Afrikanische Schweinepest
Veterinäramt bittet um Wachsamkeit
Die Afrikanische Schweinepest sorgt bei Landwirten und in den Veterinärämtern seit mehr als zwei Jahren für Sorgenfalten. In den letzten Tagen sind diese noch ein wenig tiefer geworden, die Alarmbereitschaft auch im Schwelmer Kreishaus ist weiter gestiegen. Grund: Anfang Dezember gab es mehrere Seuchenfälle bei Schwarzwild im polnischen Landkreis Zielona Góra. Von dort bis zur deutschen Grenze sind es nur noch rund 40 Kilometer.
"Zwar hat sich die Lage ´nur´ an der für uns weit entfernt liegenden deutschen Grenze zu Polen verändert und die Entfernung zwischen bestätigten Fällen in Belgien und dem Ennepe-Ruhr-Kreis liegt nach wie bei rund 300 Kilometer. Die angekündigten Krisentreffen von deutschen und polnischen Veterinärämtern zeigen aber eben auch, wie hoch die Gefahr eingeschätzt wird, dass die Tierseuche den Weg in unser Land findet", macht Dr. Peter Richter, Amtstierarzt des Ennepe-Ruhr-Kreises deutlich. Für ihn sind die Funde daher erneut Anlass, für Vorsicht und Achtsamkeit zu werben.
Seinen Appell richtet der Veterinär insbesondere an Jäger, aber auch an Wanderer, die im Wald unterwegs sind. Sie sind die ersten, die verendete Wildschweine entdecken. Jedes einzelne könnte von der Afrikanischen Schweinepest betroffen sein.
"Um hier auf Nummer sicher zu gehen, ist zum einen Vorsicht geboten. Zum anderen sollten Fund und Fundort möglichst schnell beim Kreisveterinäramt gemeldet werden. Wir bringen dann entsprechende Untersuchungen auf den Weg", lautet der eindeutige Botschaft des Amtstierarztes.
Erreichbar sind die Mitarbeiter montags bis donnerstags zwischen 8 und 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr. Die Telefonnummern lauten 02336-93 2635 und 02336-93 2410. Außerhalb der genannten Zeiten kann die Meldung an die Leitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises (Tel.: 112) erfolgen.
Zu den mit der Afrikanischen Schweinepest verbundenen Gefahren heißt es aus dem Schwelmer Kreishaus: Infizieren können sich ausschließlich Wildschweine und Hausschweine. Der Erreger ist für den Menschen völlig ungefährlich. Ebenso gilt: Im Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es nur sehr wenige Betriebe, die gewerblich Schweine halten. "Jenseits der 6.300 Tiere, die bei uns leben und gegebenenfalls im Ausbruchsfall getötet werden müssten, hätte der Ausbruch aber erhebliche wirtschaftliche Folgen für ganz Deutschland", so Dr. Richter.
Um auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein, war das Kreishaus bereits im Februar Schauplatz einer Übung gewesen. Vor gut zehn Monaten hatten rund 40 Teilnehmer einen Krisenstab gebildet und Abläufe trainiert. Dabei waren Mitarbeiter der Kreisverwaltung, der Städte Breckerfeld, Ennepetal und Schwelm, der Polizei, der Kreisjägerschaft, des Landesbetriebes Wald und Holz NRW und des Landesbetriebes Straßen NRW.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.