Erstes Frauenpolitisches Frühstück in Herdecke ruft nach Wiederholung
Reger Austausch und Diskussionen zum Thema "100 Jahre Frauenwahlrecht"
Wofür streiten politisch engagierte Frauen in Herdecke und was könnte im Bereich Gleichberechtigung noch getan und angestoßen werden? Diesen Fragen stellten sich die 18 Teilnehmerinnen des ersten Frauenpolitischen Frühstücks am Samstag im Café erste Sahne. Eingeladen hatten Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herdecke, Evelyn Koch, alle aktiven Frauen in der Politik sowie weibliche Führungskräfte aus der Stadtverwaltung.
Mit den Worten: „Wir wollen mit der Veranstaltungen den Vorreiterinnen von Politik und Stadtverwaltung in Herdecke Danke sagen und mit Ihnen gemeinsam darüber diskutieren, wofür Frauen heute kämpfen müssen“, begrüßte Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster die Teilnehmerinnen. „Viele Frauen haben sich jahrzehntelang mutig und beharrlich eingesetzt für das Frauenwahlrecht. Uns interessiert daher besonders, wofür wir uns aktuell stark machen müssen.“ Gleichstellungsbeauftragte Evelyn Koch ergänzte: „Es war ein langer Weg, der auch heute – 100 Jahre später – noch nicht zu Ende ist. Trotz der Erfolge demonstrieren immer noch viele Frauen für ihre Rechte.“
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde führte Evelyn Koch den Kampagnenfilm zu „100 Jahre Frauenwahlrecht“ vor. In der anschließenden Diskussion wurde schnell klar, dass es auch heute noch zahlreiche Herausforderungen für Frauen gibt, die es zu meistern gilt. Beispiele sind die Vereinbarkeit und Beruf und Familie, die ungelösten Arbeitszeitprobleme, die schlechtere Bezahlung von Frauen oder die Unterrepräsentiertheit in Wirtschaft und Wissenschaft. Evelyn Koch berichtete über die zunehmende häusliche Gewalt, die sich durch alle Altersstrukturen und sozialen Schichten zieht. „Die psychische und physische Gewalt an Frauen ist erschreckend“, so Koch. Doch es gibt auch positive Entwicklungen. So gehen beispielsweise immer mehr Männer in Elternzeit.
Ein weiteres Thema der Runde waren die ausländischen Mitbürgerinnen, die teilweise als rechtslose Frauen nach Deutschland gekommen sind und noch viel zu wenig über die hier herrschenden Frauenrechte aufgeklärt sind. „Viele Frauen werden von ihren Männern unterdrückt. Es ist wichtig, dass sie über ihre Rechte aufgeklärt werden und wissen, dass die Polizei sie in Notsituationen schützt“, erklärte Koch. Die Runde diskutierte darüber, wie man diese Frauen noch besser unterstützen könnte, ihnen Hilfe anbieten kann und mit ihnen ins Gespräch kommt. Ein Vorschlag wäre die Gründung eines Netzwerkes oder eine Art Mentorinnen-Projekt ins Leben zu rufen. Zudem soll die Möglichkeiten geprüft werden, welche Alternativen zu einem Frauenhaus in Herdecke angeboten werden könnten.
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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