Impfzentrum Ennepetal
1.700 chronisch Kranke erhalten kurzfristig Impftermine

Die kurzfristige Lieferung von zusätzlichem Impfstoff insbesondere für chronisch Kranke sorgt seit Samstag für ebenso unerwartete wie erhebliche Mehrarbeit für Beschäftigte der Kreisverwaltung. Sie sind aktuell damit beschäftigt, die rund 1.700 Bürger anzurufen, die den Kreis in den letzten Wochen über ihre grundsätzliche Impfberechtigung informiert hatten.

Unter ihnen Personen mit einer schweren chronischen Lungenerkrankung, Muskeldystrophien oder Diabetes mellitus mit Komplikationen, chronischen Nieren- und Leberkrankungen oder auch Adipositas. Grundlage ihrer Impfberechtigung war ein entsprechender Erlass des Landes im Februar. Über den Zeitpunkt der Impfung wurde darin allerdings keine Aussage gemacht. Erst ein weiterer Erlass Ende letzter Woche sowie eine Impfstoffzusage am Freitag machte für die Betroffenen den Weg in die Impfzentren frei. Neben dem Ennepe-Ruhr-Kreis galt dies auch für nahezu alle anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen.

"Wir sind froh, den Betroffenen dank der extra Zuteilung durch das Land jetzt doch ein schnelles Impfangebot machen und sie auf diese Weise schützen zu können. Die Angerufenen sind verständlicherweise froh, sehr zeitnah ins Impfzentrum kommen zu können", berichtet Astrid Hinterthür, Leiterin des Fachbereiches Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung.

Den Beteiligten im Zusammenhang mit den Impfungen chronisch Kranker mangelnde Professionalität vorzuhalten, ein fehlendes Terminvereinbarungssystem zum Thema zu machen oder gar von einer Pandemie-Panne zu schreiben, ist in ihren Augen unangemessen.

"Natürlich muss der Blick darauf, dass chronisch Kranke in Hagen schon längere Zeit online Termine vereinbaren konnten, irritieren. Wir wissen aber nicht, warum die Nachbarstadt über den dafür notwendigen Impfstoff verfügt, Termine planen kann. Wir hatten ihn jedenfalls wie viele andere Impfzentren in NRW nicht. Es gibt in Ennepetal keine Kühlschränke mit ungenutzten Dosen. Wir verimpfen alles, was angeliefert wird, restlos", stellt Hinterthür klar.

Als dann am Freitagnachmittag zusätzlicher Impfstoff in Aussicht gestellt worden sei, habe die Kreisverwaltung kurzfristigst agiert. Nach ersten Anrufen am frühen Samstagvormittag konnten bereits am Samstagnachmittag die ersten chronisch kranken Impflinge in Ennepetal begrüßt werden. Um alle 1.700 versorgen zu können, schieben die Verantwortlichen des Impfzentrums aktuell pro Tag 120 zusätzliche Termine in den Plan ein, ab Donnerstag gibt es zudem 80 weitere Termine in den Abendstunden. Innerhalb von zehn Tagen soll die Aktion auf diese Weise abgeschlossen sein.

Die Kreisverwaltung wiederholt folgende Hinweise: Termine kann sie jetzt natürlich nur mit denjenigen vereinbaren, die sich im Laufe der letzten Wochen als chronisch Kranke gemeldet hatten, weitere Anträge werden nicht mehr angenommen, Ansprechpartner für die chronisch Kranken sind bereits ab Dienstag der nächsten Woche (6. April) die Hausärzte.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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