Letzte Sitzung der Kreisverwaltung
EN-Kreis hält Kosten für Abfälle erneut stabil

Der Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises hat in seiner letzten Sitzung des Jahres über die Abfallgebühren 2020 entschieden. | Foto: Archivfoto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
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 Alle Jahre wieder: Wie immer in den Dezember Sitzungen der letzten zwei Jahrzehnte konnte die Kreisverwaltung den Mitgliedern des Kreistages auch 2019 nahezu unveränderte Müllgebühren für die kommenden zwölf Monate vorschlagen. Folglich wenig überraschend: Die entsprechende Vorlage wurde einstimmig verabschiedet.

Damit kalkuliert der Ennepe-Ruhr-Kreis 2020 mit folgenden Zahlen: Pro 1.000 Kilo Rest- und Sperrmüll müssen die Städte dem Kreis 170 und damit 5 Euro weniger als in diesem Jahr überweisen. Für Biomüll sind es 120 statt bisher 110 Euro und für Bauschutt unverändert 65 Euro. Pro Tonne Altpapier zahlt der Kreis den Städten 20 Euro. Dies ist Geld, das an die Bürger zurückfließt.
Die vom Kreistag beschlossenen Beträge sind allerdings nur gut zur Hälfte für das verantwortlich, was die Bürger jährlich an Müllgebühren zahlen. Mit ihnen werden die Kosten für das Entsorgen und Verwerten des Abfalls sowie notwendige Transporte von den Umlade- zu den Entsorgungsanlagen gedeckt. Die andere Hälfte der Gebühren wird für das Einsammeln in den Städten fällig. Hierfür sowie für die Gebührenbescheide, die in den Briefkästen der Haushalte landen, sind die Städte verantwortlich.
Bürger, die Abfälle zu den Umlageanlagen in Gevelsberg und Witten bringen, profitieren ebenfalls von unveränderten Gebühren. Die Tarife für private Anlieferungen mit dem PKW lauten weiterhin 20 Euro für Rest- und Sperrmüll sowie für Bau- und Abbruchabfälle und 7,50 Euro für Biomüll. Altreifen kosten pro Stück 7 Euro. Für Garten- und Parkabfälle steht weiterhin ein Rabattsystem zur Verfügung. 25 Euro erlauben fünfmaliges Anliefern.
Insgesamt rechnet der Kreis 2020 mit rund 84.300 Tonnen Hausmüll, davon 47.100 Tonnen Restmüll, 12.900 Tonnen Sperrmüll und 24.310 Tonnen Biomüll. Dazu kommen aus den privaten Haushalten weitere 17.000 Tonnen Altpapier und rund 430 Tonnen so genannter Problemabfälle.

Stichwort Entsorgungswege im EN-Kreis

Seit 2005 übernimmt der EKOCity Abfallwirtschaftsverband für den Ennepe-Ruhr-Kreis die thermische Behandlung, die mechanische Aufbereitung sowie das Vorbehandeln und Beseitigen von Abfällen. EKOCity gehört seit Jahren zu den günstigsten Entsorgern in Nordrhein-Westfalen. 2020 werden 131,26 Euro (bisher 136,45) pro Tonne Rest- und Sperrmüll fällig.
Für den Biomüll gilt seit Anfang 2013: Dieser wird in einer Anlage in Witten-Bebbelsdorf zu Biogas vergoren. Zwei Blockheizkraftwerke wandeln das Gas in Strom für 2.500 Haushalte und Wärme um. Quasi nebenbei werden 4.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden.
Zum Einsparen von Kohlendioxid trägt auch der Abfall aus dem EN-Kreis bei, der im Müllheizkraftwerk in Wuppertal verbrannt wird. Eine neue Fernwärmeleitung macht es dem Werk möglich, Kunden mit Wärme zu versorgen, die vorher auf das Kohleheizkraftwerk Elberfeld angewiesen gewesen sind. Dieses Werk wurde stillgelegt, hierdurch gelangen jährlich 400.000 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Atmosphäre. Hierzu trägt Abfall aus dem Kreis 10 Prozent bei.
Ebenfalls im Auftrag der Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal werden aktuell ein Elektrolyseur und eine Wasserstofftankstelle installiert. Der produzierte Wasserstoff soll genutzt werden, um 10 Brennstoffzellen Busse zu betreiben.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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