"Es wird also spannend!"
Sie ist Vize-Weltmeisterin und war bei den Olympischen Spielen in Peking: Nadine Schmutzler, Rudersportlerin vom „RC „Westfalen“ Herdecke und Mitglied im Frauenachter des Deutschen Ruderverbandes. Der Stadtanzeiger wollte von Nadine Schmutzler wissen, wie sie die Chancen einschätzt, auch bei den nächsten Olympischen Spielen in London „mit im Boot zu sitzen“.
Stadtanzeiger: Sie haben mit dem Achter die Weltcup-Regatta in Hamburg gewonnen. Wie sehen Sie die Chance auf einen Sieg beim Weltcup in Luzern am kommenden Wochenende?
Nadine Schmutzler: „Dass wir in Hamburg so deutlich gewonnen haben, war durchaus ein großer Erfolg. In Luzern wird dies jedoch ungleich schwerer, da Nationen wie unter anderem die favorsierten USA-Frauen, die in Hamburg noch gefehlt haben, jetzt auf dem Rotsee an den Start gehen.
Für die direkte Olympiaquali auf der WM in Bled müssen wir 5. werden. Da jetzt in Luzern vier der fünf besten Achter von der WM 2010 am Start sind, werden wir versuchen unter die ersten Vier zu fahren, um unsere Ambitionen für eine direkte Olympiaqualifikation deutlich zu machen. Vielleicht ist bei einem guten Rennen auch ein Platz auf dem Podest möglich. Das ist schwer einzuschätzen, da wir im Vergleich zu Hamburg in einer leicht veränderten Besetzung fahren.“
Ende August beginnt die Ruder-WM im slowenischen Bled.Kehren Sie als Weltmeistzerin zurück nach Herdecke?
„Natürlich würde ich diese Frage gerne mit ja beantworten. Das wäre vom jetzigen Zeitpunkt aus jedoch eher unrealistisch.
In der Saison 2010 hatten wir im Achter einige Probleme, mit den anderen Nationen mitzuhalten, da diese hauptsächlich aus Profisportlern bestehen, während wir alle Sport und Studium/ Beruf vereinbaren müssen. Über den Winter haben wir uns daraufhin umstrukturiert, stellen nun den Sport an erste Stelle und haben uns im Ruderleistungszentrum Dortmund zentralisiert.
Wir befinden uns derzeit im Aufbau und haben für die WM zunächst das Ziel vor Augen die direkte Quali zu schaffen, also unter die ersten Fünf zu kommen. Wie die weiteren Chancen stehen, darüber wird uns wohl erst die Regatta in Luzern Auskunft geben. “
Sie wurden mit dem Achter bei Olympia in Peking 2008 Siebte. Wie groß ist ihre Hoffnung auf Edelmetall in London 2012?
„Darüber kann man zur Zeit keine Aussage treffen. Wir wissen weder wie wir uns in den nächsten Wochen und im nächsten Winter entwickeln und wir wissen nicht wie sich die anderen Nationen entwickeln. Und eins habe ich bei den letzten Spielen gelernt: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Fest steht, dass wir zuerst alles dafür tun werden, die Quali zu schaffen. Dann werden wir alles dafür tun auf den Spielen so gut wie möglich abzuschneiden. Ob es klappt oder nicht, das werden wir erst dann sehen. Es wird also spannend! “
Autor:Jens Holsteg aus Herdecke |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.