Platz 1 für Herdecker Schule
Ein Förderpreis mit klarer Funktion und wichtigem Statement
Gefunden werden sollten Konzepte, die Inklusion - also das gemeinsame Leben und Lernen von Menschen mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf - fördern. Ausgangspunkt der Ausschreibung war eine Leitlinie der Unesco Kommission. Sie lautet: "Inklusion im Bildungsbereich bedeutet unabhängig von besonderen Lernbedürfnissen, Geschlecht, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen: Allen Menschen ist es möglich, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln.
"Die Schulen, die sich beworben haben, haben tatsächlich verschiedenste inklusive Ansätze und praxisnahe Lösungen präsentiert. Sie alle sind geeignet, die Lern- und Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf zu verbessern und damit Bildung gerechter und Chancen gleicher zu machen", lobte Landrat Olaf Schade bei der Ehrungsveranstaltung im Schwelmer Kreishaus. Sie war der Schlusspunkt unter die Ausschreibung, die das Regionale Bildungsnetzwerk des Ennepe-Ruhr-Kreises im Herbst letzten Jahres gestartet hatte. Insgesamt beteiligten sich zehn Schulen aus Ennepetal, Gevelsberg, Herdecke, Schwelm, Sprockhövel, Wetter und Witten. Um den Preis für Grundschulen wetteiferten sechs Schulen, um die Auszeichnung für die Schulen mit Sekundarbereich vier.
"Für die Premiere ist das in unseren Augen eine sehr gute Bilanz, schließlich galt es mit der Bewerbung umfangreiche Informationen zu liefern. Erfreulich war auch das Spektrum der Schulformen. Es reichten von Grundschulen und Förderschulen über Sekundar- und Gesamtschule bis hin zum Berufskolleg", so Britta von den Höfel-Ziffus vom Regionalen Bildungsbüro. Die eingereichten Unterlagen wurden von fünf Jurymitgliedern unabhängig voneinander bewertet. Am Ende gingen die ersten Plätze sowie je 1.500 Euro an die Städtische Gemeinschaftsgrundschule Werner-Richard aus Herdecke und die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule des Ennepe-Ruhr-Kreises.
In den umfangreichen Beschreibungen ihrer Konzepte liefern diese beiden Schulen ebenso wie alle anderen zahlreiche Ideen und Ansatzpunkte für einen inklusiven Schulalltag. Unter Stichworten wie Organisation des Unterrichts und individuelle Förderung, Personal und Unterrichtsgestaltung, Kooperationen mit externen Partnern und gemeinsame außerschulische Aktivitäten findet sich Vieles, was zur Nachahmung zu empfehlen ist. "Entdeckt haben wir Projekte, die eine Willkommenskultur des Miteinanders aufweisen, Vielfalt wertschätzen sowie Barrieren für Lernen und Teilhabe erkennen und abbauen. Damit sie zu einem Mehrwert für möglichst viele Schulen und Schüler im Ennepe-Ruhr-Kreis werden, haben wir anlässlich der Preisverleihung alle Bewerbungen in einem Heft zusammengefasst", berichtet van den Höfel-Ziffus. Es wird unter anderen an die Inklusionsfachberater im Schulamt des Kreises weitergeleitet. Sie können es für ihre Aufgabe, Lehrkräfte auf dem Weg zur inklusiven Schule zu unterstützen, einsetzen.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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