Kommt die Sekundarschule?
Schulausschuss und Rat haben in ihrer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag die Stadtverwaltung beauftragt, die Einrichtung einer Sekundarschule vorzubereiten. Bis auf die FDP gaben alle Ratsfraktionen der Verwaltung grünes Licht, die Sekundarschule vorzubereiten. In einem Pressegespräch am Dienstag erläuterten Bürgermeister Frank Hasenberg und Schulamtsleiter Dr. Dietrich Thier den weiteren Fahrplan. Über die neue Schulform informiert die Stadt zwischen dem 4. und 10. Oktober die Eltern in allen Grundschulen. „Neben den Experten unserer Pädagogischen Planungsgruppe sind auch die Leiter der Haupt- und Realschule mit vor Ort“, so Dr. Thier. „Wir werden die Eltern über alle Schulformen unterrichten, natürlich mit einem Schwerpunkt auf der Sekundarschule.“ Anschließend erhalten die Eltern einen Fragebogen (vom Schulministerium NRW erstellt), mit dem der Elternwille und der Bedarf für eine Sekundarschule ermittelt wird.
75 Anmeldungen braucht die Stadt, um die neue Schule starten zu können. „Wir sind uns relativ sicher, dass wir das schaffen werden“, erklärt Thier. Das wäre wichtig, findet Hasenberg: „Bildung ist ein Standortfaktor, wir wollen mit diesem neuen Angebot die Schulflucht aus Wetter abfangen.“ Was sind die Schwerpunkte der Sekundarschule, die in Wetter unter dem Arbeitstitel „Schule am See“ firmiert? Thier skizziert mehrere Eckpunkte: „Es wird eine Ganztagsschule mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht am Montag, Mittwoch und Donnerstag sein . Wichtiges Ziel ist die individuelle Förderung der Schüler bei einer Klassengröße von rund 25 Schülern. Wir wollen die Inklusion fördern und eng mit heimischen Unternehmen (Berufsbildung) und Vereinen (Sportangebote im Ganztag) kooperieren.“
In der neuen Schule wird es keinen 45 Minuten - Unterricht mehr geben: „Wir führen die 90 Minuten-Stunde ein“, so Thier. Auch der „klassische“ Frontalunterricht soll wegfallen: „Wir werden weggehen von der Tafel, der Unterricht konzentriert sich auf Lerngruppen.“ Thier ist sich zudem sicher: „Der Lernort ist nicht mehr definiert durch das Klassenzimmer.“ Als zweite Fremdsprache wird übrigens Spanisch angeboten.
Auch architektonisch wird sich die Schule verändern müssen: „Wir haben bereits entsprechende Ideen“, erklärt Hasenberg, „da werden wir erheblich investieren müssen. „Aber natürlich kommt die Schule nur dann, wenn die Eltern das auch so wollen.“
Sollten die Eltern die Sekundarschule wollen, trifft der Rat einen „Feststellungsbeschluss“ am 24. November. Die neue Schule könnte dann zum kommenden Schuljahr 2012/2013 starten.
Die Termine (jeweils 19.30 Uhr): 4. Oktober im Musikraum der Grundschule Wengern, am 5. Oktober in der Aula der Grundschule Grundschöttel, und im ev. Gemeindehaus Schulstraße 4 (für GS Volmarstein), am 6. Oktober in der Bücherei der Grundschule Alt-Wetter, am 7. Oktober in der Bücherei der Kath. St. Rafael Schule und in der Aula der Grundschule Schmandbruch sowie am 10. Oktober in der Aula der Grundschule Esborn.
Autor:Jens Holsteg aus Herdecke |
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