Mehr Platz für die Justiz
Als ein „äußerst gelungenes Ergebnis“ bezeichnete Landesjustizminister Thomas Kutschaty den Erweiterungsbau des Amtsgerichtes Wetter, der am Mittwoch offiziell eingeweiht wurde.
„Der Gedanke, dem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1912 einen Neubau anzugliedern, ist hier sehr erfolgreich umgesetzt worden“, so Kutschaty weiter.
Da der Bedarf an Plätzen in der Jugendarrestanstalt, der einzigen für Mädchen und junge Frauen in NRW, in den letzten Jahren gestiegen war, wurde das Nebengebäude des Amtsgerichts geräunt und an die Jugendarrestanstalt übergeben. Der dadurch entstandene Raumbedarf des Amtsgerichts erforderte zwingend eine Erweiterung des Hauptgebäudes.
Nach einer rund einjährigen Bauzeit wurde das neubarocke Hauptgebäude mit einem rund 520 Quadratmeter großen, dreigeschossigen Neubau ergänzt, die beiden Gebäude sind durch ein verglastes Treppenhaus miteinander verbunden. In dem barrierefreien Neubau findet jetzt u.a. das Grundbuchamt Platz. In der Jugendarrestanstalt stehen nach der Sanierung 22 Zellen zur Verfügung. Sechs Zellen, davon zwei Doppelzellen, sind zusätzlich eingerichtet worden.
Auch Bürgermeister Frank Hasenberg gratulierte „zu diesem architektonisch gelungenen Bau, der wunderbar ins Stadtbild passt.“ Hasenberg lobte die „Investition in den Standort Wetter“ und erläuterte, dass Wetter schon seit Jahrhunderten als Gerichtsort bekannt sei: „Ich erinnere an das manchmal sagenumwobene Femegericht Volmarstein, dessen Gerichtsbezirksgrenzen mit dem heutigen Ennepe-Ruhr-Kreis und der Stadt Hagen nahezu identisch sind.“
Landesjustizminister Kutschaty freute sich in seinem Grußwort zwar über den Umbau, gab sich aber auch nachdenklich: "Es ist schön, dass im Arrest jetzt mehr Plätze zur Verfügung stehen. Aber unser Ziel muss es sein, die Zahl der Arrestantinnen nicht weiter nach oben zu bringen.“ Man dürfe die jugendlichen Straftäter nicht allein lassen, sondern müsse ihnen Zukunftsperspektiven bieten. Möglichkeiten dazu sieht Kutschaty im Sport, wie er auch in Wetter angeboten werde: „Dadurch lernen die jungen Menschen Teamgeist.“ Auch eine Bibliothek, wie sie in Wetter dank der finanziellen Hilfe des Lions Clubs und der Rotarier neu gestaltet wurde, könne da helfen.
Autor:Jens Holsteg aus Herdecke |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.