Energieneutralität bis 2024
Ruhrverband erhält internationale Auszeichnung
Die Kläranlagen des Ruhrverbands reinigen das im Einzugsgebiet der Ruhr anfallende Abwasser
besser als im bundesdeutschen Durchschnitt, das Talsperrensystem des Ruhrverbands hat auch im
historisch trockenen Sommer 2022 die Wasserversorgung von 4,6 Millionen Menschen mit Wasser aus der Ruhr gesichert: Diese elementaren Beiträge zur öffentlichen Daseinsvorsorge konnte das
Wasserwirtschaftsunternehmen mit Hauptsitz in Essen erst vor wenigen Wochen verkünden und nimmt gleich die nächste große Herausforderung in den Blick.
Laut Prognosen wird der Ruhrverband nämlich schon ab dem Jahr 2024 seine Anlagen in der
Jahresbilanz nahezu vollständig mit eigenproduziertem Strom versorgen. Dazu nutzt der Verband den Strom aus sechs eigenen Wasserkraftanlagen an Ruhr und Lenne, aus 13 eigenen Photovoltaikanlagen sowie aus dem Betrieb von etwa 50 Blockheizkraftwerken auf den Kläranlagen, in denen aus dem bei der Klärschlammbehandlung entstehenden Biogas Strom und Wärme erzeugt wird. Auf sechs Kläranlagen wird die Biogasausbeute durch die gemeinsame Behandlung organikreicher Abfälle wie beispielsweise Fetten oder Rückständen aus Fettabscheidern unterstützt.
Zusätzlich hat der Ruhrverband bereits vor einigen Jahren damit begonnen, seine Kläranlagen einer
gründlichen energetischen Optimierung zu unterziehen. Als Ergebnis wird beispielsweise die
zweitgrößte Kläranlage des Ruhrverbands in Bochum-Ölbachtal bereits energieneutral betrieben.
Hier stand im Jahr 2021 einer Eigenerzeugung von 5,3 Millionen Kilowattstunden ein Verbrauch von nur 4,8 Millionen Kilowattstunden gegenüber. Zudem konnte durch die verfahrenstechnischen Umstellungen und den Einsatz energieeffizienter Belüftung und Durchmischung der Belebungsbecken auch die Qualität des gereinigten Abwassers nochmals gesteigert werden. Derzeit wird die größte Kläranlage in Duisburg energetisch optimiert und soll danach ebenfalls energieneutral betrieben werden.
Für diesen herausragenden Beitrag zum Klimaschutz gab es Ende September die Auszeichnung als
„Climate Smart Utility“ auf dem Weltwasserkongress der International Water Association (IWA) in
Kopenhagen, dem weltweit größten Branchentreffen für den öffentlichen und privaten Wassersektor – als einzige deutsche Organisation neben Wasserver- und Abwasserentsorgern aus verschiedenen
Teilen der Welt. „Wir haben die Energieneutralität bis 2024 in unserer Unternehmensstrategie formuliert und in den letzten Jahren konsequent auf dieses Ziel hingearbeitet“, sagt der Vorstandsvorsitzende Prof. Norbert Jardin. „Dass unsere Anstrengungen nun auch international Beachtung finden, freut uns außerordentlich und ist Ansporn, auch als Wasserunternehmen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“
Autor:Julia Wienecke-Berta aus Hagen-Vorhalle |
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