Attenbergstraße in Herdecke
Gewölbedurchlass wird mithilfe von Stahlausbau gesichert
In dem Gewölbedurchlass in der Attenbergstraße finden zurzeit Sicherungs- und Sanierungsarbeiten statt. Der 275 Meter lange Bereich drohte an einigen Stellen aufgrund von Verwitterung und der zu tragenden Last (ca. 20 Meter Überdeckung befinden sich über dem Stollen) einzustürzen. Um die Wände und die Decke zu sichern, werden von einer Fachfirma derzeit 540 verzinkte Stahlbögen im Abstand von 50 cm eingebaut. Zusätzlich werden Schadstellen und Ausbrüche im Mauerwerk beseitigt.
Am Hochwasserrückhaltebecken 1, das sich direkt hinter der Einlaufseite des Gewölbes befindet, wurde ein Damm errichtet, der das Wasser aufstaut. Zwei provisorische Rohre leiten das Bachwasser mithilfe einer Pumpanlage durch den Stollen. So gelingt es, dass nur ein kleines Gerinnsel durch das Gewölbe fließt und die Arbeiten überhaupt möglich sind. „Wir haben am Auslauf begonnen und arbeiten uns jetzt in Richtung Einlauf vor. 211 Meter sind bereits geschafft“, berichtet Projektleiter Hans-Joachim Henze von der GMS German Mining Solution GmbH. Sollte der Wasserstand ansteigen, werden die Arbeiter durch ein installiertes Alarmsystem gewarnt.
Doch noch einmal zu den Anfängen: Bereits Ende 2022 wurde mit der provisorischen Sicherung des Gewölbes begonnen. Hierzu wurden temporär Holzstempel in dem Gewölbe angebracht, die die Decke und die Seiten je nach Schadstelle abstützten. Zeitgleich fand die Ausschreibung für die Sicherung und Sanierung des Gewölbes statt, die Maren Hessam, zuständig für Hochwasserschutz und Gewässer bei den Technischen Betrieben, betreute. Nach der Vergabe mussten weitere Vorarbeiten geleistet werden: Die vorhandene alte Abwasserleitung an den Wänden wurde zurückgebaut, um Platz für die Stahlbögen und die Betonfüllung zu schaffen. Zwei provisorische Bachwasser-Leitungen wurden mittig durch das Gewölbe verlegt.
Im Dezember 2023 startete die Sicherung des Gewölbes mit Stahlstempeln. „Diese Stempel bestehen aus vier Teilen, die im Stollen zusammengesetzt werden. Sämtliches Werkzeug und Material tragen wir manuell in den Stollen“, so Henze. „Wir sind daher sehr glücklich, dass uns der Nachbar Zugang zu seinem Garten gewährt und wir so den Stollen sehr gut erreichen können. Sogar das Material dürfen wir hier lagern.“
Vier bis sieben Arbeiter sind 40 Stunden die Woche in dem dunklen Gewölbe, mit Gummistiefeln, Helm und Grubenlampen ausgestattet, im Einsatz. „Es befinden sich mehrere Kurven im Gewölbe. Wir haben ihn daher in Abschnitte gegliedert und die entsprechende Gefährdung abgeschätzt“, erläutert Geschäftsführer Michael Kulassek von Kulassek Mining Consulting, der sich um die Planung, Berechnung und Statik kümmerte. „Der neue Ausbau soll 30 bis 40 Jahre halten. Die Stahlbögen sind verzinkt und daher nicht korrosionsanfällig. Wir hoffen, dass wir zum Jahresende die Arbeiten abschließen können.“
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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