfahrenden sich bei knallrot über die Kreuzung gemogelt hatten. Konnte ich noch vor Jahren den hinter mir lauernden Pulk mit einem prolligen Kavaliersstart beeindrucken, so tue ich heutzutage gut daran, bei grün mit deutlicher Verzögerung anzufahren, wobei sichernde Blicke nach rechts und links unbedingt anzuraten sind. Schließlich rekrutiert sich der querende Verkehr ebenso aus...
Angeregt durch die wunderbar bebilderte Artikel-Serie einer Käse-Tifosa aus dem westfälischen Lünen, beschloss ich, den Verzehr des mir seit Käse-Igel-Zeiten vertrauten, omnipräsenten Goudse Kaas deutlich einzuschränken. Stattdessen werde ich mich künftig an Käsesorten heranwagen, bei deren oftmals schwerlich auszusprechenden Namen eine polyglotte Ausbildung von Vorteil ist. Die Entstehungsgeschichten der Käseköstlichkeiten gleichen sich auffällig und verlieren hierdurch an Glaubwürdigkeit. So...
Ja, es war ein schöner Tag in der ZOOM-Erlebniswelt. Faszinierend sind die schönen Hände und Füße der "Äffchen" - sehen teilweise wie gepflegte Frauenhände aus. Nagellack ist kein Photoshop-Fake!
Es fällt auf, dass derzeit „auf Teufel/In komm raus“ gegendert wird - und zwar koste es was es wolle. So hat beispielsweise die baden-württembergische Landesregierung knallhart verfügt, dass die Studentenwerke sich ab sofort geschlechtsneutral in „Studierendenwerke“ umzubenennen haben. Diese behördlich angeordnete Zwangskastration wird die ohnehin klammen Betroffenen einige Hundertausend Euro kosten. So müssen u.a. sämtliche Schilder an den Gebäuden ausgestauscht werden und natürlich gilt es...
Nicht alles ändert sich in unserer schnelllebigen Zeit. Mit hartnäckiger Bosheit hat die Tradition überlebt, sogenannte kalte Platten mit dicken Remouladenklecksen zu bombardieren, wodurch die darunter begrabenen Köstlichkeiten zu einem Geschmacks-Einerlei degradiert werden. Das gute alte Käsebrötchen - ohne jeglichen Schnickschnack - ist in den Verkaufstheken der Bäckerei-Filialen schon lange nicht mehr zu finden. Hier wird der Geschmacksfrevel auf die Spitze getrieben, indem man es derart...
Bekanntermaßen ist der Lokalkompass die Hochburg der Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge. Da kann auch ich nicht länger an mich halten und vermute, dass dank meiner jetzt eingestellten drei Fotos die Millionengrenze überschritten wird.
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