Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten
Heute wenden wir uns mal zwei heimischen Künstlern zu, die zumindest solo (noch) nicht den großen Erfolg einheimsen konnten.
Durch die Plattenfirma wurde die Redaktion auf die Erkratherin Zoé aufmerksam, die mit ihrem bereits dritten Werk „Wichtig“ auf sich und ihre Musik aufmerksam machen möchte. Zoé ist die 42 jährige Anke Mörsch, die sich bereits seit dem 14 Lebensjahr der Musik verschrieben hat. Neben der musikalischen Karriere gibt sie Musikunterricht und stellt ihre berufliche Zukunft somit auf mehrere Standbeine. Ferner hat sie nach einer pädagogischen Ausbildung eine Fortbildung zur Diakonin absolviert. Diese Ausbildung spiegelt sich auch auf dem neuen Werk wieder.
Die im oberbergisch geborene Zoé singt über Gott und die Welt könnte man sagen, denn Themen wie Liebe spielen genauso eine Rolle wie der Glaube. Musikalisch bietet „Wichtig“ eine Melange aus Pop und Rock. Dabei kommt Anke Mörsch mal laut und mal leise daher. „Zuviel Gefühl gezeigt“ ist eine melancholische Ballade mit Tiefgang, während „Erbarme dich“ auch als Kirchenlied durchgehen würde und „Wichtig“ auf den Schulhöfen dieser Republik Gehör finden könnte und sollte.
Die kurz anmutenden 35 Minuten sind voller Intensität und laden geradezu ein, sich nicht nur mit der Musik, sondern auch mit den Texten auseinander zu setzen. Und bekanntlich ist weniger ja oft mehr, wie in diesem Fall.
Johannes Strate ist genau genommen kein Unbekannter mehr, verkaufte er doch mit seiner Band Revolverheld schon etliche Tonträger und ist aus Radio und Charts nicht mehr wegzudenken. Solo begibt er sich aber nun doch auf neue Pfade und muss dort die Lorbeeren erst noch verdienen.
„Die Zeichen stehen auf Sturm“ ist ein sehr persönliches Album, welches den Hamburger von seiner intimsten Seite zeigt. Statt Sturm liefert er jedoch eine leichte Brise, denn hier handelt es sich um ein zerbrechliches Singer/Songwriter Werk. Direkt im Anfangstrack „Ich mach meinen Frieden mit mir“ zeigt der Revolverheldfrontmann, dass er dieses Solodebut nutzen möchte, um aus der Teeniemaschinerie Revolverheld auszubrechen.
Neben diesem Song dient die Singleauskopplung „Es tut mir weh dich so zu sehen“ noch als Reinhörtip. Insgesamt ein sehr ruhiges und deswegen leider manchmal auch anstrengendes Werk. Trotzdem sind zumindest einige Songs es wert, dass ihnen Gehör geschenkt wird.
Autor:Kay Utermark aus Herdecke |
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