Tag der Kinderhospizarbeit
Infostand auf Wochenmarkt: Herdecke und Wetter wollen Berührungsängste abbauen
Es ist ein Thema, über das die wenigsten Menschen gerne sprechen und das mit vielen Ängsten behaftet ist: In Deutschland leben rund 50.000 Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung. Sie, ihre Eltern und Geschwister zu begleiten und zu unterstützen, ist die Aufgabe der zahlreichen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste wie es auch die „Sternentreppe“ unter dem Dach des Caritasverbandes Hagen ist. Zum Tag der Kinderhospizarbeit am Donnerstag, 10. Februar, möchten die Koordinatorinnen des Hospizdienstes Berührungsängste abbauen – und bekommen dabei prominente Unterstützung aus Herdecke und Wetter.
„Kinder und Hospiz – das ist für viele ein Tabuthema; da redet niemand gerne drüber. Dabei müssen wir genau das tun, um Ängste abzubauen und den Familien zu helfen. Für die Stadt Herdecke ist es selbstverständlich, zusammen mit dem Kinderhospizdienst Sternentreppe und der Stadt Wetter dieses Thema viel mehr in die Öffentlichkeit zu bringen“, sagt Dennis Osberg, Erster Beigeordneter der Stadt Herdecke.
Er nahm – stellvertretend für die Bürgermeisterin - in dieser Woche gemeinsam mit Wetters Bürgermeister Frank Hasenberg das grüne Band entgegen, das als Symbol des Kinderhospiztages gilt und die Hoffnung ausdrückt, dass sich immer mehr Menschen mit den erkrankten Kindern und ihren Familien verbünden. „Es ist ein tolles Zeichen, dass Wetter und Herdecke gemeinsam auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen. Unsere Ehrenamtlichen arbeiten auch über Hagen hinaus, daher ist es wichtig, unser Angebot auch hier bekannter zu machen“, sagt Barbara Drepper, hauptamtliche Koordinatorin des Hospizdienstes. Frank Hasenberg würdigt die Arbeit der Ehrenamtlichen: „Es ist eine unglaublich hohe Verantwortung, die die Ehrenamtlichen eingehen, wenn sie eine Familie mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind betreuen. Es ist eine Aufgabe, die einem sicherlich auch viel zurückgibt, aber auch oftmals schwierig ist“, so der Bürgermeister von Wetter. Ulrike Söth, Koordinatorin bei der „Sternentreppe“, bestätigt dies: „Viele Menschen haben Berührungsängste bei einem Hospizdienst. Allein das Wort ‚Hospiz“ verschafft schnell den Stempel, dass hier gestorben wird. Dabei machen wir eine Lebensbegleitung, keine Sterbebegleitung. Wir begleiten die Kinder und ihre Familien in ihrem Alltag und sind auch in den schönen Zeiten dabei.“
70 Ehrenamtliche insgesamt arbeiten im Hospizdienst der Caritas Hagen – und sie alle werden nicht nur intensiv auf ihre Arbeit vorbereitet, sondern auch währenddessen kontinuierlich unterstützt. „Wir treffen uns regelmäßig untereinander, damit beispielsweise erfahrene Ehrenamtliche ihr Wissen weitergeben können oder man einfach miteinander über das redet, was man in der Arbeit erlebt“, erklärt Barbara Drepper. Wer sich für die ehrenamtliche Arbeit im ambulanten Kinder-und Jugendhospizdienst interessiert, kann im Rahmen eines Qualifizierungskurses herausfinden, ob ihm die Arbeit liegt. Im März startet ein neuer Kurs, der über ein halbes Jahr geht. „Es sind noch Plätze frei“, freut sich Barbara Drepper über neue Ehrenamtliche.
Infostand auf Herdecker Wochenmarkt
Informationen zu dem Kurs, aber auch ganz allgemein über die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizdienstes „Sternentreppe“ geben sie und ihre Kolleginnen am kommenden Donnerstag, 10. Februar 2022, auf dem Wochenmarkt in Herdecke. Passend zu dem Tag der Kinderhospizarbeit, der seit 2006 jährlich am 10. Februar stattfindet, möchten sie an diesem Tag die Angst vor dem Tabuthema „Tod und Sterben von Kindern und Jugendlichen“ nehmen.
Allgemeine Informationen zur Arbeit der „Sternentreppe“ gibt es bei:
Barbara Drepper, Ulrike Söth
Tel. 02331/8039180
E-Mail: hospiz@caritas-hagen.de
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.