Traumziel erreicht

Holger Brandt beim abschließenden Marathon
  • Holger Brandt beim abschließenden Marathon
  • hochgeladen von Jens Holsteg

Holger Brandt hat sich einen Lebenstraum erfüllt: er startet Anfang Oktober beim Iron Man-Triathlon auf Hawaii, der inoffiziellen Weltmeisterschaft.

Qualifiziert hat sich der 40-Jährige Anfang Juli beim Iron Man-Triathlon in Frankfurt. Für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 km Rad fahren und den anschließenden Marathon über 42,195 km benötigte Brandt 9 Stunden und 50 Minuten. Seine Bestzeit? Brandt lächelt etwas gequält: „Das wäre sie wohl gewesen, aber wegen einer Baustelle war die Streckenführung auf der Rad-Etappe etwas abgeändert, so dass wir 185 statt 180 km gefahren sind.“
So liegt seine Bestzeit weiterhin bei 9 St., 43 min. Mit Platz 123 (Platz 25 in seiner Altersklasse) unter 2.500 Teilnehmern sicherte sich Brandt einen der begehrten deutschen Starterplätze für die WM auf Hawaii.

Damit ging für ihn ein Lebenstraum in Erfüllung: „Ich habe Ende der 80er im Fernsehen eine Reportage über den Iron Man auf Hawaii gesehen un da war mir klar: Da muss ich hin!“
Zunächst aber stand der grüne Rasen im Vordergrund, denn Brandts Weg zum Triathlon führte über den Fußball: „Ich habe in der Jugend als Torwart beim TuS Wengern gespielt. Schon da habe ich gemerkt, dass ich sehr konditionsstark bin.“ Brandt muss lachen: „Da war die Rolle des Torwarts natürlich nicht gerade die beste Position für mich.“ Dennoch liegt ihm der Fußball in den Genen: „Mein Opa mütterlicherseits, Willi Kronsbein, hat als Torwart unter Sepp Herberger im Kader der Nationalelf gespielt. Leider ohne Einsatz.“

Aber Brandt träumte nicht vom Nationaltrikot mit dem Adler drauf, Ende der 80er Jahre wendete er seinen Blick zum Triathlon. Die Zeit war günstig, denn in der Nachbarstadt Witten bildete sich gerade eine starke Triathlon-Szene heraus.
Nach den ersten Jahren auf der Kurzdistanz wechselte Brandt auf die Langstrecke. „Das ist im Alter von 23/24 Jahren eher unüblich, aber meine Konditionsstärke wirkt sich wohl eher auf längeren Strecken aus.“
Brandt hat bereits 16 Iron Mans absolviert, am meisten ist ihm dabei der Iron Man-Triathlon in Roth im Gedächtnis geblieben: „Das war total emotional, weil auch die Zuschauer so mitgegangen sind. Ein absolutes Tour de France-Feeling.“
Der Gedanke an Hawaii begleitete ihn stets, doch bis ins Jahr 2006 musste sich Brandt eingestehen, „dass meine Zeiten dafür nicht ausreichten.“
Vor vier Jahren war es dann aber soweit: „Ich habe mir gesagt, so du bist jetzt 36 und nimmst das in Angriff.“ Für Hawaii qualifizieren wollte er sich im französischen Nizza, aber er scheiterte knapp: „Mir fehlten zwei Minuten und zwei Plätze.“ Nach Hawaii kam er aber trotzdem: „Ich habe einen Freund begleitet, der sich für Hawaii qualifiziert hatte.“

Vier Jahre später hat es dann in Frankfurt geklappt und die Vorfreude auf Hawaii ist riesig, auch wenn er sich dort auf härtere Bedingungen einstellen muss: „In Frankfurt herrschten 34, 35 Grad, das ist aber noch nichts gegen Hawaii.“ Und das Schwimmen im Meer wird wohl auch etwas anders werden als im Langener Waldsee bei Frankfurt.
Und was hat er sich für die Weltmeisterschaft vorgenommen?„Ich habe schon Wetten angenommen, dass ich es auf Hawaii unter zehn Stunden schaffe. Das ist natürlich ein hohes Ziel, aber diesen Anspruch habe ich an mich selbst.“ Holger Brandt möchte unbedingt das so genannte Daylight-Finish schaffen, also noch vor dem Sonnenuntergang ins Ziel kommen. Das erreicht man, wenn man den Iron Man unter 10 St. 30 schafft. „Wenn sie nach dieser Zeit noch auf der Strecke sind, bekommen sie von den Ordnungskräften Leuchtstäbe in die Hand gedrückt“, schmunzelt Brandt. „Diese Demütigung möchte ich mir dann doch ersparen.“

Autor:

Jens Holsteg aus Herdecke

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