Geburt auf dem Parkplatz: Kaspar hatte es besonders eilig
Er erblickte das Licht der Welt in Form einer Parkplatzlaterne: Kaspar hatte es so eilig, dass er den Rücksitz von Papas Auto dem Bett im Kreißsaal des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke vorzog. Trotz der ungewöhnlichen Umstände wog bzw. maß er an jenem denkwürdigen 25. März 2014, um 5.44 Uhr 4300 Gramm und 56 Zentimter und entwickelte sich seitdem pumperlgesund zu einem stattlichen Knaben.
Das Elternpaar Sabine und Michael R. aus Hattingen bestieg zwar sofort nach Einsetzen der Wehen seinen Wagen. „Doch dann wurde uns klar, dass meine Frau nicht im Krankenhaus gebären kann, rief ich vom Parkplatz aus direkt im Kreißsaal an. Innerhalb von wenigen Augenblicken war sofort eine Hebamme mit ihrem Koffer da“, erinnert sich der Vater. "In dieser Situation war Hebamme Kirsten Schäfer, die so tiefenentspannt und routiniert handelte, einfach unbezahlbar. Durch ihre Hilfe fühlten wir uns sehr sicher."
Sabine R. (32) hat die Geburt sehr positiv in Erinnerung: „Der schönste Moment war, als Kirsten mir Kaspar nach der Geburt direkt auf die Brust gelegt hat – als ob es die selbstverständlichste Sache der Welt war, dass ich meinen Sohn gerade im Auto entbunden hatte.“ Keine Frage, dass der Vater auch die Nabelschnur seines frischgeborenen Sohnes auf dem Rücksitz durchtrennen durfte. Anschließend wurden die drei von dem Team der Geburtshilfe dann doch noch in den Kreißsaal gebracht, um sich dort in Ruhe von den Strapazen zu erholen.
Für die 26jährige Hebamme war es die erste Geburt, die sie außerhalb des Kreißsaales begleitet hat. „Wir proben im Team aber regelmäßig außergewöhnliche sowie Notfallsituationen, und ich habe einfach alles so gemacht, wie immer“, lacht sie. Trotzdem standen im Hintergrund natürlich eine Kinderärztin sowie das Notfallteam bereit, dass nur kurze Zeit nach Frau Schäfer eintraf. „Schnelle Geburten verlaufen in der Regel immer gut, außerdem haben die Eltern schon intuitiv gehandelt.“
Die Eltern wollen mit Ihrer persönlichen Geschichte auf die Bedeutung des Hebammenberufes hinweisen. Schon ihr erstes Kind Ida kam vor drei Jahren mit deren Unterstützung zur Welt. Sie meinen: „Ohne die gute Betreuung vorab und während der Geburt hätten wir diese außergewöhnliche Situation nicht gemeistert."
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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