Corona: Landrat mahnt die Bürger
Erstes Todesopfer im Ennepe-Ruhr-Kreis
Im Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es einen ersten Corona-Todesfall. Am Donnerstagabend ist ein 58-jähriger Mann im Schwelmer Helios Klinikum verstorben. Aufgrund einer chronischen Grunderkrankung zählte der Ennepetaler zur Risikogruppe.
"Unsere Gedanken sind bei der Familie des Verstorbenen. Wir wünschen allen Verwandten, Bekannten und Freunden jetzt die Kraft, die nötig ist, um mit diesem Verlust weiterleben zu können", spricht Landrat Olaf Schade sein Beileid aus.
Gleichzeitig sendet er eine klare Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger des Ennepe-Ruhr-Kreises: "Der Todesfall muss für uns alle eine weitere Warnung sein. Er muss jedem jetzt endgültig klar machen: Die Aufforderung, seine sozialen Kontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und möglichst zuhause zu bleiben, sollte niemand als unverbindliche freundliche Bitte missverstehen. Wer dies mache, gefährde Menschenleben und das wider besseren Wissens."
Für Schade, der sich nach wie vor noch in Quarantäne befindet, ist es absolut unverständlich, zu hören, dass viel zu Viele immer noch eng an eng in Straßenlokalen sitzen, beim Einkaufen keinen Mindestabstand von 2 Metern einhalten oder das in dieser Woche gute Wetter nutzen, um sich in Gruppen in die Ruhrwiesen zu setzen.
"Ohne jede Frage, die mit den Entscheidungen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene verbundenen Einschränkungen sind auch für die Bürgerinnen und Bürger des Ennepe-Ruhr-Kreises erheblich. Dennoch führt an ihnen kein Weg vorbei. Keiner", wiederholt der Landrat eine Position, die er bereits vor Tagen deutlich gemacht hatte.
Im Interesse der Corona-Risikogruppen und der Behandlungskapazitäten der Krankenhäuser müsse es gelingen, die Geschwindigkeit der Virusausbreitung entscheidend zu verlangsamen. Zwar stimme es, wenn berichtet würde, der Coronaverlauf sei bei den meisten Erkrankten mild. "Aber", wendet Schade entschieden ein, "sehr gefährlich wird es für diejenigen, die Vorerkrankungen oder eine allgemeine Schwäche des Immunsystems haben. Ihre Risiken lauten Lungenentzündung, Krankenhausbehandlung und Beatmung." Müsse zu vielen Patienten auf diese Weise gleichzeitig geholfen werden, drohten Engpässe.
Mit anderen Worten: Wer sich den notwendigen Einschränkungen widersetzt, der macht sich mitschuldig daran, was andernfalls auf uns zurollen wird. "Was das sein wird?", fragt Schade rhetorisch. Die Antworten lieferten beispielsweise die Bilder aus Italien. Dort ist das Militär im Einsatz, um Verstorbene auf Krematorien zu verteilen. "Antworten finden sich aber auch in Frankreich. Im Elsass fehlt es an Betten, Atemschutzmasken, Beatmungsgeräten und medizinischem Personal. Patienten mussten von der Armee mit großem Aufwand in andere Kliniken des Landes geflogen werden", so Schade.
Um die Bürger des Ennepe-Ruhr-Kreises eindringlich aufzufordern, sich verantwortungsbewusst zu verhalten, hat die Kreisverwaltung heute auch die Warnapp NINA genutzt. "Über diesen Kanal haben wir in kurzer Form die Handlungsempfehlungen in die Hosentasche der Bürger transportiert, worauf es im Moment mehr denn je ankommt", so Schade.
Parallel beteiligen sich Kreisverwaltung, Kreispolizeibehörde, Feuerwehren und Hilfsorganisationen auch an der Kampagne "Wir bleiben für dich da! Bleib Du für uns zu Hause!"
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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