Brand in Lagerhalle: Belegte Brötchen für die Feuerwehr
Ein Lagerhallenbrand wurde der Feuerwehr am Freitag gegen 18.52 Uhr aus der Gartenstraße gemeldet. Aufgrund der vielen Notrufe löste die Leitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises Gesamtalarm mit Sirene für die komplette Herdecker Feuerwehr aus.
Der Einsatzführungsdienst der Feuerwehr sowie die Polizei trafen als erstes am Einsatzort in der Innenstadt ein und stellten eine starke Rauchentwicklung aus einer großen Flachdachhalle auf dem ehemaligen Westfalia-Gelände fest. Aus der östlichen Hallenöffnung war zudem deutlicher Flammenschein zu erkennen.
Der erste Löschzug der Feuerwehr traf nach 8 Minuten an der Einsatzstelle ein. Zwei Trupps gingen unter Atemschutz mit einem C-Rohr in die verrauchte Halle. Das Objekt wurde auch nach Personen abgesucht. Die Suche war negativ. In der Halle brannten diverse Gegenstände, darunter viel Kunststoff sowie ein Behälter mit Chemikalien. Der Brand wurde mit einem C-Rohr gelöscht. Nach kurzer Zeit konnte "Feuer in Gewalt" gemeldet werden.
Die Drehleiter wurde vorsorglich vor der Halle in Stellung gebracht. Über die Drehleiter wurde das unübersichtliche Einsatzobjekt auch aus der Luft erkundet. Weitere Trupps stellten die Wasserversorgung aus der Mühlenstraße sicher.
Da Brandschutztore des verlassenen Objektes teilweise offen standen oder nicht mehr funktionsfähig sind, breitete sich der Rauch auch auf direkt angrenzende Hallen aus. "Wir haben hier einen sehr großen Hallenverbund mit einzelnen Brandabschnitten", so der Einsatzleiter. Mit Hochleistungslüftern wurden die Hallen schließlich entraucht. Die Dachkonstruktion wurde eingehend mit einer Wärmebildkamera kontrolliert.
Der Brand wurde von einem Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes entdeckt: "Durch die frühe Branderkennung und durch unseren gezielten Angriff konnten wir eine Brandausbreitung insbesondere auf das Dach sowie auf die angrenzenden Hallen verhindern", so Einsatzleiter Christian Arndt abschließend.
Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Für die Entrauchung musste zeitweise die Verbindung von der Gartenstraße zum Seeweg gesperrt werden. Auf der Mühlenstraße kam es ebenfalls zu Verkehrsbehinderungen. Hier übernahm die Polizei die Verkehrsregelung.
Ein Rettungswagen sowie ein Notarzteinsatzfahrzeug waren neben den zwei Löschzügen ebenfalls im zweistündigen Einsatz. Die Ermittlungen zur Brandursache werden durch die Polizei geführt.
Nebenbei bemerkt: Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Herdecke erleben in ihrem ehrenamtlichen Dienst viel Negatives. Der Respekt und die Anerkennung der Bevölkerung für den ehrenamtlichen Dienst der Feuerwehr geht immer mehr zurück. Auch an dieser Einsatzstelle: Während die Blauröcke mühevoll die Brandbekämpfung an der Halle durchführten, hatte ein Jugendlicher nichts Besseres zu tun, als Löschfahrzeuge mit Aufklebern zu verunstalten. Er konnte von der Polizei gestellt werden. Umso erfreulicher war das Verhalten zweier Damen aus einem angrenzenden Supermarkt: Als sie von dem Feuerwehreinsatz in der Nähe erfuhren, brachten sie mit einem Einkaufswagen belegte Brötchen und Getränke für die Einsatzkräfte. So etwas Erfreuliches ist sehr selten. Die Feuerwehr Herdecke sagt herzlichen Dank!
Quelle: FW Herdecke
Autor:Melanie Giese aus Recklinghausen |
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