Wundertüte Kreisarchiv
Das neue Kreisarchiv kommt nach Wetter und findet sein Zuhause im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Turnhalle an der Theodor Heuss-Straße. Für die Vertragsunterzeichnung wurde mit dem Sitzungssaal im Rathaus ebenfalls eine historische Stätte gewählt.
Einen „Imagegewinn für unsere Stadt“ nannte Bürgermeister Frank Hasenberg den Standort des Kreisarchivs in Wetter. Der „besondere Charme“ bestehe auch darin, „dass dieses denkmalgeschützte Gebäude langfristig einer neuen Nutzung zugeführt wird.“
Der bisherige Schul- und Vereinssport findet in umliegenden Hallen statt. „Bei der Umlegung der sportlichen Aktivitäten gab es keine Probleme“, so Hasenberg.
Zudem ist das Archiv ein „Rundum-Sorglos-Paket“ für die Stadt, wie Kreiskämmerer Daniel Wieneke feststellt: „Zur Finanzierung des Archivs investiert der Kreis jährlich rund 120.000 Euro.“
Drei Standorte standen dem Kreis für das neue Archiv zur Verfügung, „das Wetteraner Konzept war schließlich das überzeugendste“, so Landrat Dr. Arnim Brux, der hofft, dass durch das Kreisarchiv „das Interesse an der Geschichte des Kreises weiter geweckt und gefördert wird“.
Die Leitung des Archivs übernimmt Kultur-Fachbereichsleiter Dr. Dietrich Thier. Neben Stadtarchivarin Bianka Sachs wird noch ein stellvertretender Kreis- Archivleiter gesucht.
Der Aufbau des Archivs wird wohl rund ein Jahr in Anspruch nehmen, die Arbeiten werden nach Ostern beginnen. „Wir können auf den 292 Quadratmetern Hallenfläche Unterlagen mit einem Gewicht von rund 180 Tonnen unterbringen“, erklärt Thier
Und was kommt nun ins Archiv? „Das ist für uns alle noch so eine Art Wundertüte“ schmunzelt Thier. „Wir wissen noch nicht genau, was wir vorfinden werden, da die meisten Akten aus dem Kreis bisher im Staatsarchiv in Münster oder im Keller des Kreishauses lagerten.“
Thier rechnet mit rund 1.000 Metern an laufenden Akten. Untergebracht werden im Kreisarchiv wohl zunächst alte Katasterunterlagen, die bis in das Jahr 1824 zurück reichen.
„Da sind herrliche Stücke dabei, etwa kolorierte Karten, die Aufschluss über die Verteilung von Ackerland geben.“
Ein Platzproblem muss man im neuen Archiv übrigens nicht befürchten, so Thier: „Wir verbauen 2,5 Kilometer Regale, da haben wir ausreichend Raum für das Archivmaterial.
Das Kreisarchiv steht allen historisch interessierten Bürgern zur Verfügung, Thier rechnet vor allem mit Forschern aus den Heimatvereinen, Studenten und Einzelforschern.
„Wir planen auch spezielle Projekte mit den Schulen.“ Aus Schwelm hat sich auch schon ein Gast angesagt: „Wenn alles fertig eingerichtet ist, komme ich gerne nach Wetter und nehme Akteneinsicht“, versprach Landrat Brux.
Autor:Melanie Giese aus Recklinghausen |
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