Tempo 20 auf der Kaiserstraße - eine erste Bilanz
Vor drei Monaten ist die neue Ruhrbrücke eröffnet worden, vor zwei Monaten hat die Stadt Wetter die untere Kaiserstraße zur Tempo-20-Zone gemacht. Eine erste Zwischenbilanz fällt im Rathaus grundsätzlich positiv aus – allerdings sei noch Luft nach oben.
Geschwindigkeitsmessungen zeigen, dass sich die Autofahrer an die neue Temporegelung gewöhnen oder zumindest nur unwesentlich schneller als die erlaubten 20 km/h fahren. Bis zu 90 Prozent der Fahrzeuge sind höchstens mit 30 km/h unterwegs. Die Temporeduzierung soll erreichen, dass die Kaiserstraße mehr als Einkaufsstraße wahrgenommen wird, die Fußgänger die Straße leichter queren können und der Durchgangsverkehr aus der Hauptschlagader der Innenstadt herausgehalten wird.
Zumindest die ersten beiden Ziele, so zeigen auch erste Rückmeldungen aus Bevölkerung und Einzelhandel, sind schon nach der kurzen Zeit ganz gut erreicht worden. Allerdings nutzen noch viel zu viele Fahrzeuge die Straße als Ortsdurchfahrt. „Die neue Verbindungsachse zwischen Witten und Hagen muss sich erst noch in den Köpfen festsetzen“, sagt Baufachbereichsleiter Manfred Sell. Wenn man jahrzehntelang immer eine Route gefahren sei, dann dauere die Umgewöhnung eben ein bisschen. Gleiches gilt für die technischen Routenhilfen: Auf den Navigationssystemen gibt es die neue Ruhrbrücke noch gar nicht.
Bei der Stadtverwaltung geht man davon aus, dass es erst mit dem Umbau der unteren Kaiserstraße vollständig zu den gewünschten Veränderungen komme. Das heißt:
Nur noch etwa ein Drittel der heute rund 16.000 Fahrzeuge sollen dann durch die Kaiserstraße rollen. Die Bewilligung des Förderantrags für die Landesmittel zum Umbau der Straße steht noch aus. Bislang hat die Stadt Wetter rund 20 Millionen Euro in die Umgestaltung der Innenstadt investiert, sagt Manfred Sell, fünf weitere werden für die geplanten Maßnahmen noch nötig sein. 2015, schätzt der Fachbereichsleiter, könnte dann alles fertig sein.
Autor:Jens Holsteg aus Herdecke |
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